Mittelschwaebische Nachrichten
Israel liefert Verdächtigen aus
34-Jähriger in Mordfall verwickelt
Tel Aviv/Ulm Fast ein Jahr nach einem Einbruch mit tödlichem Ausgang in Ulm will Israel einen Tatverdächtigen nach Deutschland ausliefern. Das Bezirksgericht in Jerusalem habe die Auslieferung des 34-jährigen Israelis genehmigt, damit er in Deutschland wegen Mordes, schwerer Körperverletzung, Schadensverursachung und Einbruchs angeklagt werden könne, teilte das Justizministerium in Jerusalem am Donnerstag mit.
Der Mann werde verdächtigt, Anfang Januar 2018 an einem Einbruch in ein Haus in Ulm beteiligt gewesen zu sein. Bei dem Einbruch in einer Wohnanlage im Veltlinerweg auf dem Ulmer Eselsberg war ein 59 Jahre alter Mann, der die Wohnung mit seiner Mutter teilte, so schwer geschlagen worden, dass er kurz darauf im Krankenhaus starb. Auch die damals 91 Jahre alte Mutter sei von den Tätern verletzt worden, teilte das israelische Justizministerium mit. Bei der Tat wurden Geld und Schmuck gestohlen.
Die israelische Polizei nahm den Israeli im Februar aufgrund eines internationalen Haftbefehls in der Küstenstadt Aschkelon fest. Der Mann hatte nach Angaben der deutschen Behörden vorher bereits im Gefängnis gesessen.
In dem Fall steht bereits ein Ehepaar – ein Mann aus Georgien und seine Ehefrau aus Kasachstan – vor Gericht: Einen 39-jährigen Georgier nahm die Polizei schon kurz nach dem Raubmord in den frühen Morgenstunden des Dreikönigstags fest, wenige Tage später auch seine 46 Jahre alte russischstämmige Ehefrau. Bereits damals hatten die Ermittler angekündigt, nach möglichen Hinterleuten der Tat zu suchen. Mitte Februar fasste die israelische Polizei einen dritten Verdächtigen in der Küstenstadt Aschkelon in Israel. Der 34 Jahre alte israelische Staatsbürger war mit einem internationalen Haftbefehl gesucht worden.