Mittelschwaebische Nachrichten

„Es ist atemberaub­end, ich gehe mit Stolz aufs Eis“

Über eine herausrage­nde Saison und mangelnde Unterstütz­ung im eigenen Eispalast: Ein Gespräch mit dem Burgauer David Heinrich

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Herr Heinrich, die Eisbären stehen auf dem dritten Platz der Eishockey-Landesliga. Was ist es für ein Gefühl, so weit oben in der Tabelle zu stehen?

Ich spiele jetzt schon seit acht Jahren in der ersten Mannschaft. So weit oben sind wir noch nie gestanden. Es ist atemberaub­end, ich gehe mit Stolz aufs Eis. Ich habe auch noch nie in so einer guten Truppe gespielt.

Beim ESV Burgau spielen einige Akteure, die aus Tschechien oder der Slowakei kommen. Wie verständig­en Sie sich?

David Zachar spricht sehr gut Deutsch. Mit Boris Drozd und Michal Horky verständig­en wir uns auf Englisch. Mit Vladimir Klinga und David Tomecko unterhalte­n wir uns mit Händen und Füßen. Inzwischen kann ich ein bisschen slowakisch und sie ein bisschen deutsch. Boris Drozd und David Tomecko haben in der Kabine die Plätze neben mir.

Was ist neben der Qualität der Spieler der Grund für die bisher so starke Saison der Eisbären?

Wir hatten noch nie so eine gute und auch eingeschwo­rene Truppe. Wir unternehme­n auch außerhalb der Trainingse­inheiten viel miteinande­r. In Spielen, bei denen wir in Rückstand sind, puschen wir uns gegenseiti­g und kämpfen ge- meinsam. Nach den Partien sitzen wir immer noch einige Zeit beieinande­r. Bei unserer Weihnachts­feier vor wenigen Tagen waren fast alle Spieler da. Zu den jüngsten Heimspiele­n kamen immer sehr viele, in der Spitze mehr als 700 Zuschauer in die Burgauer Eishalle. Doch die mitgereist­en Gästefans sorgen immer für mehr Stimmung als die Burgauer Anhänger. Wie kommt das bei den Spielern an?

Leider ist die Stimmung bei den Heimspiele­n nicht so toll, wie wir uns das wünschen. Das ist sehr schade. Wir erhoffen uns natürlich mehr Unterstütz­ung. Gerade in so engen Spielen wie gegen Kempten wäre der Zuspruch der Eisbären-Fans extrem wichtig. Gegen Kempten hatten wir im eigenen Stadion ein Auswärtssp­iel. Nur die mitgereist­en Gästefans sorgten für Stimmung. Die ganze Mannschaft hofft, dass wir in den kommenden Partien entspreche­nd unterstütz­t werden.

Beim jüngsten Heimspiel gegen den ESC Kempten stimmten die Gästefans immer wieder die Parole „Söldnertru­ppe, Söldnertru­ppe“an. Was sagen Sie dazu?

Alle unsere ausländisc­hen Spieler arbeiten in Firmen in Burgau und der Umgebung. Sie spielten schon in ihren Heimatländ­ern Eishockey und gehen jetzt hier ihrem Hobby nach. Ich weiß nicht, was daran verwerflic­h ist.

Der ESV Burgau steht auf dem dritten Platz. Das Erreichen der Aufstiegsr­unde zur Bayernliga ist so gut wie sicher. Können die Eisbären in die Bayernliga aufsteigen?

Ich bin noch nie aufgestieg­en. Ich weiß nicht, wie das ist. Der Aufstieg wäre ein Traum für mich. Allerdings weiß ich, dass das Niveau in der Bayernliga natürlich sehr viel höher ist. Aber ich denke, dass wir mit unserer Mannschaft den Aufstieg packen können.

Ihre nächsten Gegner kommen aus völlig unterschie­dlichen Tabellenre­gionen. Während der EV Bad Wörishofen den achten Platz belegt und voraussich­tlich in der Abstiegsru­nde ran muss, steht der VfE Ulm/Neu-Ulm an der Tabellensp­itze. Wie gehen die Eisbären die beiden Partien an?

Wir müssen am Freitag ab 20 Uhr gegen Bad Wörishofen hoch konzentrie­rt zu Werke gehen. Beim Hinspiel in Bad Wörishofen fehlte uns die Spannung und darum haben wir das Spiel erst nach Verlängeru­ng gewonnen. Zur Partie gegen Ulm/ Neu-Ulm am Sonntag ab 18.30 Uhr möchte ich im Augenblick noch nichts sagen. Jetzt gilt die volle Konzentrat­ion der Begegnung mit dem EV Bad Wörishofen.

Interview: Uli Anhofer

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