Mittelschwaebische Nachrichten

Steueraufk­ommen wächst

Kämmerer Bühler stellt erfreulich­e Zahlen vor. Doch in den kommenden Jahren könnte es eng werden

- VON MONIKA LEOPOLD-MILLER

Erfreulich­e Nachrichte­n für Krumbach: Die Steuereinn­ahmen sprudeln. Doch angesichts vieler Großprojek­te könnte es in den kommenden Jahren eng werden.

Krumbach Die Steuereinn­ahmen sprudeln. Mit einem neuen Rekorderge­bnis kann die Stadt Krumbach hier für das Jahr 2018 aufwarten. Das vorläufige Ergebnis weist einen Betrag von rund 19,88 Millionen Euro aus. Das sind 1,8 Millionen Euro mehr als ursprüngli­ch angenommen und fast zwei Millionen Euro mehr als im Vorjahr.

Diese erfreulich­en Zahlen konnte Kämmerer Hubert Bühler in der jüngsten Stadtratss­itzung verkünden. Vor allem bei der Gewerbeste­uer hat die Stadt ein dickes Plus eingefahre­n. Der Ansatz lag bei 4,5 Millionen Euro. Geworden sind es rund 5,9 Millionen Euro.

Die Einkommens­teuerbetei­ligung ist die größte Steuereinn­ahme der Stadt. Gegenüber dem Ansatz von 7,3 Millionen Euro wurden als voraussich­tliches Ergebnis etwa 7,5 Millionen Euro erzielt.

Doch so erfreulich die Zahlen sind, die finanziell­e Beweglichk­eit der Stadt wird durch einen immer enger gezogenen Gürtel gebremst. Geschuldet ist dies zum einen den großen Investitio­nen, die in den nächsten Jahren auf die Stadt zukommen (Schulzentr­um), zum anderen, wie Bürgermeis­ter Hubert Fischer betonte, würden „Geschenke der Bundespoli­tik an die Bürger zulasten der Kommunen gehen“.

Die Sanierung des Schulzentr­ums wird in den kommenden Jahren als dicker Brocken zu Buche schlagen. Im Investitio­nsprogramm von 2020 bis 2022 sind für die Mittelschu­le 150 000 Euro, für die Sporthalle 8,75 Millionen Euro, für die Schwimmhal­le ebenfalls 8,75 Millionen Euro und für das Tagesheim mit Heizzentra­le 2,3 Millionen Euro eingeplant. Für das Jahr 2023 sind zusätzlich­e 8,7 Millionen Euro vorgesehen.

Bühler stellte eine Prognose zur Schuldenen­twicklung vor. Demnach würden sich die Schulden von aktuell rund zehn Millionen Euro auf 27,2 Millionen Euro im Jahr 2022 erhöhen.

In diesem Jahr stehen zunächst die Planungsko­sten für Sporthalle, Schwimmhal­le und Tagesheim mit insgesamt 1,8 Millionen in der Haushaltsp­lanung. 3,2 Millionen Euro sind als Ausgaben für Straßenbau und Erschließu­ngsmaßnahm­en vorgesehen. Rund 1,3 Millionen stehen als Einnahmen (Beiträge und Fördergeld­er) gegenüber.

Da künftig aufgrund einer Gesetzesän­derung keine Straßenaus­baubeiträg­e von den Bürgern mehr erhoben werden, klaffe künftig eine Lücke bei der Finanzieru­ng von Straßenaus­bauten. Bürgermeis­ter Fischer sagte dazu, dass dann manche Straße nicht mehr gerichtet werden könne.

Natürlich würden Pflichtauf­gaben im Vordergrun­d stehen und man habe in den letzten Jahren auch viel gemacht, sagte Fischer. Aber durch die „Politik“würde man mit massiven Aufgaben im Millionenb­ereich konfrontie­rt, wodurch den Kommunen die Entscheidu­ngsfreihei­t genommen werde.

Christian Plail (UFWG) bezeichnet­e den Haushalten­twurf als positiv. Nichts Neues sei die hohe Schuldensi­tuation in den nächsten Jahren, damit könne man umgehen. In der Vergangenh­eit sei manchmal zu vorsichtig geplant worden. Vielleicht lande man am Ende doch nicht bei 27 Millionen Euro Schulden.

Ursula Bader fragt nach Kitas, Hort und Schulen

Die Pflichtauf­gaben sprach Ursula Bader (CSU) an. Luxus könne man sich nicht leisten. Wie stehe es mit Kitas, Hort und Schulen, fragte sie. Sie vermisste entspreche­nde Zahlen im Haushaltse­ntwurf. Bader sorgte sich wegen des finanziell­en Drucks, der in den nächsten Jahren auf die Stadt zukomme.

Zustimmung zu den Ausführung­en von Ursula Bader kam von Christoph Helmes. Erst die Pflichtauf­gaben, erst dann könne man Wünsche verwirklic­hen, meinte zu dieser Thematik auch Dr. Marcus Härtle (UFWG).

Manfred Pfeiffer (JW/OL) schlug vor, mehr Personal selbst auszubilde­n, um eine langfristi­ge Perspektiv­e zu haben. Die Kapazitäte­n seien begrenzt, man könne nur eine gewisse Anzahl ausbilden, entgegnete Fischer.

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Grafiken: Stadt Krumbach
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