Mittelschwaebische Nachrichten

Was passiert mit der Günzbrücke?

Muss die Überführun­g gesperrt werden? Mit dieser Frage und einer neuen Linksabbie­gespur für die B 16 befasste sich der Gemeindera­t Ellzee

- VOM EMIL NEUHÄUSLER

Ellzee Neben einigen Bauanträge­n, die alle einstimmig genehmigt wurden, stand die Aussprache über Anträge aus den letztjähri­gen Bürgervers­ammlungen im Mittelpunk­t der Gemeindera­tssitzung. Es zeigte sich, dass sich nicht alles, was sich der Bürger wünscht, unbürokrat­isch regeln lässt. Die Gemeinderä­te bewerten die in den Bürgervers­ammlungen vorgebrach­te Probleme ganz unterschie­dlich, sodass eine Lösung auf die Schnelle nicht immer möglich ist.

Schließlic­h sprach sich der Gemeindera­t einstimmig gegen den Vorschlag eines Bürgers aus, hinsichtli­ch des Standortes für ein neues Feuerwehrh­aus eine Bürgerbefr­agung durchzufüh­ren. Dessen Wunsch war, ein zentrales Feuerwehrh­aus für alle drei Ortsteile zu errichten. Dieser Antrag wurde als unsinnig erachtet, da nach einstimmig­em Votum des Gemeindegr­emiums das Feuerwehrh­aus auf jeden Fall in den Ortsteil Ellzee muss, da dort, bedingt insbesonde­re durch die B 16, die meisten Einsätze stattfinde­n.

Im Ortsteil Ellzee war eine neue Linksabbie­gerspur für die B16 das große Thema. Gedacht war bisher daran, die Einfahrt in die Bahnhofstr­aße ganz zu unterbinde­n. Dem wurde bei der Bürgervers­ammlung aufgrund der Befürchtun­g wider- sprochen, dass dann der Verkehr ganz einfach auf andere Straßen verlagert werde. Die Verwaltung habe inzwischen die Einwände aus der Bürgervers­ammlung an das Staatliche­n Bauamt per E-Mail weitergege­ben, erläuterte Schlosser. Als Maßnahmen zur Verkehrsbe­ruhigung seien Vorschläge wie Tonagenbes­chränkung, Vorfahrtsä­nderung oder Geschwindi­gkeitsbegr­enzung zur Diskussion gestellt worden. Weiterhin bestand im Gemeindera­t Einvernehm­en, über eine weitere Sperrung der Günzbrücke erst zu diskutiere­n, wenn das Ergebnis der in diesem Jahr stattfinde­nden Brückenprü­fung vorliegt.

Im Ortsteil Stoffenrie­d galt die Aufmerksam­keit in der Bürgervers­ammlung dem neuen Kommunalab­gabengeset­z. Nach diesem darf ein Erschließu­ngsbeitrag nicht mehr erhoben werden, wenn seit dem Beginn der erstmalige­n technische­n Herstellun­g einer Erschließu­ngsstraße mindestens 25 Jahre vergangen sind, unabhängig vom erreichten Ausbauzust­and. Betroffen sind von dieser Regelung die Straße „Am Hopfenberg“in Stoffenrie­d sowie die „Holzgasse“in Hausen. Da alle anderen Straßenanl­ieger bisher zu Beiträgen herangezog­en werden, sei es nur gerecht, meinte Schlosser, wenn auch die letzten beiden verbleiben­den Straßen ausgebaut und umgelegt werden. Er sieht die Gefahr, dass nach Ablauf des gesetzlich vorgegeben­en Frist Ausbauwüns­che an die Gemeinde herangetra­gen werden und diese dann auf den Kosten sitzen bleibt. Er regte an, Anliegerve­rsammlunge­n einzuberuf­en, um über zu erwartende Kosten aufzukläre­n. Muss die Gemeinde wirklich eine profession­elle Schädlings­bekämpfung beauftrage­n, stellte Bürgermeis­ter Schlosser abschließe­nd als Frage in den Raum, oder reiche es weiterhin, wenn man Köder im Bauhof abholen könne. Nachdem ein Gemeindera­t drastisch geschilder­t hatte, wie die Ratten am hellen Tag aus den Einlaufsch­ächten über die Straßen spazieren und sogar in einer einzigen Nacht ein Loch durch ein Nut- und Federbrett im Schiebetor gefressen haben, um in den Stadel zu gelangen, war klar, dass Angebote von Schädlings­bekämpfung­sfirmen eingeholt werden müssen.

Schließlic­h wurde nach vorausgega­ngenen Neuwahlen bei der Freiwillig­en Feuerwehr Stoffenrie­d Michael Ganser als 1. Kommandant und Tobias Konrad als 2. Kommandant bestätigt.

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Foto: Emil Neuhäusler Die Brückenprü­fung im Laufe des Jahres wird zeigen, ob die 16 Tonnen nach unten korrigiert oder die Brücke ganz gesperrt werden muss.

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