Mittelschwaebische Nachrichten
Viele Plätzchen und viermal Skispringen
Zwischen den Jahren gibt es zwei Konstanten: Plätzchen und die Vierschanzentournee. Was könnte auch entspannter sein, als diese beiden Dinge miteinander zu kombinieren. Plätzchen rein, Springer springt. Nächstes Plätzchen rein, nächster Springer springt. Diese perfekte Symmetrie nachweihnachtlicher Faulheit, wunderbar. Sie wird ARD, ZDF und selbst Eurosport auch in diesem Jahr traumhafte Einschaltquoten bescheren.
Käme dazu nun auch noch ein deutscher Springer, der bis zum vierten Wettbewerb Siegchancen hat, würde das die Fernsehmacher zu sehr glücklichen Menschen machen. Diesbezüglich allerdings eine Prognose zu wagen wäre extrem mutig. Denn im Skispringen gibt es vieles, nur keine Verlässlichkeit. Diese Unberechenbarkeit ist einer der wichtigsten Gründe für die Beliebtheit der schlanken Flieger.
Nahezu jeden Winter ploppt ein anderer aus dem Nichts hervor und wird zum Favoriten hochgefeiert. In diesem Jahr ist es der Japaner Ryoyu Kobayashi. Bis zum Saisonauftakt in Wisla kannten den nur einige Experten. Jetzt, unfassbare vier Siege aus sieben Springen später, ist er der Mann, den es zu schlagen gilt.
Momentan hat der 22-Jährige das beste Paket beisammen. Vor allem am Absprung ist er der explosivste. Ob das aber auch dafür reicht, die Tournee zu gewinnen, ist offen. Schon viele sind in Oberstdorf als Favoriten gestartet und weit abgeschlagen