Mittelschwaebische Nachrichten
Wohin mit Merz?
Noch ist kein Amt für den unterlegenen Kandidaten gefunden
Berlin Eineinhalb Wochen ist der spektakuläre Parteitag der CDU inzwischen her. Der unterlegene Kandidat Friedrich Merz ist seither quasi von der öffentlichen Bildfläche verschwunden. Die politische Zukunft des Konservativen ist weiter offen. Ein Gespräch der neuen Parteichefin Annegret Kramp-Karrenbauer mit dem Ex-Fraktionsvorsitzenden am vergangenen Donnerstag erbrachte kein Ergebnis. Fortgesetzt werden soll es im Januar.
Der frühere Bundestagspräsident Norbert Lammert sagte der Welt am Sonntag auf die Frage, ob er von Merz erwarte, dass dieser entweder Verantwortung übernehme oder schweige, das Grundrecht der Redefreiheit gelte für jeden – auch vor, während und nach Parteitagen. „Allerdings hat sich die Partei schon gewünscht, dass er mit seiner profilierten Position nicht nur von diesem Recht Gebrauch macht, sondern sich dafür auch in die Pflicht nehmen lässt.“Merz wäre von den Delegierten „mit einem triumphalen Wahlergebnis in jede denkbare weitere Funktion“gewählt worden, für die er kandidiert hätte.
Nach Auffassung von Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) sollte Merz in die künftige Strategieplanung der Partei eingebunden werden. „Aus seiner Sicht braucht die CDU ein Beratergremium, das sich in Grundsatzfragen zu Wort »Kommentar meldet.“(AZ)