Mittelschwaebische Nachrichten

In Ursberg stehen große Investitio­nen an

Die Gemeinde nimmt für Bau- und Gewerbegeb­iete mehr als fünf Millionen Euro in die Hand. Auch an der Grundschul­e werden in absehbarer Zeit Arbeiten nötig

- VON CHRISTOPH DIZENTA

Ursberg In der letzten Gemeindera­tssitzung des Jahres 2018 hatten die Räte in Ursberg noch mal volles Programm und stellten die Weichen weiter für die erfolgreic­he Zukunft der Gemeinde. Die Entwurfspl­anungen für das neue Gewerbegeb­iet, das Oberrohrer Neubaugebi­et „Fretzmähde­r“, sowie die Planungen für den angedachte­n Erweiterun­gsbau an der Grundschul­e in Ursberg, werden summa summarum den Ursberger Haushalt in den nächsten Jahren mit über fünf Millionen Euro belasten.

Größter Bocken ist dabei das Gewerbegeb­iet im Norden der Gemeinde „südlich der B300“, das nach den Ausführung­en von Günther Thielemann vom gleichnami­gen Ingenieurb­üro momentan mit Kosten in der Entwurfspl­anung von knapp 3,4 Millionen Euro zu Buche schlagen würde. Auf dem gut neun Hektar großem Areal der Gemeinde werden die 26 Gewerbegru­ndstücke über eine 320 Meter lange Erschließu­ngsschleif­e sowie eine weitere Verkehrsan­bindung an den bestehende­n Kreisverke­hr bei der Wäscherei des Dominikus-ringeisenw­erkes erschlosse­n. Größte Herausford­erung ist dabei die Höhenprobl­ematik der Straße und der Kanäle, um eine ordnungsge­mäße Entsorgung zu gewährleis­ten. Um dies zu erreichen, wird die Straße am Ende zwischen 40 Zentimeter und etwas über einem Meter über dem bisherigen Bodennivea­u liegen. Die dafür notwendige­n Aufschüttu­ngen könnten aus dem Bodenaushu­b verwendet werden. Der Grundwasse­rstand, welcher zwischen 2,10 Meter und 2,90 Meter liegt, stellt für die Bebauung keine Probleme dar. Ziel müsse es sein, dass das Oberfläche­nwasser versickern könne.

musste bei der Summe von 3,4 Millionen Euro der eine oder andere Gemeindera­t schlucken, doch im Grunde sei mit Kosten in dieser Höhe von Anfang an zu rechnen gewesen.

Weiter ging es dann mit dem geplanten Baugebiet „Fretzmähde­r“in Oberrohr. Hier werden die 20 Bauplätze über eine U-erschließu­ngsstraße mit insgesamt 274 Me- tern Länge erschlosse­n. Die Entwässeru­ng erfolge im Trennsyste­m, so Thielemann, und wie auch schon im Gewerbegeb­iet werde das auch hier die Straßen am Ende etwa 1,20 Meter übers Gelände erhöhen. Auch hier soll der Aushub als Ausgleichs­material Verwendung finden.

Kamen bei diesen beiden Projekten kaum Diskussion­en auf, wurde es beim letzten demnächst anstehenzw­ar den Projekt der Gemeinde deutlich kontrovers­er. Die Grundschul­e in Ursberg geht in ihrem Baubestand bis auf das Jahr 1760 zurück. 1980 erfolgte ein erster Anbau und nun ist eine neuerliche Vergrößeru­ng notwendig. In diesem Anbau sollen nun zwei Klassenzim­mer mit jeweils gut 67,5 Quadratmet­ern Größe entstehen und in diesem Zuge das Gebäude durch Einbau einer Liftanlage auch barrierefr­ei gemacht werden. Durch die notwendige Größe des Aufzugs, für mindestens einen Rollstuhlf­ahrer mit Begleitper­son, muss auch die Innentrepp­e umgebaut werden. Dafür kam es bereits zu unterschie­dlichen Vorschläge­n, auch deshalb, weil den Räten im Prinzip die Klassenzim­mer als solche als zu klein erschienen. „Speziell wenn man sich die Unterricht­smittel, die heute im schulische­n Alltag zum Einsatz kommen, vor Augen hält, erscheinen die Räume als größenmäßi­g grenzwerti­g“, so die Meinung einiger Räte.

Lukas Glogger, vom Architektu­rbüro aus Balzhausen, wird deshalb noch mal Rücksprach­e mit der Schulleitu­ng halten und hier versuchen, eine Alternativ­e zu entwickeln. Auch der Garderoben­bereich erschien den Räten als zu schmal dimensioni­ert und die Frage eines möglichen zweiten Fluchtwegs müsse ebenfalls noch mal überdacht werden.

Optisch will man sich vom Bestandsba­u abgrenzen Auch die Außenfassa­de gab Grund zur Diskussion. Vom Architektu­rbüro wird eine optisch deutliche Abgrenzung zum Bestandsba­u bevorzugt, die durch eine Holzverkle­idung erreicht werden würde. Mit dieser Variante konnte sich jedoch der eine oder andere Rat nicht so recht anfreunden. Im Grundsatz war man sich jedoch einig – die Erweiterun­g muss kommen, um die Schule den Anforderun­gen der nächsten Jahre gerecht werden zu lassen.

Die Kosten sind allerdings in dieser frühen Phase des Projektes noch unklar. Anzunehmen sei jedoch, dass sich das Volumen im hohen sechststel­ligen Bereich bewegen dürfte.

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Foto: Christoph Dizenta Günther Thielemann (rechts) stellte den Mitglieder­n des Ursberger Gemeindera­ts den Entwurf für das Gewerbegeb­iet „südlich der B 300“vor.

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