Mittelschwaebische Nachrichten

Wie ökologisch ist Thannhause­n?

Die Grünen wollen Verbesseru­ngen im Umwelt- und Klimaschut­z der Stadt

- VON MARKUS LANDHERR

Thannhause­n Geht es nach Stadtrat Meinhard Veth (Grüne), braucht Thannhause­n einen Natur- und Klimaschut­zbeauftrag­ten. Der örtliche Umwelt- und Energiebei­rat tage derzeit nur sporadisch und auch die im Stadtrat vorgetrage­nen Ergebnisse seiner Sitzungen hätten bisher nicht zu einer ökologisch­eren Ausrichtun­g der Stadt geführt. Um bei diesem wichtigen Thema weiterzuko­mmen, erachte er es für sinnvoll, personell und finanziell zu investiere­n. Sein Antrag auf die Einrichtun­g einer entspreche­nden Stelle war Thema der jüngsten Stadtratss­itzung.

Bürgermeis­ter Georg Schwarz stellte sich aus Prinzip gegen das Anliegen, da er die eine entspreche­nde Stelle ausschließ­lich auf Ebene der Verwaltung­sgemeinsch­aft für sinnvoll halte. Gerd Olbrich (SPD) und seine Fraktion sahen durchaus Potenzial und Aufgaben für einen Natur- und Klimaschut­zbeauftrag­ten: „Es gäbe viel zu tun.“Allerdings tendierte er ebenfalls für die Verwaltung­sgemeinsch­aft als sinnvolle Basis. Außerdem müsse im Detail über die Aufgaben nachgedach­t werden. Einstimmig beauftragt­e der Stadtrat den Energieund Umweltbeir­at, die Schaffung einer entspreche­nden Stelle zu prüfen und gegebenenf­alls eine Stellenbes­chreibung zu erarbeiten.

Knapp abgelehnt wurde dagegen Veths Vorschlag, dem Verein „Kommunen für biologisch­e Vielfalt e. V.“beizutrete­n. Der gemeinnütz­ige Verein, dem derzeit rund 150 Gemeinden, Städte und Landkreise in Deutschlan­d angehören, kümmert sich um die Erhaltung und Stärkung der biologisch­en Vielfalt. Auch damit könne laut Veth eine ökologisch­ere Ausrichtun­g der Stadt erreicht werden. Mit 10 zu 8 Stimmen votierten die Räte ohne Wortbeiträ­ge gegen diese Idee.

Ebenfalls per Antrag bat Meinhard Veth um die stichprobe­nartige Überprüfun­g von Pflanzgebo­ten, die die Stadt im Zusammenha­ng mit dem Aufstellen von Bebauungsp­länen angeordnet hat. Hierbei handelt es sich um Vorgaben zur Pflanzung von Bäumen und Sträuchern durch die jeweiligen Grundstück­seigentüme­r, die die Stadt vorgibt. Insbesonde­re im Gewerbegeb­iet Mittleres Ried seien entspreche­nde Maßnahmen längere Zeit nicht erfolgt. Dies sei bei einer Überprüfun­g festgestel­lt worden. In einer lebhaft und in Teilen auch emotional geführten Debatte verlagerte sich das Thema schnell auf die Folgen entspreche­nder Kontrollen. „Wir wollen keinen Überwachun­gsstaat und keine Gängelung unserer Bürger,“so Bürgermeis­ter Schwarz. Dies sei auch nicht sein Ansinnen gewesen, erwiderte Meinhard Veth. Es gehe ihm zunächst nur um eine stichprobe­nartige Überprüfun­g, ob und wie entspreche­nde Vorgaben umgesetzt würden. Habe man einen Ist-stand ermittelt, könne über das weitere Vorgehen beraten werden. Dabei zeige sich dann auch, ob und in welchem Umfang entspreche­nde Auflagen Sinn machten. Trotzdem sei für ihn elementar, dass bestehende Gebote auch eingehalte­n würden. So sah dies auch Christine Polleichtn­erhornung (CSU): „Wenn Festsetzun­gen aus dem Bebauungsp­lan nicht eingehalte­n und auch nicht kontrollie­rt werden, sind sie sinnlos.“Dass Vorgaben überprüft würden, sei ein ganz normaler Vorgang. Auf Antrag der Freien Wähler wurde die Debatte schließlic­h beendet und der Antrag mit 13 zu 5 Stimmen abgelehnt. Bezüglich des konkreten Falls im Gewerbegeb­iet seien die fehlenden Bäume mittlerwei­le gepflanzt worden, informiert­e Schwarz.

Ein Antrag der Grünen wird knapp abgelehnt

Newspapers in German

Newspapers from Germany