Mittelschwaebische Nachrichten
In Trumps Komödienstadel
Wenn die Sache nicht so ernst wäre, ließe sich darüber lachen. Denn Amerikas Chef-Witzbold Trump hält deutsche Autos für ein nationales Sicherheitsrisiko. Willkommen im US-Komödienstadel, wo das Bizarre zum Alltäglichen wird. Ein Sicherheitsrisiko wäre es, wenn mit Autos von Mercedes, Porsche, Audi, VW oder BMW amerikanische Hochsicherheitseinrichtungen ausspioniert oder die Fahrzeuge mit Waffen im Kofferraum als Teil des Sonderausstattungspaketes „Security Super S“verkauft würden. Doch Waffen kaufen sich Amerikaner selbst und das größte Sicherheitsrisiko des Landes heißt Donald Trump. Denn im hemmungslosen Buhlen um Wähler schreckt der Amerikaner vor nichts zurück.
Trotz aller Warnungen selbst von Parteigenossen mit ökonomischer Grundbildung scheint der US-Präsident gewillt zu sein, Zölle auf AutoImporte aus Europa zu erheben. Dabei erweist es sich wieder einmal, dass in Trumps Komödienstadel eine Regieanweisung für jeden Auftritt gilt: Fakten werden, auch wenn es lächerlich wirkt, geleugnet. Dazu zählt die Tatsache, dass das größte BMW-Werk nicht in Bayern, sondern in den USA steht oder dass rund 118 000 Menschen direkt in den Werken deutscher Auto-Hersteller und ihrer Zulieferer in Amerika beschäftigt sind. Einer wie Trump befasst sich dabei schon gar nicht mit dem Umstand, wie deutsche AutoRiesen und deren Lieferanten mit ihren knapp 330 Produktionsstätten in den USA reichlich junge Frauen und Männer nach unserem TopStandard ausbilden.
Befreit von der Faktenlast lassen sich leichter Gschichterl erzählen, wie es in Oberbayern heißt. Wenn aber am Ende viel zu wenige Bürger kapieren, dass aus dem Komödienlängst ein Tragödienstadel geworden ist, wird Trump wiedergewählt. Genau deshalb tischt er seinen Landsleuten ein ums andere Mal einen solchen Schmarrn auf.