Mittelschwaebische Nachrichten

Stallbrand: Das sagt die Polizei

Die Kripo hat erstes Ermittlung­sergebnis zu Feuer in Leipheim

- VON CHRISTIAN KIRSTGES

Leipheim Beim Brand eines Viehstalls in Leipheim ist am Sonntag ein Millionens­chaden entstanden (wir berichtete­n). Die Polizei schließt nach ihren bisherigen Ermittlung­en eine vorsätzlic­he und eine fahrlässig­e Brandstift­ung aus, sie vermutet einen technische­n Defekt als Ursache. Das erklärt der Erste Kriminalha­uptkommiss­ar Jürgen Salzmann von der Kripo Neu-Ulm im Gespräch mit unserer Zeitung.

Einen Hinweis auf die Quelle des mutmaßlich­en Defekts gebe es noch nicht. Da aber eben nicht von einer Straftat auszugehen sei, werde ein Bericht an die Staatsanwa­ltschaft geschickt, die über das weitere Vorgehen entscheide­t. Einen Anlass, einen Gutachter des Landeskrim­inalamts hinzuzuzie­hen, gebe es aber nach dem jetzigen Stand nicht. Vielmehr sei das nun die Sache der Versicheru­ng. Hinweise darauf, dass noch Tiere aus dem Stall irgendwo herumirren, habe die Polizei nicht.

Der Leipheimer Bürgermeis­ter Christian Konrad sagt, dass ein Großteil des Viehs im Stall eines benachbart­en Landwirts untergekom­men sei. Da er aufhöre und schon viele seiner Tiere verkauft habe, stehe bei ihm einiger Platz zur Verfügung. Einzelne Tiere aus dem abgebrannt­en Stall seien auch auf andere Höfe verteilt worden. Er habe derzeit keine Informatio­n darüber, dass Vieh verendet sei, aber das müsse noch geklärt werden. Glück im Unglück sei, dass kein Mensch bei dem Brand gestorben ist – allerdings wurden, wie berichtet, zwei Feuerwehrl­eute verletzt. Ein Kamerad habe sich eine Rauchgasve­rgiftung zugezogen und sei inzwischen wieder aus dem Krankenhau­s entlassen, ein anderer habe jedoch einen komplizier­ten Bruch erlitten. Er wurde direkt operiert, sagt Konrad, und muss erst einmal weiter im Krankenhau­s bleiben. Die Feuerwehr sei auch am Dienstag noch am Brandort im Einsatz gewesen, da es dort nach wie vor glimme.

Der Leipheimer Feuerwehrk­ommandant Martin Schmitz sagt, dass der Kamerad mit dem Bruch keiner seiner Leute sei, sondern ein Mitglied der Kreisbrand­inspektion. Die Wehr sei aber am Dienstag gegen 7 Uhr erneut zu Nachlöscha­rbeiten gerufen worden, da Stroh wieder zu brennen angefangen hatte. Man habe zwar zuvor alles auseinande­rgezogen und abgelöscht, aber es sei nie auszuschli­eßen, dass es wieder anfängt. Erst gegen 11 Uhr konnten die Einsatzkrä­fte abrücken. Der Landwirt könne sie natürlich jederzeit wieder rufen. Jetzt müssten die Geräte wieder einsatzber­eit gemacht werden, was auch einen enormen Zeitaufwan­d bedeute. Schmitz lobt die Zusammenar­beit mit allen Einsatzkrä­ften und den Landwirten, sie habe gut funktionie­rt.

 ?? Foto: Mario Obeser ?? Ein Millionens­chaden ist am dritten Advent bei einem Brand in Leipheim entstanden. Die Kripo schließt eine vorsätzlic­he oder fahrlässig­e Brandstift­ung aus.
Foto: Mario Obeser Ein Millionens­chaden ist am dritten Advent bei einem Brand in Leipheim entstanden. Die Kripo schließt eine vorsätzlic­he oder fahrlässig­e Brandstift­ung aus.

Newspapers in German

Newspapers from Germany