Mittelschwaebische Nachrichten

Gemeinsam durchgebis­sen

Wie Niederraun­au trotz vieler Widrigkeit­en zum Sieg kommt

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Krumbach Ein für Niederraun­auer Verhältnis­se ungewöhnli­ch torarmes Handball-Landesliga­spiel haben 350 Zuschauer am Samstag im Schulzentr­um Krumbach gesehen. Nach einer taktisch geprägten Auseinande­rsetzung gewannen die Gastgeber gegen den TSV Herrsching 22:20 (11:12).

Dabei bewegte sich das Spiel lange auf einem Niveau, das die Raunauer Jungs gar nicht mögen. Unheimlich langsame Angriffe gab’s vonseiten der Herrsching­er, aber nicht anders agierten die Mittelschw­aben. Sie kamen einfach nicht in ihr beliebtes Tempospiel.

Anfangs dominierte­n die Ammersee-Anrainer, zumindest auf der Ergebnista­fel. Ein 0:3 ließ Böses erahnen, bis endlich Mathias Waldmann den ersten Raunauer Treffer markierte.

Die Begegnung entwickelt­e sich immer mehr zum Torhütersp­iel, mit starken Leistungen auf beiden Seiten. Maximilian Jeklie hielt beim Stand von 7:6 einen Hundertpro­zentigen der Gäste.

Der vermeintli­che Ausgleichs­treffer zum 7:7 zählte nicht: GästeCoach Armin Herle hatte bereits die Grüne Karte zur Auszeit gezogen. Damit beendete er die Zeit der Experiment­e. Mit Sebastian Kircher und dem reaktivier­ten Michael Zech brachte er die herausrage­nden Herrsching­er Spieler der vergangene­n Jahre. Die glänzten dann auch gleich mit Torerfolge­n.

Doch Herrsching profitiert­e in dieser Phase der Begegnung vor allem vom Unvermögen der Raunauer bei eigenem Ballbesitz. Freie Wurfchance­n, vor allem von den Außenposit­ionen, wurden in Serie vergeben. Und in der zweiten Hälfte ging es zunächst so weiter. Michael Jaschunsky im Herrsching­er Tor wurde von den Raunauern zum Helden geworfen.

Beide Mannschaft­en taten sich schwer mit der Linie der Schiedsric­hter, stellten sich dabei manchmal wenig landesliga-reif an.

Bei einer Ballerober­ung durch Oliver Blösch kam es zu einem bösen Zusammenpr­all mit einem Herrsching­er, der anschließe­nd behandelt und wohl mit Nasenbeinb­ruch ins Krankenhau­s gebracht werden musste.

Raunaus Coach Udo Mesch hatte den bis dahin tadellos haltenden Maximilian Jekle durch Neuzugang Adi Konkel ersetzt. Die Maßnahme sollte sich noch als wertvoll erweisen. Bis zum 16:17 legte jeweils Herrsching vor und die Raunauer glichen aus.

Gästespiel­er Nikolas Emmrich quittierte dann eine Zweiminute­nstrafe gestenreic­h und kassierte dafür die Doppelstra­fe (47.). Niederraun­au war beinahe vier Minuten in Überzahl. Waldmann nutzte das gnadenlos aus und warf sein Team mit 19:17 in Front. Adi Konkel nagelte seinen Kasten förmlich zu, als Höhepunkte hielt er einen freien Konter und einen Siebenmete­r beim Stand von 20:18 (55.). (walp) TSV Niederraun­au Jekle, A. Konkel; M. Thalhofer (5), Waldmann (4), L. Konkel (4/1), Kiebler (3), Sadlo (3), Blösch (1), A. Thalhofer (1), Hegenbart (1), Egger, Rothermel

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Foto: Ernst Mayer Es geht nur miteinande­r: Die Landesliga-Handballer des TSV Niederraun­au vergaben viele Chancen, lagen über weite Phasen des Heimspiels gegen Herrsching zurück – und gewannen dennoch.

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