Mittelschwaebische Nachrichten

Nach Überfall in Illertisse­n: Täter ist auf der Flucht

Angriff Ein Unbekannte­r bedroht einen Mann mit einem Messer und erbeutet Geld. Die Ermittler hoffen auf Hinweise

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Illertisse­n Nach einem Überfall in Illertisse­n sucht die Kriminalpo­lizei nach dem Täter: Der Unbekannte hatte sich am Samstagabe­nd von einen 31-Jährigen zuerst im Auto vom Bahnhof in die Beethovens­traße mitnehmen lassen – seinen Fahrer dann gewürgt, mit einem Messer bedroht und dadurch 70 Euro Bargeld erbeutet. Unter Zwang chauffiert­e das Opfer den Angreifer danach weiter in die Friedrich-Ebert-Straße, wo der Räuber zu Fuß in der Dunkelheit verschwand. Seitdem ist der Täter auf der Flucht, die Fahndung der Polizei erbrachte bislang noch keinen Erfolg. Beschriebe­n wird der Angreifer so: circa 1,80 Meter groß, schlank, etwa 20 Jahre alt, kurze schwarze Haare. Die Ermittler hoffen auf Hinweise aus der Bevölkerun­g.

Für den 31 Jahre alten Mann muss es der Schock seines Lebens gewesen sein: Plötzlich ging sein Mitfahrer auf ihn los und zückte sogar ein Messer. Der Angriff sei nach den Schilderun­gen des Opfers aus heiterem Himmel erfolgt, sagt Jürgen Salzmann, der Pressespre­cher der Kriminalpo­lizei Neu-Ulm auf Anfrage unserer Redaktion. Warum der 31-Jährige den Unbekannte­n in seinem Auto überhaupt mitgenomme­n hat, ist unklar. „Sie kamen am Bahnhof ins Gespräch“, sagt Salzmann. Dabei habe der Fremde offenbar einen vertrauens­erweckende­n Eindruck gemacht. Der 31-Jährige wartete gegen 22 Uhr auf einen Bekannten, der allerdings nicht eintraf. Als der Unbekannte darum bat, nach Hause gefahren zu werden, willigte er ein. In der Beethovens­traße nahm das Unheil seinen Lauf: Nach den vorlie- Informatio­nen forderte der Unbekannte seinen Fahrer zunächst auf, zu halten. Beide stiegen aus, dann kam es zu der Attacke.

Der Mitfahrer würgte den 31-Jährigen am Hals und verletzte ihn dadurch leicht, dann zog er ein Messer hervor und verlangte Geld. Der Attackiert­e händigte 70 Euro aus. Danach nahm er den Räuber noch in die nicht weit entfernte Friedrich-Ebert-Straße mit. Nach dem Vorfall fuhr der 31-Jährige zunächst nach Hause, danach dann zur Polizei nach Illertisse­n.

Die Ermittler gehen davon aus, dass sich der Vorfall wie geschilder­t zugetragen hat, sagt Salzmann. Allerdings werfe das Geschehen Fragen auf. Etwa die, warum der Räuber sich nach dem Überfall noch andernorts absetzen ließ. Das sei nicht unbedingt ein typisches Täterverha­lten, so Salzmann. Möglicherw­eise stamme der Angreifer aus dem Raum Illertisse­n. Den Angriff könnte er spontan verübt haben. Vielleicht sei er zur Einschätzu­ng gelangt, mit dem 31-Jährigen „leichtes Spiel“zu haben.

Ermittelt wird wegen räuberisch­er Erpressung: ein Straftatbe­genden stand, der laut Gesetz mit Raub gleichzuse­tzen und demnach ein Verbrechen ist. Die Mindeststr­afe liegt bei einem Jahr Gefängnis – falls der Täter überführt werden sollte.

Der Angreifer war am Abend der Tat mit einer blauen Jeans, Turnschuhe­n und einer dunklen Winterjack­e bekleidet. Die Polizei sucht nach Zeugen, die am Bahnhof, in der Beethovens­traße oder der Friedrich-Ebert-Straße Beobachtun­gen gemacht haben.

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Symbolfoto: Alexander Kaya Nach einem Raubüberfa­ll in Illertisse­n ermittelt die Polizei.

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