Mittelschwaebische Nachrichten
Urnen-erdgräber statt Urnenstelen
In Ziemetshausen sind die vorhandenen Plätze so gut wie ausgeschöpft
Wiederholt auf der Tagesordnung der Marktgemeinderatssitzung stand das Angebot für die Beisetzung von Urnen, sind doch die vorhandenen Plätze an den Urnenstelen so gut wie ausgeschöpft. In Zukunft wird es nur noch Urnen-erdgräber geben, die nordwestlich der Friedhofskapelle auf dem Areal aufgelassener Erdgräber angelegt werden. Die sollen dann wahlweise mit Steinplattenoder Gras- und Blumenabdeckung gestaltet werden dürfen. Die Anlage insgesamt soll einen noch zu pflanzenden und Schatten spendenden Baum umsäumen. Die Markträte haben den entsprechenden Beschluss einstimmig gefasst. ● Die Gemeinde Aichen hat die 4. Änderung des Flächennutzungsplanes zur Darstellung einer Sonderbaufläche mit Zweckbestimmung „Fotovoltaik“und den Vorhaben bezogenen Bebauungsplan „Solarpark Aichen“beschlossen. Als frühzeitige Beteiligung der Träger öffentlicher Belange nimmt die Marktgemeinde dies zur Kenntnis. Es wird abermals bedauert, dass die Planung auf wertvoller landwirtschaftlicher Fläche erfolgt. Weitere Äußerungen oder Bedenken und Anregungen zur beabsichtigten Planung werden nicht abgegeben.
● Auch der von der Marktgemeinde Dinkelscherben vorgelegte Vorhaben bezogene Bebauungsplan für das Gewerbegebiet Ost und infolge damit eine Änderung des Flächennutzungsplanes wird ohne Äußerungen, Bedenken oder Anregungen zur Kenntnis genommen.
● Dem Bauantrag zum Neubau einer landwirtschaftlichen Lagerhalle in Hellersberg wird ebenso zugestimmt wie auch dem Bauantrag zur Nutzungsänderung und zum Umbau landwirtschaftlich genutzter Gebäudeteile in eine Einliegerwohnung in Muttershofen.
● Der historische Grenzstein mit der Zirbelnuss im Gebiet Gemeindewald Schellenbach und St.-martins-waldung Augsburg ist vor geraumer Zeit auf unerklärliche Weise verschwunden und soll ersetzt werden. Hubert Forstner berichtet, dass sich die Forstbehörde der Stadt Augsburg zur Hälfte an den Kosten, die sich auf 1000 Euro belaufen, beteiligen möchte. Er erkundigt sich, ob die Marktgemeinde Ziemetshausen sich ebenfalls daran beteiligen würde. Franz Mayer flicht ein, dass sich die Mitglieder vom Rechtlerwald Schellenbach mit 250 Euro daran beteiligen würden, wenn die Marktgemeinde die restlichen 250 Euro übernimmt. Bürgermeister Anton Birle stimmt dem zu, ist doch die Gemeinde ebenfalls an der Rekonstruierung des historischen Grenzsteins interessiert.
● Volker Zwick, Referent für Migration, Inklusion und Familie, berichtet über Aktionen im Landkreis zu „Betreutem Wohnen in Familien“im Rahmen der Familienhilfe. Dabei geht es um die nicht ganz einfache Unterbringung von Menschen mit Behinderung in herkömmlichen Familien. Derzeit haben sich zwei Fälle im Landkreis realisieren lassen, ein langfristiges Ziel sei, 20 Familien dafür zu finden.
● Volker Zwick bemängelt aus den Erfahrungen der zurückliegenden Wahlen, dass auch im Wahllokal in Muttershofen, dem noch relativ neuen Feuerwehrhaus, kein barrierefreier Zugang für Menschen mit Behinderung besteht. Es wurde angeregt, für die Zukunft für alle Ortsteile, wo dies notwendig erscheint, mobile schiefe Ebenen anzuschaffen, die den Zugang erleichtern.
● Edwin Räder wies darauf hin, dass nach dem Kreisaltenheim in Thannhausen in Kürze auch das Altenheim im nahen Dinkelscherben geschlossen werden soll. Dort werden 100 Plätze angeboten, 70 sind derzeit beansprucht. Da diese Einrichtung auch für Bürger von Ziemetshausen nachgefragt ist, schlägt Räder vor, die heimischen politischen Mandatsträger auf diese Problematik hinzuweisen. Im krassen Widerspruch zu den Schließungen aus Wirtschaftlichkeitsgründen nimmt mittel- und langfristig der Personenkreis für Alten- und Pflegeheime eher zu.