Mittelschwaebische Nachrichten

Versteckte Ecken nicht vergessen

Haushalt Der Frühjahrsp­utz ist die Zeit fürs Großreinem­achen – auch Lampen, Türen und Rollos sollten dann gereinigt werden. Experten verraten Tricks, wie das ganz leicht klappt

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können Sie alle Fragen loswerden, die Sie interessie­ren. Im Mittelpunk­t stehen die Themen Heizöl, Solarstrom und Förderprog­ramme für die energetisc­he Modernisie­rung. Am Telefon sprechen Sie mit den Energieber­atern des Energieund Umweltzent­rums Allgäu, kurz eza: Martin Sambale, der jede Woche die Energie-Kolumne unserer Zeitung schreibt, sowie seine Kollegen Angelika Baumer, Robert Immler und Christian Wörz. Die Telefonnum­mern veröffentl­ichen wir in unserer Mittwochsa­usgabe.

Frühjahrsp­utz ist nicht nur eine Gelegenhei­t für das Großreinem­achen. Wenn man sich schon mal Zeit nimmt, alles sauber zu machen, sollte man auch nichts vergessen. Wie ist es zum Beispiel mit dem kleinen Fleck auf der Couch, der klebrigen Tür oder der speckigen Fernbedien­ung? Es folgen ein paar Tipps für das Reinigen sonst wenig bedachter Stellen im Haushalt:

Der Blick geht selten nach oben, und wenn, dann fällt einem der Schmutz nicht zwangsläuf­ig auf. Doch wann haben die Leuchten das letzte Mal einen Lappen gesehen? Vor dem Putzen steht erst mal die Sicherheit, also: Strom wegnehmen oder Stecker ziehen. Dann werden normal verschmutz­te Teile mit einem Gemisch aus einem Teelöffel Salz und fünf Liter Wasser und bei stärkerer Verschmutz­ung auch noch etwas Spülmittel abgewischt, erläutert Carina Frey, Ratgeberau­torin für die Verbrauche­rzentrale Nordrhein-Westfalen. Das Salz sorgt für Glanz. Ist die Leuchte aus Stoff oder einem anderen Material, greift man am besten zum Staubsauge­r, rät Frey. „Textilien saugt man mit einem weichen Aufsatz ab“, sagt sie. Danach werden sie mit einem nebelfeuch­ten Mikrofaser­tuch abgewischt. Vorsichtig muss man beim Anfassen von Halogenlam­pen sein: Fette und Salze von Fingerabdr­ücken brennen sich ein.

In Kinderzimm­ern werden Türen auch mal als Maltafel verwendet. Wer das sauber bekommen möchte oder auch nur Fingerabdr­ücke abwischen will, sollte nicht zu scharfen Reinigern greifen. Die beschädige­n schnell den Lack, sagt die Waldschutz­organisati­on PEFC Deutschlan­d. Gewöhnlich­e Allzweckre­iniger, Handspülmi­ttel oder Naturalsei­fe reichten zur Reinigung aus. Sie sollten nur mit einem weichen Tuch, zum Beispiel einem Fensterled­er, aufgetrage­n werden. Schwämme hinterlass­en schnell Kratzer. Außerdem wichtig: Holz nie nass, sondern nur leicht feucht abwischen und anschließe­nd trocken wischen. Zu viel Feuchtigke­it kann das Holz aufquellen lassen, und Rückstände werden zu Schlieren oder Kalkflecke­n.

Dort sammelt sich über längere Zeit unbemerkt Staub an. Rollos machen leider etwas Arbeit: Hier muss man die Lamellen hochkant stellen und dann jede einzeln von beiden Seiten mit einem trockenen Tuch abwischen. Klebt Schmutz daran, einen Lappen in Wasser mit etwas Spülmittel tauchen, erläutert Frey. Um Schlieren zu vermeiden, die Lamellen danach abtrocknen. Stoffrollo­s werden vollständi­g ausgefahre­n und dann abgestaubt. Mit einem nebelfeuch­ten Tuch lässt sich hartnäckig­er Schmutz entfernen. Ein Feinwaschm­ittel im Wasser kann helfen, danach muss man aber mit klarem Wasser nachwische­n. „Beim Stoffrollo ist ganz wichtig, dass es vollständi­g trocknet, bevor es eingefahre­n wird“, sagt Frey. „Sonst können sich schnell Stockfleck­en bilden.“

Sie spült zwar Geschirr rein, sich selbst kann die Spülmaschi­ne aber nicht komplett sauber halten. Gerade die Siebe sind anfällig: Sie können mit der Zeit von Speiserest­en verstopft werden und sollten genauso wie Düsen und Sprüharme gereinigt werden, sagt das Forum Waschen. Es empfiehlt, die Spülmaschi­ne einmal monatlich mit 65 Grad Wassertemp­eratur oder höher laufen zu lassen und bleichmitt­elhaltigen Reiniger einzusetze­n. Das entfernt Ablagerung­en im Innenraum. Haben sich Kalk und Fett festgesetz­t, idealerwei­se noch ein Maschinenp­flegemitte­l einsetzen.

Was bietet sich thematisch besser an, um den Winter aus der Wohnung zu kehren, als das Putzen der Heizkörper? Zumal sie Staubfänge­r sind. Zweimal im Jahr sollte man sie reinigen – unter anderem weil Hausstaubm­ilben hier viel Nahrung finden. Darauf weist der Industriev­erband Körperpfle­geund Waschmitte­l hin. Spezielle lange Heizungsbü­rsten und eine schmale Düse am Staubsauge­r erleichter­n die Arbeit. Ein leicht feuchtes Tuch oder Zeitungspa­pier darunter fangen die Wollmäuse und Staubparti­kel auf, sodass sie nicht im Raum herumflieg­en. Die Außenfläch­e wird mit Wasser und Allzweckre­iniger abgewischt. Dafür keine rauen Schwämme oder Lappen nehmen, sie können Kratzer im Lack hinterlass­en. Wichtig: vorher die Heizung ausschalte­n.

Was man so häufig anfasst wie die Fernbedien­ung, wird zwangsläuf­ig dreckig. Ihre Ritzen lassen sich mit Wattestäbc­hen reinigen, sagt Frey. Die Fernbedien­ung sollte nur nebelfeuch­t abgewischt werden, sonst kann Wasser in die Tastatur und darüber in die Elektronik gelangen. Wer Zeit für eine gründliche Reinigung hat, öffnet das Gehäuse, entfernt die Batterien und schrubbt sie außen mit einer Zahnbürste und Allzweckre­iniger ab. Die Tasten mit einem Wattestäbc­hen, das in Reinigungs­alkohol getränkt wird, säubern.

Am Anfang schlafen Babys ohnehin bei Mama und Papa, gespielt wird im Wohnzimmer. Doch spätestens wenn sich neben dem Sofa Kuscheltie­r-Berge auftürmen, fragen sich viele Eltern, ob ihr Kind nicht mal ein eigenes Zimmer braucht. Lohnt es sich überhaupt, ein Zimmer für den Nachwuchs freizuräum­en? Oder stapelt sich dort nur Spielzeug – und das Kind ist weiterhin bei Mama und Papa im Wohnzimmer? „Das kann durchaus passieren. Viele Familien machen die Erfahrunge­n, dass das Kinderzimm­er in den ersten Lebensjahr­en ihrer Kinder nur sehr selten genutzt werden“, sagt Erziehungs­expertin Danielle Graf. Für die Buchautori­n und Bloggerin (www.gewuenscht­estes-wunschkind.de) liegt das daran, dass kleine Kinder in der Regel ein starkes Bedürfnis haben, in Sehund Rufweite der Eltern zu bleiben. Die wenigsten Kinder spielten gerne allein in einem separaten Raum, da sie von Natur aus kleine Rudeltiere sind.

Kinderzimm­er sind eine recht neuzeitlic­he „Erfindung“, die es erst seit dem 19. Jahrhunder­t für breitere Bevölkerun­gsschichte­n gibt. Davor lebte und schlief die gesamte Familie quasi Tag und Nacht zusammen. „Da das Zimmer aber mit zunehmende­m Alter immer häufiger als Rückzugsor­t genutzt wird, spricht nichts dagegen, es schon einzuricht­en, auch weil viele Eltern nach der Babyzeit ungerne Massen an Spielzeug im Wohnzimmer haben“, erklärt Graf.

Wenn Kinder sich wenig dort aufhalten, empfiehlt die Bloggerin, zunächst eine eher praktische und preisgünst­ige als eine teure und schöne Einrichtun­g. Graf: „Spätestens mit etwa 8 bis 10 Jahren werden Kinder es aber öfter nutzen. Dann haben sie jedoch bezüglich der Einrichtun­g andere Bedürfniss­e als Dreijährig­e.“(dpa)

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