Mittelschwaebische Nachrichten
Deutsches Eishockey-Team wird „Mannschaft des Jahres“
Augsburger Panther triumphieren mit 3:2 über den Münchner Rivalen im ausverkauften Curt-Frenzel-Stadion. Publikum peitscht das Team nach vorn
Duelle mit dem Erzfeind aus München zählen zu den wichtigsten Spielen, nicht nur für die AEV-Fans. Auch die Profis wollen dem dreifachen deutschen Meister Paroli bieten, zumal die Panther beide vorhergehenden Saisonduelle verloren hatten. Gestern Abend feierten die Panther den ersten Saisonsieg und begeisterten ihre Anhänger mit einem 3:2 (1:0, 0:2, 2:0) gegen München in einem ausverkauften Curt-Frenzel-Stadion. „Wir sind glücklich mit den drei Punkten. Die Jungs haben ein gutes Wochenende hinter sich gebracht“, sagte Coach Mike Stewart, der mit Wohlwollen registrierte, dass sich sein Team in der DEL-Tabelle wieder vor den Meister geschoben hat.
Die Panther begannen mit viel und vielleicht auch noch Wut im Bauch vom Freitagspiel. In Mannheim waren sie bis zur 55. Minute mit 3:2 vorne gelegen und vergeigten den Vorsprung in der Schlussphase. Die Adler siegten 5:3. Gestern gingen die Augsburger wie in Mannheim mit 1:0 in Führung. In Überzahl überwand der Füssener Daniel Schmölz Münchens Torwart Danny aus den Birken zum 1:0 in der elften Minute. Sofort waren die AEV-Fans unter den 6139 Zuschauern im ausverkauften Curt-FrenzelStadion noch lauter und peitschten ihr Team nach vorne. Jeder Befreiungsschlag in eigener Unterzahl wurde bejubelt.
Die Mannschaft von AEV-Trainer Mike Stewart investierte wie so oft viel Laufarbeit, Körperchecks und Schweiß. Der Meister geriet unerwartet ins Schwimmen und die Münchner hatten Glück, dass sie nicht höher zurücklagen. Leider erreichten die Schiedsrichter mit einigen fragwürdigen Entscheidungen nicht das hohe Niveau des Schlagabtauschs. Pech für die Panther in der 31. Minute: Beim 1:1, das Ex-Panther Trevor Parkes gutgeschrieben wurde, fälschte AEV-Verteidiger Simon Sezemsky den Puck ins eigene Netz. Es kam noch ärger. Nur vier Sekunden vor der zweiten Pause fälschte Nationalstürmer Yasin Ehliz den Puck zum 2:1 ab. „Das war bitter für uns, aber es hat die Jungs nicht aus dem Konzept gebracht“, sagte Stewart.
Die Panther rannten unermüdlich an und verdienten sich auch deshalb den Ausgleich. In Überzahl spielte Daniel Schmölz vor dem Münchner Tor per Rückhand auf Matt Fraser, der in der 56. Minute zum 2:2 ausDampf glich. Das Unentschieden war hochverdient, und es kam noch besser. 74 Sekunden vor Schluss durften die Panther nach mehreren Strafen gegen den Meister sogar mit fünf gegen drei agieren und schafften 21 Sekunden vor der Sirene das 3:2. Adam Payerl mit einem Nachschuss in den rechten Winkel verwandelte die Halle in ein Tollhaus.
Während die Fans mit den Spielern den achten Heimsieg in Folge feierten, stürmten EHC-Manager Christian Winkler und Cheftrainer Don Jackson auf das Eis, um lautstark mit den Schiedsrichtern zu diskutieren. Der Frust saß tief beim Meister aus München.