Mittelschwaebische Nachrichten
Erweiterung oder Neubau des Ziemetshauser Kindergartens?
In Ziemetshausen sind drei verschiedene Varianten im Gespräch. Wie der weitere Fahrplan konkret aussieht
Ziemetshausen Das Ziemetshauser Kinderhaus Märcheninsel ist an seiner Belastungsgrenze angelangt. Zu 100 Plätzen im Regelkindergarten einschließlich maximal zehn Plätzen für Integrativkinder kommen noch 30 Plätze in der Kinderkrippe hinzu. Aufgrund der momentanen Belegung und der Kinderzahlen der infrage kommenden Jahrgänge mit durchschnittlich 41 Kindern ergibt sich schon für die Gruppe der Dreibis Sechsjährigen ein Bedarf von fünf Regelgruppen mit jeweils 25 Kindern. Nahezu alle der infrage kommenden Kinder besuchen den Kindergarten. Dazu kommen Kinder, die von einer Einschulung zurückgestellt wurden und die aus Zuzügen auch aufgrund des stark nachgefragten Neubaugebietes an der Allgäustraße. Ebenso verhält es sich bei den Krippenkindern. Hier sind die Planungen der neuen Staatsregierung hinsichtlich der Förderung auch von Krippenkindern mit einem gewissen zusätzlichen Betreuungsbedarf zahlenmäßig wie auch in zeitlicher Sicht ins Kalkül zu ziehen. Mit dann 150 Plätzen in Regelgruppen und drei Gruppen in der Krippe bedeutet dies einen Mindestbedarf von 195 Plätzen, eine bauliche Ausweitung der Kindertagesstätte ist unausweichlich.
Dafür hat die Verwaltung gemeinsam mit dem Landratsamt drei RaumprogrammVarianten ausgearbeitet, die Bürgermeister Anton Birle auf der jüngsten Marktgemeinderatssitzung vorgestellt hat.
Bei Variante 1 wird das bestehende Kinderhaus um zwei Kindergartengruppen und eine Krippengruppe auf dann 195 Plätze erweitert, wobei bei Anwendung des Raumprogramms die gesamten Plätze zu berücksichtigen sind. Allerdings könnten hier Probleme in Verwaltung und Management entstehen, aus pädagogischer Sicht ist diese Lösung nicht zu empfehlen. Zudem müssten die Möglichkeiten für eine ausreichende Förderung erst noch ausgelotet werden.
In Variante 2 werden die fehlenden Plätze in einem Neubau geschaffen, wobei die bisherige Kindertagesstätte im Raumprogramm nicht berücksichtigt wird. Für den Neubau kann zwar nach dem Sonderinvestitionsprogramm ein Zuwendungsantrag gestellt werden, für die bestehende Einrichtung ist dann aber keine Möglichkeit zur Erweiterung um Speise- und Personalraum gegeben.
Die Variante 3, den Altbau beinhaltend, sieht eine Schaffung der fehlenden Plätze in einem Neubau südwestlich des jetzigen Gebäudes vor. Dabei wechselt eine bestehende Gruppe in den Neubau, die jetzt im Altbau fehlenden Speiseraum und Personalraum könnten dann im Rahmen eines Durchgangs von Altund Neubau geschaffen und ebenso gefördert werden wie der Neubau. So hätte der Markt dann zwei Einrichtungen mit jeweils überschaubarer Größe. Jede Einrichtung könnte dann von einer eigenen Leitung geführt werden, was von den Räten aber nicht befürwortet wird, ist der Personalstand mittlerweile von ursprünglich acht Personen bei Inbetriebnahme der Märcheninsel vor 25 Jahren auf jetzt schon mehr als 20 Personen angestiegen.
Zusammen mit der Regierung von Schwaben
Nach eingehenden Diskussionen schlug Bürgermeister Anton Birle vor, eine konkretisierte Bedarfsermittlung mit den drei Variationen der Regierung von Schwaben vorzulegen und dann in Zusammenhang mit einer höchstmöglichen Bezuschussung die bauliche Gestaltungsmöglichkeit festzulegen.
Da nahezu alle Räte für die zukunftssichere Schaffung von 80 Plätzen (zweimal 15 Krippen- und fünfzig Regelgruppenplätze) votieren, wurde der Beschluss einstimmig gefasst. Der weitere Fortgang soll dann nach dem Gespräch mit der Bezirksregierung festgelegt werden. Endziel muss sein, so der Bürgermeister und das Gremium, dass der Platzbedarf möglichst weitsichtig und mit Reserven nach oben festgelegt, die Kosten für den ErGünzburg weiterungsbau im Rahmen gehalten und dabei eine möglichst hohe Bezuschussung erreicht werden kann.
Wohngebäude Mehr Zeit als erwartet nahm die Bauvoranfrage für ein Wohngebäude mit zwei eigenständigen Wohneinheiten im Neubaugebiet an der Allgäustraße ein. Der Einreicher möchte dabei in einem Eckgrundstück an Dr.-GeorgSimnacher-Ring und Nebelhornweg zwei miteinander verbundene zweigeschossige Baukörper in V-Form und mit einem zentralen Eingangsbereich erstellen. Dazu ist ein Flachdach mit Attika (Penthousewohnung) vorgesehen, die Garagenanordnung ist noch unklar. Manfred Krautkrämer machte darauf aufmerksam, dass die eingereichten Unterlagen in keiner Form einer Bauvoranfrage entsprechen. Diese müsse wie ein regulärer Bauantrag die genaue Lage des gewünschten Projektes auf dem Grundstück ausweisen und mit konkreten Maßangaben versehen sein.
Zudem fehlen Hinweise für Abstandsflächen zu den Nachbarn und es herrschen bei den Räten große Zweifel, ob die Dachform – im Bebauungsplan ohnehin nicht vorgesehen – als solche überhaupt in das Neubaugebiet passe. So wurde dieser Punkt von der Tagesordnung genommen und dem Antragsteller nahegelegt, eine reguläre Bauvoranfrage mit entsprechenden Informationen vorzulegen.