Mittelschwaebische Nachrichten
Zur Not einarmig
Ski Alpin Rennfahrer Stefan Luitz will im Riesenslalom trotz Blessur jubeln
Are Nach einem Winter mit vielen Dämpfern will sich Stefan Luitz im WM-Riesenslalom am Freitag (14.15/17.45 Uhr/ZDF und Eurosport) von der lädierten Schulter nicht bremsen lassen – eine spezielle Einschränkung nimmt er dafür gern in Kauf. Was der Allgäuer mit seiner Sicherheitsschiene samt Tape-Verband am linken Gelenk nicht kann, ist wild jubeln.
Nach einem famosen Saisonstart mit dem vermeintlichen Sieg in Beaver Creek schien sich Luitz tatsächlich neben dem österreichischen Ski-Star Marcel Hirscher als GoldKandidat für die WM zu profilieren. Dann aber setzte es Rückschläge: Zunächst kam heraus, dass ihm eine nachträgliche Disqualifikation droht, weil er in den USA unerlaubterweise Flaschensauerstoff eingeatmet hatte. Verunsichert patzte Luitz bei zwei Weltcups. Außerdem fiel er in Adelboden auf seine Schulter und kugelte sich das Gelenk aus. Dann wurde die Streichung seines Erfolgs von Beaver Creek durch die FIS offiziell.
Die Sorgen sollen aber ausgeblendet werden, der Rennfahrer arbeitet an seinem Optimismus. Nach dem Training am Donnerstag verließ Luitz grinsend die Piste. Im Rennen spüre er keine Einschränkung. „Ich kann normal starten, normal anschieben, kann Tore touchieren, da passiert überhaupt nichts.“Gefährlich wird es, wenn auf der Strecke Unvorhergesehenes passiert oder er sich gar mit der Hand abstützen muss. Dafür sind die Schiene und der Tape-Verband da. Sollte es diesmal mit der Medaille klappen, würden die Deutschen auch einen einarmigen Jubel in Kauf nehmen.