Mittelschwaebische Nachrichten
Nächstes Jahr soll es eine App für den Flexibus geben
Josef Brandner stellte bei der Versammlung des Verbands mittelschwäbischer Kraftfahrzeuglinien die zukunftsträchtige Neuerung vor. Was sonst noch im Verbandsgebiet Mittelschwaben geschah
Von seiner erfolgreichen Verbandsarbeit berichtet hat der Verband mittelschwäbischer Kraftfahrzeuglinien (VMK) mit Sitz in Krumbach bei seiner Versammlung. Ende der 1920er-Jahre bieten desolate Verkehrsverhältnisse ein tristes Bild heimischer Infrastruktur. Ernsthafte Bestrebungen, insbesondere die Mobilität der Bevölkerung zu verbessern, rufen engagierte Männer auf den Plan, als deren Wortführer Pfarrer Leonhard Bobinger auftritt, und der den Weg zur Selbsthilfe formuliert: „Alle an einer verbesserten Verkehrspolitik interessierten Gemeinden sollten sich als Verkehrsgenossenschaft zusammenschließen und gemeinsame Omnibuslinien einrichten.“Dies führte zur Gründung des ersten deutschen Verkehrsverbundes. Es wurde daraus eine bemerkenswerte Pionierleistung und sollte als Geburtsstunde des „Verbandes mittelschwäbischer Kraftfahrzeuglinien“in die Geschichte eingehen.
Dem Gründergedanken entsprechend war der in der Verbandsversammlung im Krumbad abgegebene Bericht ein Spiegelbild erfolgreicher Verbandsarbeit mit positiven Bilanzwerten. Verbandsvorsitzender und Bürgermeister Hubert Fischer berichtete über Neuerungen und Optimierungen im VMK-Netz: Umwandlung von bisher freigestellten Schülerverkehren zu den Schulen in Memmingerberg und Ungerhausen in Linienverkehre; die verbesserte Anbindung der Stadt Memmingen an den Allgäu Airport. Im Landkreis Neu-Ulm erfolgte eine Neukonzeption der „Pfiffibusverkehre“.
Positiv wurde insbesondere die Integration von Flexibusverkehren im Netz des Landkreises Unterallgäu genannt. Ein „erster Knoten“, der von der neu gegründeten Firma „Flexibus KG“bedient wird, ging im Bereich der Verwaltungsgemeinschaften Kirchheim und Pfaffenhausen in Betrieb, kurz danach ging der Flexibus auch auf der Strecke Mindelheim–Dirlewang–Kammlach „on tour“. Fischer zeigte sich erfreut, „dass der Einstieg in den Flexibus im Landkreis Unterallgäu nun gelungen ist“.
Berichtet wurde ferner über die Neugestaltung des Citybusfahrplanes in Mindelheim durch Einführung eines neuen Tarifangebotes, das auch die Einführung einer Jahreskarte für Schüler vorsieht. Außerdem beteiligt sich der Verband an einem Feldversuch und will in 14 Bussen, die überwiegend auf der Linie Krumbach–Augsburg eingesetzt werden, demnächst WLAN anbieten.
Die Abrundung des Tätigkeitsberichtes erledigte Fischer mit Hinweisen zur Statistik: Die Unternehmen verzeichnen auf den Linien des VMK über 2,8 Millionen gefahrene Kilometer und beförderten dabei über dreieinhalb Millionen Gäste.
Nach Genehmigung der Jahresrechnungen wurde Memmingens Oberbürgermeister Manfred Schilder in den Vorstand des Verbandes gewählt.
Im Rahmen der Versammlung stellte Josef Brandner von der neu gegründeten „Flexibus KG“, Krumbach, eine echte Novität in Form der „Flexibus App“vor. Diese neue App soll ab Mitte/Ende Januar 2019 der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen und ermöglicht nicht nur die Online-Buchung des Flexibusses, sondern darüber hinaus die Funktion des „digitalen Reisebegleiters“, in dem sämtliche Zugund Busverbindungen bayernweit abrufbar sind. „Damit wollen wir“, so Brandner, „den Kundenservice deutlich verbessern und den Flexibus zukunftsfest ausbauen“. Mit den bayernweiten Fahrplandaten der App steht der Flexibus als Zuund Abbringer zum öffentlichen Personennahverkehr auch allen Nutzern der Bayerischen Eisenbahngesellschaft zur Verfügung. (k)