Mittelschwaebische Nachrichten
Eine Bank für Karl Klings Bürgersprechstunde
Eine musikalische Gratulation zum 90. Geburtstag vom Musikverein und vom Fanfarenzug Krumbach
Der Musikverein Krumbach und der Spielmanns- und Fanfarenzug ehrten mit einem gemeinsamen Ständchen Ehrenvorstand beziehungsweise Ehrenmitglied Prof. Karl Kling zu seinem 90. Geburtstag. Auf außergewöhnliche Weise und wie kein anderer habe Kling während seiner 22-jährigen Tätigkeit von 1957 bis 1979 den Traditionsverein als Vorsitzender geprägt, erinnerte Tobias Ehrmann, derzeitiger Vereinschef, in seiner Laudatio.
Schon zu Beginn seiner Amtszeit sorgte er für eine einheitliche Kleidung der Musiker in Form der schwäbischen Tracht und organisier- te im gleichen Jahr das Bezirksmusikfest, dem im Jahr 1974 dank internationaler Beziehungen das 1. Europäische Musikfest folgte. Als eine Herzensangelegenheit des unermüdlich tätigen Jubilars bezeichnete Ehrmann die Verständigung unter den Nationen, besonders Europa, wodurch sich lang anhaltende Kontakte und Freundschaften unter anderem mit Kapellen aus den Niederlanden, Belgien, Frankreich, Schweiz, Österreich und der damaligen Tschechoslowakei ergaben.
Noch heute bestehen die besten Beziehung mit der Bürgerkapelle Kaltern in Südtirol. Die von Kling eingeführte Festwoche hat sich zu einem Erfolgsmodell entwickelt. Nach dem Ende seiner Amtszeit blieb er dem Musikverein in besonderer Weise verbunden und fädelte immer wieder interessante Auftritte ein. Das neueste Vereinsfoto und das Versprechen, die anlässlich des Europäischen Musikfestes von ihm in Auftrag gegebene Auftragskomposition „Dramatische Legende“einzustudieren, übergab Ehrmann an den Jubilar. In gleicher Weise formulierte Tambourmajor Otti Pfelzer die Verdienste seines Begründers und jetzigen Ehrenmitgliedes und bezeichnete ihn scherzhaft als „Napoleon von Krumbach“, habe er dank seiner Fähigkeiten, Ideen und Visionen einen enormen Bekanntheitsgrad erworben. Wie er für die Spielleute immer ein offenes Ohr hat, nimmt er sich noch heute der Anliegen des „kleinen Mannes“in Form von Bürgersprechstunden an. Diese könne er nunmehr in der warmen Jahreszeit auf einer vom Spielmannszug gestifteten Bank mit Widmung im Stadtgarten abhalten, fügte Pfelzer humorvoll an. Das Ständchen rundete der Musikverein ab mit Klings beliebtem Volkslied „Wahre Freundschaft“, vom Auftragskomponisten Kurt Gäble selbst dirigiert. (wgl)