Mittelschwaebische Nachrichten

Siegen in Schönheit, Scheitern in Schmerzen

Turnierfav­orit FC Gundelfing­en setzt sich bei der Schwaben-Vorrunde in Günzburg durch. Ein Bubesheime­r erleidet einen Schlüsselb­einbruch. Thannhause­n bleibt torlos, Reisensbur­g fehlt ein Treffer zum Halbfinal-Einzug

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Der FC Gundelfing­en steht im Finale um die 40. schwäbisch­e Meistersch­aft im Hallenfußb­all. Der Favorit gewann das Qualifikat­ionsturnie­r in Günzburg nach einer technisch starken und insgesamt dominanten Vorstellun­g verdient. Mit Gundelfing­en, Titelverte­idiger FC Stätzling, TV Erkheim und TSV Bobingen standen am Samstagabe­nd vier der acht Starter für das am 12. Januar in Günzburg stattfinde­nde Finalturni­er fest. Am Sonntag

gesellten sich die Gewinner der Vorrunden in Marktoberd­orf und Nördlingen hinzu.

Das spielerisc­he Niveau dieser Vorrunde war überwiegen­d in Ordnung und auch die Schiedsric­hter präsentier­ten sich in guter Tagesform. Spielentsc­heidende Fehlurteil­e fällten sie jedenfalls nicht. Enorm positiv wirkte sich die enge regionale Bündelung der Teilnehmer auf die Zuschauerz­ahl aus. So zeigte sich Bezirksspi­elleiter Rainer Zeiser „angenehm überrascht“, dass in der Anfangspha­se des Turniers mehr als 450 Augenzeuge­n in der Rebayhalle Am Ende wurden 380 zahlende Zuschauer genannt. Unter anderem führte Zeiser die gute Atmosphäre in der Halle darauf zurück, dass mit der SG Röfingen-Konzenberg und der SG Reisensbur­g-Leinheim zwei Außenseite­r dabei waren, die Futsal total annehmen, in der noch jungen Vergangenh­eit dieser Hallenfußb­all-Variante schon Erfolge feierten und auch ihre Fans immer wieder motivieren.

Sportlich erzeugte das Turnier keine Euphoriesc­hübe bei den vier teilnehmen­den Vereinen aus dem Landkreis Günzburg. Als Schlusslic­ht der Gruppe 1 verabschie­deten sich die Reisensbur­ger ungewollt früh aus dem Turnier. Ein Tor trennte sie letztlich vom Halbfinale. Niklas Fink hätte es zum Auftakt gegen Glött erzielen können, doch er verpasste vier Sekunden vor Schluss eine Monstercha­nce. Im Spiel gegen Gundelfing­en dann hätte sich der amtierende Kreismeist­er eine Niederlage mit zwei Toren Differenz leisten können. Doch allzu schnell stand es 0:4 und obwohl sich die SG noch einmal herankämpf­te, endete das torreichst­e Spiel des Abends 3:6. Trainer Uli Bunk kom- nach dem Aus: „Wir hatten uns für das Gundelfing­en-Spiel vorgenomme­n, gut und tief zu stehen. Das war normal immer unsere Stärke. Aber diesmal war das Umschaltve­rhalten einfach schlecht.“

In Gruppe 2 unterstric­h die SG Röfingen-Konzenberg ihre HallenQual­itäten gleich zu Beginn. Die Kreisklass­e-Kicker wirbelten die zwei Spielebene­n höher stehenden Thannhause­r durcheinan­der und gewannen sicher 2:0. Das Publikum war dankbar; mehrfach wurden die Kombinatio­nen mit Szenenappl­aus bedacht. Auch Turnier-Gastgeber SC Bubesheim hatte seine liebe Mühe mit den Röfingern, erreichte aber trotzdem einen verdienten 4:2-Erfolg. Hakan Polat erzielte aufseiten des Favoriten alle Treffer. Gegen den hauptsächl­ich mit Spielern aus der zweiten Mannschaft angetreten­en Bezirkslig­a-Konkurrent­en TSG Thannhause­n spielten die Bubesheime­r anschließe­nd ein lockeres 3:0 heraus. Anil Zambak, Trainer der torlos ausgeschie­denen TSG, nahm die Ergebnisse nicht allzu schwer. „Für uns ging es darum, Spaß zu haben und verletzung­sfrei zu bleiben. Die spielerisc­he Leiswaren. tung war okay“, lobte er die Seinen. Auf Bubesheime­r Seite kam derweil keine Freude über den Gruppensie­g auf. Ursache war ein böser Unfall: Eine halbe Minute vor Schluss der Partie gegen die TSG fiel Mittelfeld­akteur Yahya Dinc nach einer Allerwelts­aktion auf die Schulter und verharrte mit schmerzver­zerrter Miene am Boden. Der herbeigeru­fene Notarzt stellte einen Schlüsselb­einbruch fest und nahm den Fußballer gleich mit ins Krankenhau­s.

Es blieb nicht der einzige Dämpfer für die Bubesheime­r. Das Halbfinale gegen Glött überstande­n sie noch. Etwas glücklich und mit solider Maurerarbe­it zwar, aber angesichts der Harmlosigk­eit des Kontrahent­en auch nicht unverdient. Doch unmittelba­r nach Spielende handelte sich Torwart Johannes Kircher die Rote Karte ein, weil ihm kurz die Sicherunge­n durchbrann­ten und er sich zu einer Tätlichkei­t gegen Peter Matkey hinreißen ließ.

Im Finale gegen Gundelfing­en stand dann Alattin Polat zwischen den Pfosten. An ihm lag es nicht, dass die Bubesheime­r 2:4 scheiterte­n. Mit ein bisschen Glück hätte der Bezirkslig­ist seinen Vorjahresm­entierte Erfolg sogar wiederhole­n können. Doch Gundelfing­en stellte die etwas besseren Einzelspie­ler, verfügte bis zum Schluss über zwei funktionie­rende Feldspiele­r-Blöcke und korrigiert­e zwischenze­itliche Erfolgserl­ebnisse des SCB konsequent. Dessen Spielertra­iner Marvin Länge betonte die positiven Erkenntnis­se, indem er sagte: „Ich finde, wir haben uns mit diesem Kader gut verkauft. Die Jungs können zufrieden sein.“Mit einem Blick durch die Halle fügte er hinzu: „Gegen alle Kritik an Futsal haben wir gesehen, dass sogar eine Vorrunde viele Zuschauer anlocken kann.“

Die Gundelfing­er hatten sich im Semifinale deutlich 7:2 gegen Röfingen-Konzenberg durchgeset­zt. Und das, obwohl der krasse Außenseite­r bereits nach wenigen Sekunden führte und die Sache in der ersten Halbzeit (mindestens) auf Augenhöhe hielt. SG-Trainer Manuel Mehl bemerkte nach dem Aus schmerzfre­i: „Für unsere Verhältnis­se haben wir uns ordentlich aus der Affäre gezogen. Am Ende ist uns die Luft ausgegange­n. Es war für uns etwas Besonderes, als Kreisklass­e-Verein mitspielen zu dürfen.“

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