Mittelschwaebische Nachrichten
Die Glasfaser kommt bis ins Haus
Die Lechwerke starten mit flächendeckendem Breitbandausbau in den Pilotgemeinden Bubesheim, Rettenbach und Kötz. Eigentlich war auch Dürrlauingen vorgesehen. Warum dort nun nicht investiert wird
Kötz/Rettenbach/Bubesheim Nach der rund drei Monate dauernden Vorvermarktungsphase steht fest: Die LEW-Gruppe erschließt mit ihrem Telekommunikationsunternehmen LEW Telnet die Gemeinden Bubesheim, Kötz und Rettenbach flächendeckend mit Glasfaser. Ausgehend vom eigenen, rund 3000 Kilometer langen Glasfasernetz, das die LEW-Gruppe in der Region betreibt, werden dafür Glasfaserleitungen neu an alle Grundstücke in den drei Gemeinden verlegt. Erschlossen werden folgende Ortsteile:
● Bubesheim Hauptort
● Kötz Hauptort mit den Ortsteilen Ebersbach, Großkötz und Kleinkötz ● Rettenbach Hauptort mit den Ortsteilen Harthausen und Remshart.
Bei allen Haushalten, die während der Vorvermarktungsphase LEW Highspeed verbindlich gebucht haben, wird die Glasfaserleitung kostenfrei bis ins Gebäude verlegt. Haushalte in Bubesheim, Kötz und Rettenbach, die LEW Highspeed bisher noch nicht gebucht haben, können bis zum Beginn der Bauarbeiten in ihrem jeweiligen Straßenzug noch für 399 Euro einen Glasfaserhausanschluss beauftragen. Nach Abschluss der Bauarbeiten werden dann wesentlich höhere Kosten fällig.
Nicht zum Zug beim Glasfaserausbau kommt die Gemeinde Dürrlauingen. Hier hatte die Resonanz deutlich unter der geforderten Beteiligungsquote von 35 Prozent in der Vorvermarktung gelegen. Eine Umsetzung des Glasfaserausbaus in dem Vermarktungsgebiet im Landkreis Günzburg ist deshalb nur ohne die Kommune möglich.
Die Tiefbauarbeiten für das Glasfasernetz in den acht Kommunen starten 2019, sobald es die Witterung zulässt. Die Inbetriebnahme der einzelnen Netze erfolgt schrittweise nach Baufortschritt, voraussichtlich ab der zweiten Jahreshälfte 2019.
„Ein Glasfaseranschluss bis ins Haus ist die zukunftssichere Anbindung an das Internet. Egal, wie stark der Bandbreitenbedarf in Zukunft noch ansteigt – damit sind Haushalte und Kommunen auf der sicheren Seite“, sagt Rainer Müller, Geschäftsführer von LEW Telnet. „Vor Ort haben wir in den letzten Monaten große Unterstützung erfahren. Wir freuen uns sehr, dass wir nun in die Umsetzung gehen Gerne hätten wir auch die Gemeinde Dürrlauingen mit Glasfaser erschlossen. Hier war die Resonanz aus der Bevölkerung jedoch so gering, dass ein Ausbau wirtschaftlich nicht möglich ist.“Es gebe viele Gründe, die ausschlaggebend waren, weit unter dem angepeilten Ziel geblieben zu sein. Dürrlauingens Bürgermeister Edgar Ilg sieht das Resultat „klar und deutlich als negativ“an. „Jeder möchte schnelles Inkönnen. ternet. Aber jetzt haben nicht genügend Bürger zugegriffen.“Laut Ilg habe das mit einem weiteren Anbieter zu tun (M-net), der in großen Teilen des Ortes bereits schnelles Internet ermögliche. Allerdings sei das nicht die Glasfaser ins Haus. „Die Leute haben nicht den Druck gesehen, jetzt zu reagieren“, so der Bürgermeister.
Durch die direkte Anbindung mit Glasfaser stehen den angeschlossenen Haushalten Produkte mit einer Übertragungskapazität von bis zu 1 Gbit/s zur Verfügung. Neben dem Internetzugang gibt es mit LEW Highspeed auch Telefonie und Fernsehen über Glasfaser. Details zu den Angeboten gibt es unter www.lew-highspeed.de. Dort können sich Interessenten informieren, prüfen, ob ihre Adresse im Ausbaugebiet liegt und Produkte buchen.
Insgesamt werden die Lechwerke acht Pilotkommunen flächendeckend mit Glasfaser erschließen. Diese sind neben Bubesheim, Kötz und Rettenbach:
● die Marktgemeinde Thierhaupten im Landkreis Augsburg,
● die Gemeinden Egling und Prittriching im Landkreis Landsberg sowie ● die Marktgemeinde Türkheim und die Gemeinde Rammingen im Landkreis Unterallgäu.
Nach dem erfolgreichen Start in den acht von ursprünglich neun vorgesehenen Pilotkommunen prüft LEW nun das weitere Vorgehen für künftige Glasfasererschließungen von Kommunen in der Region mit LEW Highspeed. In den Pilotgemeinden selbst werden knapp 4000 Haushalte angeschlossen. Und nach den Plänen des Energieversorgers sollen weitere 7000 Leerrohre verlegt werden, falls sich Verbraucher in der Zukunft entscheiden sollten, ebenfalls durch Glasfaser versorgt zu werden. Diese laut Müller bleistiftdicken Leerrohre sollen etwa einen Meter hinein in den privaten Grund ragen, um später nicht wieder öffentliche Straßen und Wege aufreißen zu müssen. „Wir werden alle potenziellen Kunden anschreiben und mitteilen, was wir vorhaben. Wenn das jemand nicht möchte, wird es auch nicht gemacht“, so Rainer Müller auf Anfrage unserer Zeitung.