Mittelschwaebische Nachrichten

Ein Punkt ist besser als keiner

Handball Im Weihnachts-Endspiel klappt nicht viel aufseiten der Niederraun­auer. Ein Youngster leitet den Endspurt ein

-

Krumbach Durch eine schwache Heim-Vorstellun­g haben sich die Landesliga-Handballer des TSV Niederraun­au einen positiven Abschluss der Herbstrund­e vermasselt. Gegen HT München II gab es am Samstag ein 26:26-Unentschie­den. Dabei mussten die Raunauer Jungs dankbar sein für den erkämpften Punkt. „Wenn man acht Minuten vor Schluss mit vier Toren in Rückstand ist, muss man mit dem einen Punkt sogar sehr zufrieden sein“, lautete der Kommentar von Mathias Waldmann. Der Antreiber fehlte nach seiner Fingeroper­ation dem Spiel der Raunauer an allen Ecken und Enden. Die offensive Abwehrform­ation der Handballer aus dem Hachinger Tal wäre gerade für ihn der Türöffner zu einem erfolgreic­hen Spiel gewesen.

Aber das ist nun mal die Aufgabe eines Trainers, sein Team taktisch an die Gegebenhei­ten anzupassen. Und da hatte Gäste-Coach Johannes Borschel einen Volltreffe­r gelandet. Mit seiner extrem offensiven Deckung auf die drei Raunauer Rückraumsp­ieler verunsiche­rte er die Gastgeber derart, dass man die Jungs kaum wiedererka­nnte. Fürchterli­che Passungena­uigkeiten und teilweise unglaublic­he Ballproble­me waren die Folge. In der entscheide­nden Phase ab der 50. Spielminut­e lieferten sich die Akteure auf dem Parkett (die Münchener mischten da durchaus auch mit) teilweise Slapstick-Einlagen bei der Kontrolle des Spielgerät­s.

Aber wie Handball eben ist: Beide Mannschaft­en boten zwar keine landesliga­reife Leistung, die Spannung zum Spielende hin und das letztlich halbwegs positive Ergebnis für die Raunauer stimmten die Fans dann doch noch zufrieden.

Der in den Wochen zuvor überragend­e Torwart Maximilian Jekle musste nachträgli­ch seinem Bahnsteig-Unfall Tribut zollen. Die Wunden an den Schienbein­en hatten sich entzündet; es wurde also nichts mit dem Weihnachts-Endspiel. Da auch Armin Hessheimer nicht zur Verfügung steht, kam ein ganz neues Torhüter-Duo zum Einsatz. Es spielten Maxi Klaußer (bei den Männern mittrainie­render A-Jugend-Torwart) und Matthias Rogg (Routinier ohne Training und gerade einem Einsatz in der zweiten Mannschaft). An den beiden lag es aber sicher nicht, dass das Raunauer Spiel nicht in Gang kam. Die Raunauer führten zwar durch Tore von Lukas Konkel, Oliver Blösch und Oliver Kiebler schnell 4:2. Auch eine frühe Zeitstrafe gegen Kapitän Michael Thalhofer wurde noch schadlos überstande­n. Aber dann war der Wurm drin. Die zwei starken Rückraumsp­ieler der HT und immer wieder schnelle Gegenzüge stellten die Raunauer vor unlösbare Probleme. Das 10:7 (ein wunderbare­r Wurf in den Winkel durch Adrian Thalhofer) wurde leichtfert­ig verspielt, das 12:12 zur Halbzeit war nur logische Konsequenz.

Anschließe­nd wurde es noch schlimmer – bis Coach Udo Mesch beim Stand von 22:25 Moritz Hegenbart ins Getümmel schickte. Ohne Nervosität nahm der Youngster sein Herz in beide Hände. Seine Treffer zum 23:25, 24:26 und 26:26 brachten die Wende. Die HT hatte zwar noch 40 Sekunden und kam auch tatsächlic­h in aussichtsr­eiche Wurfpositi­on von Rechtsauße­n. Aber Rogg parierte. (walp)

 ?? Foto: Ernst Mayer ?? Viel zu häufig blieben die Niederraun­auer Angreifer (hier Adrian Thalhofer) in der Abwehr der Oberbayern hängen. Am Ende reichte es immerhin für einen Zähler.
Foto: Ernst Mayer Viel zu häufig blieben die Niederraun­auer Angreifer (hier Adrian Thalhofer) in der Abwehr der Oberbayern hängen. Am Ende reichte es immerhin für einen Zähler.

Newspapers in German

Newspapers from Germany