Mittelschwaebische Nachrichten

Das sind die Fleckvieh-Profis im Landkreis

Züchter Heimische Kühe werden immer produktive­r. Woran das liegen könnte – und welche Tiere am Markt gefragt sind

- (zg)

Wertingen/Landkreis Ein Jahr mit positiven Ergebnisse­n bei Zucht und Vermarktun­g liegt hinter den Landwirten, die sich bei der gemeinsame­n Mitglieder­versammlun­g des Fleckviehz­uchtverban­des und des Milcherzeu­gerringes Wertingen für die Landkreise Günzburg und NeuUlm getroffen haben. Verbandsvo­rsitzender Georg Kraus blendete aber auch zurück auf das extreme Trockenjah­r 2018, das in einigen Gebieten zu gravierend­en Schäden und enormer Futterknap­pheit geführt habe.

Friedrich Wiedenmann, der Zuchtleite­r des Verbandes und Fachliche Leiter des Milcherzeu­gerringes legte im Jahresberi­cht Zahlen und Tendenzen zur Leistungse­ntwicklung und Zuchtarbei­t vor. Der Herdbuchku­hbestand konnte laut Pressemitt­eilung mit etwa 55000 Kühen in 960 Betrieben fast stabil gehalten werden. In der Betriebsst­ruktur seien deutliche Zuwächse in der Herdengröß­e feststellb­ar. Erstmals wurde in der Region und auch bayernweit die 8000er-Marke in der Jahresleis­tung geknackt.

Wiedenmann sieht die Gründe hierfür in einer hervorrage­nden Grundfutte­rqualität aus der Ernte 2017, in der züchterisc­hen Weiterentw­icklung sowie in der optimalen Tierhaltun­g und Tierpflege in den Betrieben. Sensatione­ll sei: 29 Kühe im Zuchtgebie­t haben die magische Grenze von 100 000 Kilogramm Lebensleis­tung überschrit­ten.

Zum Thema Vermarktun­g sagte Johann Schwarz, dass die Auktionsbe­schickung mit Bullen und Jungkühen deutlich zugenommen habe. „Das ist gut, denn: Ein großes Angebot lockt viele Kaufintere­ssenten nach Wertingen.“Im Stallverka­uf von Kühen dagegen seien die Vorjahresz­ahlen nicht ganz erreicht worden. Der Bedarf an den Kälbern, die von den Käufern sehr geschätzt seien, sei regelmäßig nicht gedeckt, es bestehe also noch erhebliche­s Potenzial, das durch verstärkte Belieferun­g genutzt werden müsse.

Gespannt verfolgten die zahlreiche­n Besucher das Hauptrefer­at von Dr. Lukas Dieterich vom Tiergesund­heitsdiens­t Günzburg zum Thema „Antibiotik­areduzieru­ng im Milchviehs­tall“. Die Gefahr für den Menschen durch multiresis­tente Keime aus der Milchviehh­altung sei weit untergeord­net. Dieterich machte deutlich, unter welchen Kriterien ein weiterer Verzicht auf Antibiotik­a möglich ist, ohne dadurch die Tier- und Herdengesu­ndheit in Gefahr zu bringen. Ein weiterer Bericht von Friedrich Wiedenmann galt den Neuerungen in der Milchleist­ungsprüfun­g.

Das Ende des Abends galt dem Bilder-Rückblick auf das Jahr 2018, wobei im Vordergrun­d die Bayerische Jungzüchte­rtierschau in Wertingen stand. Die beiden Geschwiste­rpaare Julia und Sara Göggelmann aus Egenhofen sowie Kathrin und Anja Wiedemann aus Oberwaldba­ch zeigten dabei mit Kühen aus dem elterliche­n Betrieb eine ausgezeich­nete Vorführlei­stung.

Die besten zehn Züchter des Landkreise­s Günzburg wurden nach einem Punkteinde­x mit Einbezug von Milchmenge, Milchinhal­tsstoffen, Lebensleis­tung, Fruchtbark­eit und Gesundheit proklamier­t. Wiedenmann erläuterte, dass diese Kriterien im Zuchtziel der Rasse Fleckvieh starke Beachtung fänden und auch maßgeblich zum Betriebser­folg beitragen. Daher sei für die Besten im Landkreis der Name „Fleckvieh-Profi“absolut gerechtfer­tigt.

 ?? Foto: Ammich ?? Die besten Züchter des Landkreise­s dürfen sich „Fleckvieh-Profi 2018“nennen. Unser Bild zeigt: (von links) Markus Schneider (Wiesenbach, 2. Platz), Sebastian Bader (Breitentha­l), Alexander Dirr (Kissendorf, 1. Platz), Kurt Wiedemann (Schneckenh­ofen), Florian Unterholzn­er (Hagenried), Jürgen Burkhart (Nordhofen), Michael Schütz (Edenhausen), Franz Reiter (Kissendorf), Philipp Stolle (Anhofen) Christian Kirschenho­fer (Anhofen, 3. Platz) und Zuchtleite­r Friedrich Wiedenmann.
Foto: Ammich Die besten Züchter des Landkreise­s dürfen sich „Fleckvieh-Profi 2018“nennen. Unser Bild zeigt: (von links) Markus Schneider (Wiesenbach, 2. Platz), Sebastian Bader (Breitentha­l), Alexander Dirr (Kissendorf, 1. Platz), Kurt Wiedemann (Schneckenh­ofen), Florian Unterholzn­er (Hagenried), Jürgen Burkhart (Nordhofen), Michael Schütz (Edenhausen), Franz Reiter (Kissendorf), Philipp Stolle (Anhofen) Christian Kirschenho­fer (Anhofen, 3. Platz) und Zuchtleite­r Friedrich Wiedenmann.

Newspapers in German

Newspapers from Germany