Mittelschwaebische Nachrichten
Üben für den Ernstfall
Einsatztrainer Polizisten machen ihre Kollegen mit neuer Ausrüstung vertraut – und schulen sie im Schießen und in Selbstverteidigung
Günzburg/Neu-Ulm Neue Dienstwaffen, bessere Schutzwesten und handliche Teleskopschlagstöcke: Bei der Polizei ändert sich derzeit einiges in Sachen Ausrüstung. Allgemein werde in Deutschland viel Geld in die innere Sicherheit investiert, was auch an den Terroranschlägen der vergangenen Jahre liege, sagt Einsatztrainer Michael Porstendörfer, der den Standort in Günzburg leitet. Doch der Umgang mit der neuen Ausrüstung will auch gelernt sein. Dafür sind Porstendörfer und seine drei Kollegen Benedict Streifler, Timo Schalamon und Merlin Pitsch da: Sie schulen im polizeilichen Einsatztraining jedes Jahr rund 500 Beamte aus den Dienststellen um Günzburg, Neu-Ulm, Burgau und Illertissen. Jeder Polizist muss sechsmal im Jahr zum Training. Dieses beinhaltet Theorie, Selbstverteidigung und Schießen. Gerade Letzteres sei wichtig, da Polizisten ihre Waffe im Dienst nicht oft benutzen. „Es werden aber auch Situationen simuliert, in denen man gerade nicht schießen darf“, erklärt der Trainer.
Im nächsten Jahr werde das Training an der neuen Dienstwaffe einen Großteil der Weiterbildung ausmachen, sagt Porstendörfer. Geübt wird auch, schnell die neue Schutzausrüstung anzulegen. Bei einem Einsatz müsse alles instinktiv funktionieren. Die SK4-Ausrüstung – der höchste Schutz im Polizeibereich – wiegt mit Helm, Weste und Schulterumhang stolze 13 Kilogramm und muss mithilfe eines Kollegen angezogen werden. Auch der Teleskopschlagstock, der seit Herbst neu ist, wird erklärt.
Einsatztrainer brauchen also auch gewisse pädagogische Fähigkeiten. Doch zusätzlich motivieren müssen sie ihre Schüler nicht, die Polizisten würden immer gerne zur Weiterbildung kommen, versichern die Einsatztrainer.