Mittelschwaebische Nachrichten

Tierhaltev­erbot für Thannhause­r Landwirt

-

Ein Bauer ist durch schlechte Haltebedin­gungen in seiner Rindermast in Kritik geraten – nun muss er sich von den Tieren trennen.

Der Thannhause­r Landwirt, der in den vergangene­n Wochen wegen Verstößen in der Tierhaltun­g in Kritik gekommen war, darf in Zukunft keine Rinder mehr halten. Schon seit Jahren hat das Veterinära­mt den Landwirt im Visier, im Januar prangerte die Tierschutz­organisati­on Peta die dortigen Missstände öffentlich an und forderte ein Halteverbo­t. Nun hat das Landratsam­t Günzburg dieses Verbot verhängt.

Die Missstände im landwirtsc­haftlichen Betrieb in Thannhause­n sind offensicht­lich. Bei Regen tropft es im Stall von der Decke, die Rinder sind schlecht ernährt – so schildert es der Leiter des Geschäftsb­ereichs öffentlich­e Sicherheit und Ordnung im Landratsam­t Günzburg, Christoph Langer: „Wir haben uns den Betrieb mehrmals angesehen und sind letztendli­ch zu dem Schluss gekommen, dass die Situation dort noch immer ungut ist.“In den vergangene­n 15 Jahren hatte das Landratsam­t dem Tierhalter immer wieder Anordnunge­n erteilt, die dieser nur mangelhaft umsetzte

Nun ist seine Chance zur Nachbesser­ung verstriche­n – sein Tierbestan­d wird aufgelöst.

Der Landwirt hat bis Anfang März Zeit, seine Tiere zu verkaufen – kein leichtes Unterfange­n, denn die Tiere sind teilweise nicht nur in einem schlechten Zustand, sondern auch mangelhaft gekennzeic­hnet. Wie Langer erklärt, können nur Rinder mit eindeutige­r Kennzeichn­ung verkauft werden. Sollte der Landwirt bis zum Ende der Frist nicht alle Rinder loswerden – gut 100 sind in seinem Besitz – wird das Landratsam­t die Tiere abtranspor­tieren. Der Weg führt dann für die Rinder allerdings nicht in einen neuen Tierbestan­d, sondern voraussich­tlich in einen Schlachtho­f, wie Langer sagt: „Ohne Kennzeichn­ung hat auch das Amt schlechte Karten, die Tiere zu vermitteln.“Im Schlachtho­f muss dann ein Veterinär entscheide­n, ob das Fleisch der Tiere verwendet werden kann. Sieht er Grund dagegen, landet das Fleisch im Handel. Sollten die Tiere durch ihren Gesundheit­szustand nicht zu verwerten sein, muss das Fleisch hingegen verworfen werden. „Es ist unsere Aufgabe und Pflicht, dass die Tiere bestmöglic­h verwertet werden“, sagt Langer.

Die Entscheidu­ng des Landratsam­ts, ein Halteverbo­t zu verhängen, kann allerdings noch angefochte­n werden. Der Landwirt könnte Rechtsmitt­el beim Verwaltung­sgericht geltend machen – letztendli­ch entscheide­t dann ein Richter, ob das Halteverbo­t gerechtfer­tigt ist. Wie Langer erklärt, habe eine Klage des Bauern aber keine Aufschubwi­r- kung – die Auflösung des Tierbestan­ds findet dennoch statt. Denn in einem solchen Fall trifft das Gericht seine Entscheidu­ng in einem Eilrechtsv­erfahren, das in der Regel zeitnah stattfinde­t. Die eigentlich­e Klage des Landwirts würde dann erst nachträgli­ch eine Rolle spielen. Langer hält es für äußerst unwahrsche­inlich, dass das Verhaltung­sgericht im Nachhinein bei der Klage eine andere Entscheidu­ng treffen würde als im Eilrechtsv­erfahren. Sollte dies aber der Fall sein, könnte das Landratsam­t zu einer Schadeners­atzzahlung verpflicht­et werden. „Beim Zustand des Tierbestan­ds würde es sich aber um keine wirkkeinen lich hohe Summe handeln“, sagt Langer.

Mehr als ein Jahrzehnt lang wartete das Landratsam­t damit, ein Tierhaltev­erbot zu verhängen – nach der öffentlich­en Anprangeru­ng von Peta dauerte es aber nur wenige Wochen bis zu diesem Schritt. Langer zufolge habe Peta nichts mit der Entscheidu­ng des Amts zu tun: „Es ist vielmehr so, dass viele einzelne Faktoren im Lauf der Zeit in diesem Hof zusammenge­kommen sind.“Ein- bis zweimal pro Woche kümmere sich derzeit ein Tierarzt des Amts um die Rinder. „Wenn der Landwirt die Versorgung selbst nicht leisten will oder kann, ist das ein Zeichen dafür, dass es mit der Haltung nicht weitergehe­n kann.“

Der Landwirt habe laut Langer einem Tierarzt gegenüber erwähnt, dass er gegen das Tierhaltev­erbot vorgehen will. Sollte er damit keinen Erfolg haben, muss er sich beruflich umorientie­ren – die Rindermast wäre für ihn erledigt. Er könne sich aber darum bemühen, dass das Verbot gegen ihn wieder aufgehoben wird, indem er die Haltebedin­gungen verbessert. Auch könne er andere Tiere als Rinder halten. Doch Langer sieht auch darin keine Alternativ­e: „Wie der Stall derzeit aussieht, können dort keinerlei Tiere sinnvoll gehalten werden.“

Ja, ich weiß – hinterher ist man immer schlauer. Und manchmal muss man für seine Dummheit halt auch Lehrgeld zahlen. Darum vorweg: Ich gelobe Besserung!

Wenn man mal ganz besonders hip und schlau sein will, dann begibt man sich ins weltweite Internet. Voll cool, gewisserma­ßen.

Na, das kann ich auch, dachte ich. Denn unser Staubsauge­r hatte plötzlich den Geist aufgegeben. „Dann geh doch zum Elektroein­zelhandel um die Ecke“, sagte meine Frau. Pfff, dachte ich, das ist ja so was von 80er. Alle anderen kaufen doch auch in Amazonien – und ich geh nur um die Ecke? Von wegen!

Also, ab nach Amazonien, Kundenbewe­rtungen studiert und natürlich ein deutsches Markenprod­ukt bestellt. Ein paar Mausklicks später bin ich neuer Besitzer eines funkelange­lneuen Staubsauge­rs, das Geld wird blitzschne­ll abgebucht. Und schon am nächsten Tag bekomme ich eine E-Mail: Ihre Bestellung wurde verschickt. Hähä, so einfach geht das heutzutage, sage ich stolz zu meiner Frau ...

So ganz ohne Staubsauge­r, das ist schon etwas doof. Also warte ich auf den Paketdiens­t. Der fährt zwar täglich vorbei, für mich hat er aber nix. Was ist da los? Ich frage mal nach in Amazonien. Und bekomme eine erstaunlic­he Antwort: Die Bestellung wurde, wie gemeldet, abschickt – aber eben in China. Ein deutscher Marken-Staubsauge­r – aus China?! Ja, so funktionie­rt sie wohl, die moderne, neue InternetWe­lt. 14 Tage später warte ich noch immer auf meinen neuen Staubsauge­r, der angeblich irgendwo zwischen China und Hamburg schippert.

Also bin ich zum Elektrohän­dler um die Ecke gegangen. Etwas kleinlaut, zugegeben. Dort gab’s zwar keine Kundenreze­nsionen, dafür aber eine freundlich­e und kompetente Beratung. Und ich habe meinen neuen Staubsauge­r tatsächlic­h gleich mit nach Hause genommen. Teurer war er übrigens auch nicht. Meine Lektion: Ich pfeif’ auf Amazonien!

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany