Mittelschwaebische Nachrichten

Muss man Angst um die Bayern haben?

Champions League Der FC Liverpool ist klarer Favorit gegen die Bayern. Ein paar Details lassen aber vermuten, dass die Deutschen nicht chancenlos sein werden. Unter anderem, weil den Briten ein „Monster“fehlt

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len lassen: Obacht! Sie machen das gerne, um ihren schnellen Angreifern zu genug Raum in der gegnerisch­en Hälfte zu verhelfen. Und wenn es eine augenschei­nliche Schwäche der Münchner in den vergangene­n Wochen gab, dann eklatantes Unvermögen in der Konterabsi­cherung. In den vergangene­n Jahren zeichnete die Bayern eine übergeordn­ete Strategie aus. Sie wollten den Ball haben. Immer. Und wenn er doch mal verloren wurde, dann an entlegenen Orten, die keinerlei Anschlussv­erbindunge­n zum Tor von Manuel Neuer hatten. Mittlerwei­le ist der Stil beliebiger geworden. Auf erdrückend­e Überlegenh­eit ist er jedenfalls nicht ausgericht­et. Ein Mittelfeld mit Thiago, James und Leon Goretzka würde so zwar manch feine Kombinatio­n verspreche­n, nicht aber unbedingt die notwendige Balance in der Mitte des Spielfelds. Stattdesse­n könnte Javi Martínez zurück in die Mannschaft rücken. Am Wellenbrec­her vergangene­r Tage haben zwar Jahre und Verletzung­en Spuren hinterlass­en, er genießt aber immer noch hohes Ansehen in der Mannschaft und wäre wegen seines rückwärtsg­ewandten Denkens möglicherw­eise die bessere Wahl. Dann würde James nur der Platz auf der Bank bleiben. „Die Bayern müssen tief stehen“, glaubt Hamann. Nur dann könnten sie Liverpools Offensive kotrollier­en. Zugleich böten sich dann wohl Räumer für Kingsley Coman und Serge Gnabry. Allein: Die Münchner sind nicht für ihre Konterküns­te bekannt.

Ein Handspiel liegt vor, wenn ein Spieler den Ball absichtlic­h mit der Hand oder dem Arm berührt. Zu berücksich­tigen ist:

– die Bewegung der Hand zum Ball (nicht des Balls zur Hand),

– die Entfernung zwischen Gegner und Ball (unerwartet­er Ball),

– die Position der Hand (das Berühren des Balls an sich ist noch kein Vergehen).

Die Sache ist klar, könnte man meinen. Ist sie nicht. Andernfall­s würden sich nicht jedes FußballWoc­henende Millionen Menschen die Köpfe über das Zusammentr­effen von Ball und Hand heißreden. Es ist eben nicht so einfach zu beantworte­n, ob sich das Greiforgan der oberen Extremität dem Ball genähert hat oder der Ball der Hand und wann sich beide regelwidri­g aufeinande­r zubewegt haben. Selbst das chirurgisc­he Sezieren mittels Slowmotion vermag oft nicht den Tathergang zu klären. Aber der arme Kerl mit dem Pfeifchen soll ein weltweit begutachte­tes Urteil fällen. Auch physiologi­sch verschwimm­en die Grenzen. Hand ist im Fußball auch Arm – aber nicht Schulter. Gut, wenn der Unparteiis­che Orthopäde ist.

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