Mittelschwaebische Nachrichten
Waffenfund: Ermittlungen laufen noch
Wie es im Pleßer Fall weitergeht
Pleß Auch drei Monate nach dem Waffenfund auf zwei benachbarten Bauernhöfen in Pleß sind die Hintergründe noch unklar. Ein Großaufgebot von Polizei und Sprengstoffexperten hatte 20 Pistolen und Gewehre sowie etwa 300 Schuss Munition und Schwarzpulver sichergestellt. „Das Landeskriminalamt hat die Untersuchung der Waffen noch nicht abgeschlossen“, sagte ein Sprecher der Memminger Staatsanwaltschaft auf Nachfrage.
Seine Behörde könne den Fall erst bearbeiten, wenn der Ermittlungsbericht der Polizei vorliege. Und das könne aufgrund der vielen Fälle, die das LKA zu bearbeiten habe, noch eine Weile dauern, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Wie lange genau, lasse sich derzeit nicht abschätzen. Die Polizei müsse zum Beispiel klären, woher die Waffen stammen und ob sie illegal oder legal besessen wurden.
Die Einsatzkräfte fanden die Waffen bei einem 50-Jährigen und dem ehrenamtlichen Bürgermeister der Gemeinde. Der Rathauschef verwahrte eine Pistole und einen Karabiner samt Munition sowie drei Kilo Schwarzpulver. Für Letzteres besaß er zwar eine Erlaubnis, allerdings hatte er den Sprengstoff unsachgemäß im Haus gelagert.
Inwieweit die Männer mit Konsequenzen zu rechnen haben, kann die Staatsanwaltschaft erst nach Abschluss der polizeilichen Ermittlungen sagen. Nach bisherigen Erkenntnissen hatte die Frau des 50-Jährigen den Bürgermeister gebeten, auf die beiden Waffen aufzupassen, weil sie sich von ihrem Mann bedroht fühlte.
Der Bürgermeister darf trotz der Ermittlungen sein Amt weiter ausüben. Sein Nachbar hatte sich gleich nach den Hausdurchsuchungen in eine psychiatrische Klinik einweisen lassen, weil er zu diesem Zeitpunkt eine Gefahr für sich und andere darstellte.
Mittlerweile hat er das Krankenhaus wieder verlassen. Laut den Ermittlern geht von ihm keine Gefahr mehr aus. (vog)