Mittelschwaebische Nachrichten
Was passiert mit der Günzbrücke?
Muss die Überführung gesperrt werden? Mit dieser Frage und einer neuen Linksabbiegespur für die B 16 befasste sich der Gemeinderat Ellzee
Ellzee Neben einigen Bauanträgen, die alle einstimmig genehmigt wurden, stand die Aussprache über Anträge aus den letztjährigen Bürgerversammlungen im Mittelpunkt der Gemeinderatssitzung. Es zeigte sich, dass sich nicht alles, was sich der Bürger wünscht, unbürokratisch regeln lässt. Die Gemeinderäte bewerten die in den Bürgerversammlungen vorgebrachte Probleme ganz unterschiedlich, sodass eine Lösung auf die Schnelle nicht immer möglich ist.
Schließlich sprach sich der Gemeinderat einstimmig gegen den Vorschlag eines Bürgers aus, hinsichtlich des Standortes für ein neues Feuerwehrhaus eine Bürgerbefragung durchzuführen. Dessen Wunsch war, ein zentrales Feuerwehrhaus für alle drei Ortsteile zu errichten. Dieser Antrag wurde als unsinnig erachtet, da nach einstimmigem Votum des Gemeindegremiums das Feuerwehrhaus auf jeden Fall in den Ortsteil Ellzee muss, da dort, bedingt insbesondere durch die B 16, die meisten Einsätze stattfinden.
Im Ortsteil Ellzee war eine neue Linksabbiegerspur für die B16 das große Thema. Gedacht war bisher daran, die Einfahrt in die Bahnhofstraße ganz zu unterbinden. Dem wurde bei der Bürgerversammlung aufgrund der Befürchtung wider- sprochen, dass dann der Verkehr ganz einfach auf andere Straßen verlagert werde. Die Verwaltung habe inzwischen die Einwände aus der Bürgerversammlung an das Staatlichen Bauamt per E-Mail weitergegeben, erläuterte Schlosser. Als Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung seien Vorschläge wie Tonagenbeschränkung, Vorfahrtsänderung oder Geschwindigkeitsbegrenzung zur Diskussion gestellt worden. Weiterhin bestand im Gemeinderat Einvernehmen, über eine weitere Sperrung der Günzbrücke erst zu diskutieren, wenn das Ergebnis der in diesem Jahr stattfindenden Brückenprüfung vorliegt.
Im Ortsteil Stoffenried galt die Aufmerksamkeit in der Bürgerversammlung dem neuen Kommunalabgabengesetz. Nach diesem darf ein Erschließungsbeitrag nicht mehr erhoben werden, wenn seit dem Beginn der erstmaligen technischen Herstellung einer Erschließungsstraße mindestens 25 Jahre vergangen sind, unabhängig vom erreichten Ausbauzustand. Betroffen sind von dieser Regelung die Straße „Am Hopfenberg“in Stoffenried sowie die „Holzgasse“in Hausen. Da alle anderen Straßenanlieger bisher zu Beiträgen herangezogen werden, sei es nur gerecht, meinte Schlosser, wenn auch die letzten beiden verbleibenden Straßen ausgebaut und umgelegt werden. Er sieht die Gefahr, dass nach Ablauf des gesetzlich vorgegebenen Frist Ausbauwünsche an die Gemeinde herangetragen werden und diese dann auf den Kosten sitzen bleibt. Er regte an, Anliegerversammlungen einzuberufen, um über zu erwartende Kosten aufzuklären. Muss die Gemeinde wirklich eine professionelle Schädlingsbekämpfung beauftragen, stellte Bürgermeister Schlosser abschließend als Frage in den Raum, oder reiche es weiterhin, wenn man Köder im Bauhof abholen könne. Nachdem ein Gemeinderat drastisch geschildert hatte, wie die Ratten am hellen Tag aus den Einlaufschächten über die Straßen spazieren und sogar in einer einzigen Nacht ein Loch durch ein Nut- und Federbrett im Schiebetor gefressen haben, um in den Stadel zu gelangen, war klar, dass Angebote von Schädlingsbekämpfungsfirmen eingeholt werden müssen.
Schließlich wurde nach vorausgegangenen Neuwahlen bei der Freiwilligen Feuerwehr Stoffenried Michael Ganser als 1. Kommandant und Tobias Konrad als 2. Kommandant bestätigt.