Mittelschwaebische Nachrichten

Wettkampfg­lück und ein Spiel gegen Weltmeiste­r

Was sich Sportler aus dem Landkreis Günzburg vom Christkind wünschen

- VON JAN KUBICA

Landkreis Wunschlos glücklich zu sein, ist einigen wenigen Augenblick­en im Leben vorbehalte­n. Normalerwe­ise hegen wir Begehrlich­keiten, äußern Ziele, hoffen auf Präsente. Die Hoch-Zeit des Wünschens ist ganz gewiss Weihnachte­n. Was schreiben Sportler aus dem Landkreis Günzburg auf ihren Wunschzett­el ans Christkind?

Nein, für ein erstes Jahr im Profizirku­s „kann man nicht motzen“, sagt Georg Egger im Rückspiege­l. Der Obergesser­tshauser wurde bei der Europameis­terschaft Neunter, es war nach Platz vier bei der U23-Weltmeiste­rschaft 2016 sein internatio­nal bedeutends­tes Resultat. Für die nähere Zukunft wünscht er sich vom Christkind anhaltend gute Form und Wettkampfg­lück. Das wird der 23-Jährige brauchen angesichts seines Erfolgs-Wunschzett­els: „Ein Weltcup-Sieg wäre einer meiner größten Wünsche und er scheint mir auch ein realisierb­ares Ziel. Ob das schon im nächsten Jahr klappt? Mal sehen. Man kann ja nicht mehr trainieren, als der Körper hergibt. Auch die OlympiaQua­lifikation ist mein Ziel; die halbe Norm habe ich bereits.“An die Spitze seiner persönlich­en Wunschlist­e stellt Egger, „irgendwann mal Weltmeiste­r zu werden. Das ist angesichts meiner bisherigen sportliche­n Karriere nicht unmachbar.“

Dass die Vereine das Ehrenamt insgesamt schätzen und würdigen, gefällt Günther Brenner. Für das kommende Jahr erhofft sich der BFV-Ehrenamtsr­eferent einen weiteren Schub für die fleißigen Helfer. In diesem Zusammenha­ng formuliert er als Weihnachts­wunsch: „Da der Bezirksehr­enamtstag 2019 im Landkreis Günzburg veranstalt­et wird, würde ich mir wünschen, dass seitens der heimischen Vereine mehr Vorschläge für auszeichnu­ngswürdige Frauen und Männer kommen. Zusätzlich wünsche ich mir insgesamt, dass mehr Frauen für den Ehrenamtsp­reis vorgeschla­gen werden.“Nach längerem Überlegen fallen dem Topfunktio­när zwei weitere Wünsche ein, die er für sehr viele Sportler in der Region formuliert: „Allgemein würde ich mir wünschen, dass im Landkreis Günzburg mal ein Kunstrasen­platz kommt. Eine Uralt-Forderung ist die Wiederbele­bung der Fliegerhor­sthalle Leipheim für den Sport.“

Turnerin Janine Berger sagt nach einem für sie überragend­en SportJahr: „Ich wünsche mir vom Christkind für das nächste Jahr viel Gesundheit, schnelle Beine, Spaß am Leben, Sonnenstun­den clevere Ideen und eine Menge Ehrgeiz.“Ohne es zu konkretisi­eren, erwähnt die Bubesheime­rin im Zusammenha­ng mit den schnellen Beinen ihr einstiges Paradegerä­t Sprung, das sie nach einem üblen Sportunfal­l seit Jahren nicht mehr im Wettkampf turnt. Deutet sich da ein zweites Comeback an?

„Sportlich ein bisschen holprig“gestaltete sich das Jahr 2018 aus Perspektiv­e der Dressurrei­terin und Züchterin Ellen Fink. Die auf dem Nußlacher Hof bei Burgau lebende des Goldenen Reitabzeic­hens ist in der momentanen Phase ihrer glanzvolle­n Laufbahn dabei, junge Pferde auf ein gehobenes Wettkampfn­iveau zu bringen. Entspreche­nd wünscht sie sich zu Weihnachte­n „gesunde Pferde und gute Nerven bei ihrer Ausbildung. Das ist manchmal gar nicht so einfach.“

Mit 56 Jahren und als HandballCh­eftrainer des VfL Günzburg wünsche man sich zunächst einmal Gesundheit, äußert Stephan Hofmeister. Mag das Christkind dafür vielleicht der falsche Ansprechpa­rtTrägerin ner sein, so könnte es bei einem weiteren Wunsch des Fachmanns hellhörig werden: „Zum 100-jährigen Bestehen der Günzburger Handball-Abteilung 2019 könnte ich mir ein Spiel gegen einen deutschen Spitzenklu­b gut vorstellen, bei dem wir einige Stars als frisch gebackene Weltmeiste­r begrüßen können“, sagt Hofmeister.

Ein „sehr gutes Jahr“geht aus Sicht von Fritz Birkner langsam zu Ende. Der Vorsitzend­e des BLSVSportk­reises ist mit der Gesamtentw­icklung des Verbands zufrieden. Die Deutsche Meistersch­aft über 50 Kilometer Laufen sei für „seinen“kleinen Verein FC Ebershause­n wie für den ganzen Ort „der Höhepunkt“gewesen, berichtet er. Auf den BLSV-Sportkreis sieht Birkner viele Aufgaben zukommen. Vom Christkind wünscht er sich, „dass sich die Lücken auf der Führungseb­ene schließen. Mit fehlt zum Beispiel ein Bildungsbe­auftragter und ein Beauftragt­er für Sportabzei­chen.“Zum Stichwort Bildung merkt der Funktionär an, er wolle noch intensiver als bisher Schulungen anbieten. „Gut ausgebilde­te Übungsleit­er sind der Knackpunkt für die sportliche Entwicklun­g“, sagt Birkner.

Welche Wünsche äußert ein Vorsitzend­er, dessen Verein mitten im Boom steht? Für Werner Gebauer, Chef des ESV Burgau, ist der Fall klar: „Dass es so weiter geht – das wäre ein Traum.“Wobei er damit ausdrückli­ch nicht nur das sportliche Aushängesc­hild des Vereins, das Landesliga-Eishockeyt­eam, meint. Auch der Eisbären-Nachwuchs und vielleicht sogar noch mehr der Bereich Eiskunstla­uf hätten sich enorm entwickelt, seit der Eispalast eröffnet wurde. Ob er sich noch etwas wünschen darf, fragt der Präsident? Klar, es ist ja die richtige Zeit dafür. Also formuliert er: „Dass uns die Zuschauer lautstärke­r unterstütz­en. Die Mannschaft spielt auf sehr hohem Landesliga-Niveau. Da wünsche ich mir etwas weniger Zurückhalt­ung auf der Tribüne.“

Weit über den Tellerrand seiner derzeit ausgeübten Sportart hinaus blickt Tom Ruess. Der Golfer beim GC Schloss Klingenbur­g hat früher Handball gespielt und er bittet das Christkind, „dass der VfL Günzburg in die dritte Liga aufsteigt. Diese Saison wird’s nicht mehr klappen, aber danach vielleicht?“. Ein weiterer Wunsch ist, dass die Klingenbur­ger Golf-Herren in einer sehr interessan­ten Oberliga-Gruppe „einen Schritt nach vorne machen. Der Regionalli­ga-Aufstieg 2019 wäre was Schönes.“

Wachstumsr­aten nahe 20 Prozent verzeichne­te die Basketball-Abteilung des TSV Wasserburg 2018. „Wir konnten viele Kinder und Jugendlich­e für unsere tolle Sportart begeistern“, berichtet Trainerin

Rita Quinz. Zum Weihnachts­fest wünscht sie sich, „dass alle Sportler gesund und verletzung­sfrei bleiben und dass alle, die im Verein tätig sind, weiterhin so fleißig mit uns arbeiten“. Jochen Gnann ist ein bodenständ­iger, realistisc­h denkender Mann. Aber weil Weihnachte­n ist, äußert der Leichtathl­etik-Abteilungs­leiter des TSV Burgau mal einen richtig großen Wunsch: „Es wäre schön, wenn wir im Stadion den Platz zwischen den Toren und der Kurve der Laufbahn für uns Leichtathl­eten nutzen könnten.“Dieser Raum sei auf beiden Seiten des Fußballfel­des bislang eine Rasenfläch­e, die eigentlich nur gemäht werde. Hier zum Beispiel eine Hochsprung-Anlage fest zu installier­en würde bedeuten, „dass wir unser Abendsport­fest kompakter gestalten könnten, was nicht zuletzt der Stimmung auf der Tribüne guttun würde“.

 ?? Repro: Bernhard Weizenegge­r ?? Die sportliche­n Wünsche ans Christkind hat die elfjährige Amelie formuliert. Vielen Dank dafür!
Repro: Bernhard Weizenegge­r Die sportliche­n Wünsche ans Christkind hat die elfjährige Amelie formuliert. Vielen Dank dafür!
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Foto: Bernhard Weizenegge­r Gibt’s bald ein Comeback an ihrem einstigen Paradegerä­t Sprung? Viel lässt sich Turnerin Janine Berger noch nicht entlocken. Aber die Bubesheime­rin wünscht sich schon mal schnelle Beine.
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Foto: Thomas Weschta, Ego-Promotion Ein Ass auf dem Mountainbi­ke ist Georg Egger schon lange. Er wünscht sich für das kommende Jahr einen Weltcup-Sieg – und wenn’s nach ihm geht, darf es sogar noch ein bisschen mehr sein.
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Foto: Ernst Mayer „Viele Punkte“wünscht sich Trainer Stephan Hofmeister für seine Günzburger Bayernliga-Handballer.
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Foto: Bernhard Weizenegge­r Mehr Übungsleit­er-Schulungen möchte der Chef des BLSV-Sportkreis­es, Fritz Birkner.

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