Mittelschwaebische Nachrichten
In Ursberg stehen große Investitionen an
Die Gemeinde nimmt für Bau- und Gewerbegebiete mehr als fünf Millionen Euro in die Hand. Auch an der Grundschule werden in absehbarer Zeit Arbeiten nötig
Ursberg In der letzten Gemeinderatssitzung des Jahres 2018 hatten die Räte in Ursberg noch mal volles Programm und stellten die Weichen weiter für die erfolgreiche Zukunft der Gemeinde. Die Entwurfsplanungen für das neue Gewerbegebiet, das Oberrohrer Neubaugebiet „Fretzmähder“, sowie die Planungen für den angedachten Erweiterungsbau an der Grundschule in Ursberg, werden summa summarum den Ursberger Haushalt in den nächsten Jahren mit über fünf Millionen Euro belasten.
Größter Bocken ist dabei das Gewerbegebiet im Norden der Gemeinde „südlich der B300“, das nach den Ausführungen von Günther Thielemann vom gleichnamigen Ingenieurbüro momentan mit Kosten in der Entwurfsplanung von knapp 3,4 Millionen Euro zu Buche schlagen würde. Auf dem gut neun Hektar großem Areal der Gemeinde werden die 26 Gewerbegrundstücke über eine 320 Meter lange Erschließungsschleife sowie eine weitere Verkehrsanbindung an den bestehenden Kreisverkehr bei der Wäscherei des Dominikus-ringeisenwerkes erschlossen. Größte Herausforderung ist dabei die Höhenproblematik der Straße und der Kanäle, um eine ordnungsgemäße Entsorgung zu gewährleisten. Um dies zu erreichen, wird die Straße am Ende zwischen 40 Zentimeter und etwas über einem Meter über dem bisherigen Bodenniveau liegen. Die dafür notwendigen Aufschüttungen könnten aus dem Bodenaushub verwendet werden. Der Grundwasserstand, welcher zwischen 2,10 Meter und 2,90 Meter liegt, stellt für die Bebauung keine Probleme dar. Ziel müsse es sein, dass das Oberflächenwasser versickern könne.
musste bei der Summe von 3,4 Millionen Euro der eine oder andere Gemeinderat schlucken, doch im Grunde sei mit Kosten in dieser Höhe von Anfang an zu rechnen gewesen.
Weiter ging es dann mit dem geplanten Baugebiet „Fretzmähder“in Oberrohr. Hier werden die 20 Bauplätze über eine U-erschließungsstraße mit insgesamt 274 Me- tern Länge erschlossen. Die Entwässerung erfolge im Trennsystem, so Thielemann, und wie auch schon im Gewerbegebiet werde das auch hier die Straßen am Ende etwa 1,20 Meter übers Gelände erhöhen. Auch hier soll der Aushub als Ausgleichsmaterial Verwendung finden.
Kamen bei diesen beiden Projekten kaum Diskussionen auf, wurde es beim letzten demnächst anstehenzwar den Projekt der Gemeinde deutlich kontroverser. Die Grundschule in Ursberg geht in ihrem Baubestand bis auf das Jahr 1760 zurück. 1980 erfolgte ein erster Anbau und nun ist eine neuerliche Vergrößerung notwendig. In diesem Anbau sollen nun zwei Klassenzimmer mit jeweils gut 67,5 Quadratmetern Größe entstehen und in diesem Zuge das Gebäude durch Einbau einer Liftanlage auch barrierefrei gemacht werden. Durch die notwendige Größe des Aufzugs, für mindestens einen Rollstuhlfahrer mit Begleitperson, muss auch die Innentreppe umgebaut werden. Dafür kam es bereits zu unterschiedlichen Vorschlägen, auch deshalb, weil den Räten im Prinzip die Klassenzimmer als solche als zu klein erschienen. „Speziell wenn man sich die Unterrichtsmittel, die heute im schulischen Alltag zum Einsatz kommen, vor Augen hält, erscheinen die Räume als größenmäßig grenzwertig“, so die Meinung einiger Räte.
Lukas Glogger, vom Architekturbüro aus Balzhausen, wird deshalb noch mal Rücksprache mit der Schulleitung halten und hier versuchen, eine Alternative zu entwickeln. Auch der Garderobenbereich erschien den Räten als zu schmal dimensioniert und die Frage eines möglichen zweiten Fluchtwegs müsse ebenfalls noch mal überdacht werden.
Optisch will man sich vom Bestandsbau abgrenzen Auch die Außenfassade gab Grund zur Diskussion. Vom Architekturbüro wird eine optisch deutliche Abgrenzung zum Bestandsbau bevorzugt, die durch eine Holzverkleidung erreicht werden würde. Mit dieser Variante konnte sich jedoch der eine oder andere Rat nicht so recht anfreunden. Im Grundsatz war man sich jedoch einig – die Erweiterung muss kommen, um die Schule den Anforderungen der nächsten Jahre gerecht werden zu lassen.
Die Kosten sind allerdings in dieser frühen Phase des Projektes noch unklar. Anzunehmen sei jedoch, dass sich das Volumen im hohen sechststelligen Bereich bewegen dürfte.