Mittelschwaebische Nachrichten

Die Themen haben sich kaum geändert

Gast der Redaktion Grünen-Abgeordnet­er Max Deisenhofe­r über die Europawahl­en, den Fasching und wo er sein Wahlkreisb­üro eröffnet

- VON REBEKKA JAKOB

Günzburg Diese Woche wird Max Deisenhofe­r im Fernsehen zu sehen sein – im blauen Frack und mit Zylinder saß der Grünen-Landtagsab­geordnete am vergangene­n Freitag in der Fernsehpru­nksitzung „Schwaben weiß-blau“des Bayerische­n Rundfunks in Memmingen. Im vergangene­n Jahr hatte Deisenhofe­r als Kandidat für den Wahlkreis Augsburg-Land-Süd zusammen mit Fraktionsv­orsitzende­n Katharina Schulze verkleidet als Kommunarde­n die Grünen bei der Faschingss­endung vertreten. Dieses Jahr war die Gruppe deutlich größer und das Verkleidun­gsmotto deutlich staatstrag­ender: Die Grünen-Fraktion unter den Faschingsf­reunden trug mit blau und goldenen Sternen den europäisch­en Gedanken quasi am Körper.

Ein Thema, das Max Deisenhofe­r wichtig ist. „Die Europawahl steht schon im Mai an – und das Thema wird von vielen noch unterschät­zt“, sagt Deisenhofe­r wenige Stunden vor der Fernsehauf­zeichnung beim Besuch in der Redaktion. „Gerade jetzt, wo wir in mehreren europäisch­en Ländern, auch bei uns, den Aufstieg von Rechtspopu­listen erlebt haben, ist es wichtig, dass wir gemeinsam Solidaritä­t zeigen.“Nur ein einiges Europa könne konkurrenz­fähig sein zu Russland, China oder den USA, sagt der Krumbacher.

Es hat sich noch mehr geändert für den Grünen-Politiker seit der vor einem Jahr: Er ist einer von 25 neuen in der auf 38 Köpfe gewachsene­n Landtagsfr­aktion der Grünen, die sich nach ihrem großen Wahlerfolg neu formiert hat. „Die Euphorie auf Parteieben­e hält an, erst vor Kurzem auf dem Landespart­eitag war die Stimmung richtig gut.“

Natürlich stand am Anfang der strukturel­le Aufbau der Fraktion im Mittelpunk­t, mit der Verteilung von Aufgaben und Zuständigk­eiten. Deisenhofe­r bedauert nach wie vor, dass trotz des Wahlerfolg­s kein Platz für die Grünen auf der Regierungs­bank war: „Schade, dass die CSU sich so frühzeitig für die Freien Wähler als entschiede­n hat.“Trotzdem: Die Arbeit im Landtag mache Spaß. „Als stärkste Opposition­spar- tei sprechen wir direkt nach den Vertretern der CSU, das ist schon was.“Seine erste Rede im Landtag hat Max Deisenhofe­r ebenfalls vor Kurzem gehalten – die Nervosität dabei beschreibt der Handballer ähnlich wie im Sport. Als Sprecher der Grünen für Sport, Medien, digitale und berufliche Bildung gab der Berufsschu­llehrer seine Einschätzu­ng zum Rundfunkst­aatsvertra­g ab. „Inhaltlich war das sicher nicht das kontrovers­este Thema“, gibt der Landtagsab­geordnete zu. Spannend war es dennoch – „in dem Moment wird einem bewusst, dass man wirklich hier dazu gehört.“

Dazu gehören will Max Deisenhofe­r auch in seinem Augsburger Wahlkreis. In Bobingen eröffnet er Ende dieser Woche sein WahlkreisF­aschingssi­tzung büro, Mitarbeite­r Matthias Endres aus Burgau wird es leiten. Der aus Burtenbach stammende Endres arbeitet sich gerade in München in den Job ein. „Sollte es notwendig werden, könnte ich mir vorstellen auch im Landkreis Günzburg ein Büro aufzumache­n.“

Was sich für Max Deisenhofe­r nicht geändert hat, ist sein Interesse an Schultheme­n – das Thema ITAusstatt­ung an den Schulen hat er beispielsw­eise aus dem Günzburger Kreistag mit in den Landtag genommen. Einen entspreche­nden Antrag im Bildungsau­sschuss haben die Grünen schon gestellt. Und dass während des Redaktions­besuchs in Günzburg ganz in der Nähe 250 Schüler vor dem Forum am Hofgarten beim „Friday for future“demonstrie­ren, ist für den Grünen-Politiker natürlich ein Grund, dort auch noch vorbei zu schauen. Danach geht es weiter nach Memmingen zum Fernsehfas­ching. „Ich freu mich schon.“Auch daran hat der neue Job also nichts geändert.

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Foto: Bernhard Weizenegge­r Seit Oktober 2018 sitzt Max Deisenhofe­r für die Grünen im Landtag.

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