Mittelschwaebische Nachrichten
Ohne Winterkorn und Stadler
Die Münchner ordnen das Gremium neu
München Mitten in der BundesligaAufholjagd bekommt der FC Bayern schon einmal einen kleinen Vorgeschmack vom FC Liverpool. „Leipzig hat auf jeden Fall dieselben Grundideen: schnelles Umschalten mit schnellen tollen Fußballern“, sagte Trainer Niko Kovac am Tag vor dem Bundesliga-Spiel am Mittwoch (20.30 Uhr, gegen RB Leipzig. „Es ist schon richtig, dass das am Mittwoch in etwa ähnlich ist. Aber man muss ganz klar sagen, Liverpool ist eine WeltklasseMannschaft.“Aber auch die Sachsen sind ein gefährlicher Kontrahent, der den Münchner Aufschwung schlagartig bremsen könnte. „Wir wollen da weitermachen, wo wir aufgehört haben, nämlich weiter siegen“, sagt Münchens Sportdirektor Hasan Salihamidzic.
Nach stürmischen Herbstwochen, in denen Trainer Niko Kovac bedenklich wackelte, sieht sich der FC Bayern wieder auf Kurs. „Wir haben richtig die Kurve bekommen. Wir haben nach der einen Phase, die wir nicht so gut gemeistert haben, eine Serie gestartet“, so Salihamidzic. Vier Siege in Champions League und Bundesliga, dazu ein 3:3 bei Ajax Amsterdam lautet die jüngste Bilanz der Münchner.
„Wir haben die richtigen Schlüsse gezogen“, sagte Kovac und fordert nach dem 4:0 gegen Hannover den nächsten selbstsicheren Auftritt. „Wir müssen dominant und selbstbewusst auftreten, nicht arrogant, sondern respektvoll. Aber schon wissend, dass wir auf dem Weg nach oben sind“, fordert Kovac.
Zurück ist nach seiner Verschnaufpause Franck Ribéry, Arjen Robben fehlt weiter verletzt. Personell dürfte Kovac nach den Wechsel vom Wochenende wieder etwas umstellen. „Die Wechsel haben nicht geschadet, es kamen Frische und Esprit dazu“, sagte der BayernTrainer. Sechs Punkte aus den Spielen gegen Leipzig, das mit einem Sieg an den Bayern vorbeiziehen könnte, und gegen die Überraschungsmannschaft Frankfurt würden die Münchner weiter auf den siebten Titel am Stück hoffen lassen. „Davon zu sprechen, wäre vermessen, weil wir neun Punkte weg sind. Das ist viel“, sagte Salihamidzic. „Wir haben es nicht selber in der Hand. Wir wollen immer einen Schritt nach dem anderen machen.“
Und den nächsten am heutigen Mittwoch gegen Leipzig. München Präsident Uli Hoeneß bleibt in den kommenden Jahren Aufsichtsratsvorsitzender des FC Bayern. Der 66-Jährige wurde am Dienstag bei der konstituierenden Sitzung des neuen Aufsichtsrates einstimmig wiedergewählt, wie der Bundesligist mitteilte. „Wir sind sehr glücklich darüber, wieder einen so hochkarätig besetzten Aufsichtsrat zu haben“, sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge.
Der Aufsichtsrat des deutschen Meisters war bereits am Montag für die kommenden vier Jahre gewählt worden. Hoeneß hatte zuletzt über einen möglichen Rückzug in den nächsten zwei, drei Jahren sinniert. Danach war die Jahreshauptversammlung, in der es auch Pfiffe und Buhrufe gegen seine Person gegeben hatte, „nicht spurlos“an ihm vorbeigegangen.
Nicht mehr im Aufsichtsrat sind die früheren Audi-Chefs Martin Winterkorn und
Rupert Stadler. Winterkorn wurde von Hoeneß nach fast 16 Jahren als „herausragendes Aufsichtsratsmitglied“gewürdigt und kandidierte nicht mehr. Als Audi-Vorstandsvorsitzender war Winterkorn Initiator der Partnerschaft von Audi mit dem FC Bayern. Auch Stadler, gegen den wie gegen den ehemaligen VW-Vorstandschef Winterkorn Ermittlungen im Zuge der Diesel-Affäre laufen, stand nicht mehr auf der Liste der vermeldeten Aufsichtsratsmitglieder. Neu sind Herbert Diess, VW-Vorsitzender, und Michael Diederich, Sprecher des Vorstandes der UniCredit Bank. 3. LIGA VOM MONTAG