Mittelschwaebische Nachrichten
Das vielfältige Programm des FC Ebershausen
Zur Bewältigung der Aufgaben wünschen sich Funktionäre mehr Unterstützung seitens der Gemeinde. Darum stellten sie Gemeindevertretern vor, was alles angeboten wird und wie das Dorfleben bereichert wird
Ebershausen Mit aktuell 426 Mitgliedern ist der FC Ebershausen nicht nur der größte Verein in Ebershausen, sondern im Verhältnis zur Einwohnerzahl von gegenwärtig 632 prozentual so stark vertreten wie kaum Vereine in ihrer Gemeinde im weiteren Umkreis. Das ganze Jahr über bietet der FCE ein überaus vielfältiges Sportprogramm für alle Altersklassen und ist durch seine Aktivitäten und Erfolge weit über die Region hinaus, sogar deutschlandweit, bekannt und damit gleichzeitig bester Werbeträger für die Heimatgemeinde.
Doch der laufende Betrieb und die weiteren Aktionen sind mit hohem organisatorischen und finanziellen Aufwand verbunden und ohne außergewöhnliches Engagement ehrenamtlicher Helfer wäre dies nicht möglich. Der Verein ist ständig bemüht, neben den Mitgliedsbeiträgen die Vereinskasse aufzustocken, um die finanziellen Verpflichtungen erfüllen zu können. Die Gemeinde gewährt zwar eine jährliche Unterstützung, doch in Anbetracht der ständig steigenden Ausgaben stellte der FCE in der Gemeinderatssitzung im Dezember einen Antrag auf Erhöhung des Zuschusses. Nachdem dieser Antrag keine Zustimmung fand, sind die der Meinung, dass „unserem Gemeinderat nicht bewusst ist, was der FCE über das gesamte Jahr hinweg leistet und mit welchem Aufwand das verbunden ist“.
Die Vereinsvorstände luden deshalb die Mitglieder des Gemeinderates zu einer „Vereinsvorstellung“ins Sportheim ein. In der sachlich geführten Gesprächsrunde wies zunächst aus dem Vorstandsteam Tobias Schlosser, zuständig für die Verwaltung, darauf hin, dass der FCE ein Mehrspartenverein ist und neben dem Sportheim noch zwei Fußballplätze und diverse andere Anlagen zu warten sind. „Daneben betreiben wir einen sehr großen Aufwand, um unser Sportheim in Eigenregie zu bewirtschaften.“Nur so sei es möglich, die Darlehen für den neu erbauten Sportplatz abzubauen. Besonders viel Zeit und personellen Einsatz erfordern die Laufveranstaltungen, aber auch andere Sparten wie Seniorensport, Kinderturnen und -boxen, Jugendfußball, Fußball, Aerobic, Yoga, Damengymnastik oder Fitnessprogramme sind im Angebot und werden gut angenommen. Darüber hinaus trage der FCE mit seinen Veranstaltungen, Kinderfest und -fasching, Oktoberfest, Nordic-Walking deutsche Meisterschaft 50 Kilometer, zur Dorfbelebung bei, müsse dabei im- mer auf freiwillige Helfer zurückgreifen. Somit ergeben sich beachtliche 4067 ehrenamtliche Stunden aus den verschiedenen Tätigkeitsfeldern. „Wir stehen immer vor dem Problem, wie kommen wir an mehr Geld, denn unsere finanzielle Lage ist angespannt“, ließ Vorstandsmitglied und Schatzmeister Alexander Hupfer wissen.
Er legte beeindruckendes Zahlenmaterial aus seinem Budget vor, das in 2017 mit einem noch tragfähigen Minus abschloss. Beim neuerlich gestiegenen Wasserpreis hoffe er auf das Entgegenkommen der GemeinVereinsverantwortlichen de, andernfalls würden sich für die Bewässerung des Sportplatzes ein vierstelliger Mehraufwand ergeben. „Wir sind nicht in der Lage, das Ehrenamt auf bescheidene Weise mit einem Essen zu würdigen“, und „wir sind an der Grenze angelangt“, bedauerte Hupfer.
Die anwesenden Gemeinderäte waren nicht wenig erstaunt über die Aussagen der Vorstandsmitglieder, hatten sie doch keinen so detaillierten Einblick in die Aufgaben und Finanzen im FCE. Einig waren sich die Räte in der anschließenden Diskussion, dass unter den gegebenen Umständen eine Erweiterung der bisherigen finanziellen Unterstützung berechtigt sei. Zunächst könne man über die Reduzierung des Wasserpreises reden, versprach Bürgermeister Herbert Kubicek. Bei der weiteren Förderung standen zwei Varianten zur Debatte: Erhöhung des Festbetrages oder Zuschussgewährung für einzelne Maßnahmen gemäß den gemeindlichen Richtlinien. Letzteres wäre wegen der großen Vielfalt an Maßnahmen im FCE mit viel bürokratischem Aufwand verbunden, so die Meinung der Vorstände.
Sie schlugen deshalb vor, die Zuwendung an die Vorgaben bei der „Pauschalen Sportbetriebsförderung des Freistaates Bayern“anzugleichen. Hier wird in einem Punktesystem zum Beispiel die Anzahl Übungsleiter und vor allem die Jugendarbeit berücksichtigt. Dieser Vorschlag wäre eine Grundlage für die Beratung im Gemeinderat, meinte Kubicek, sodass man auf gutem Wege sei, eine vernünftige Lösung zu finden.
Vorsitzender Martin Keppeler bedankte sich für die rege Beteiligung durch den Gemeinderat an der „Vereinsvorstellung“und für den harmonischen Verlauf. Er sei zuversichtlich, dass sich das Gremium für eine gebührende Unterstützung für das geleistete Ehrenamt entscheide.