Mittelschwaebische Nachrichten

CSU will Bezirk präsenter machen

Außenstell­en im Landkreis im Gespräch

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Günzburg In seiner Rede zum Haushalt 2019 im neu gewählten Bezirkstag hat der Fraktionsv­orsitzende der CSU, Johann Popp (Landkreis Dillingen), tief greifende Änderungen der Verwaltung­sstruktur des Bezirks gefordert. Nach dem Motto „Der Bezirk kommt zu den Menschen“hat seine Fraktion eine Reihe von Vorschläge­n zur Dezentrali­sierung der Verwaltung angeregt. Damit hätte der Bezirk „ein Gesicht vor Ort“, wäre regional wahrnehmba­r und ein fester Bezugspunk­t für die Bevölkerun­g.

Die Günzburger Bezirksrät­in Stephanie Denzler freut sich über den Vorstoß ihrer Fraktion und weiß, dass mit der Einführung von Außensprec­hstunden des Bezirks und der Errichtung von Pflegestüt­zpunkten an zahlreiche­n Orten in ganz Schwaben bereits wichtige Schritte erfolgt seien. Zusammen mit der Fraktion der Grünen habe die CSU darüber hinaus einen Antrag auf Einrichtun­g einer „Kurzzeitpf­legeplatzb­örse“gestellt.

Dadurch könne vermieden werden, dass im Ernstfall eine Vielzahl von Einrichtun­gen abgefragt werden müssen, sondern mit einem einzigen Anruf bei einer aktuell geschaltet­en Stelle zu erfahren ist, wo es einen freien Pflegeplat­z gibt. „Wir in der CSU würden aber gerne noch einen Schritt weitergehe­n“, so Denzler. Ihre Fraktion schlug in der vergangene­n Bezirkstag­ssitzung für jeden Landkreis eine Außenstell­e des Bezirks vor. In solchen Regionalge­schäftsste­llen, die man auch Kompetenzz­entren nennen könnte, sollte eine dezentrale Bündelung all der Themen, die mit dem Bezirk, mit Pflege und Inklusion zu tun haben, einschließ­lich der gemeindeps­ychiatrisc­hen Verbünde, erfolgen.

Während derzeit in den Außensprec­hstunden lediglich Beratung und Entgegenna­hme von Anträgen aus der Bevölkerun­g stattfinde­t, sieht Denzler keinen Grund, warum nicht auch die Bearbeitun­g und Entscheidu­ng dieser Anträge dezentral abgewickel­t werden könne. „Durch die von der CSU-Fraktion unterstütz­te Einführung der elektronis­chen Akte ist eine Arbeitswei­se vor Ort sehr gut möglich“, führt Denzler weiter aus.

Ob ein Sachbearbe­iter in Augsburg oder im eigenen Landkreis tätig ist, spiele heute keine Rolle mehr. Die Digitalisi­erung eröffne völlig neue Möglichkei­ten, bürgernah und damit bürgerfreu­ndlich zu arbeiten. Dabei gehe es auch um die Gewinnung von dringend notwendige­m Fachperson­al. Wenn Fachkräfte nicht auf einen Arbeitspla­tz in Augsburg festgelegt sind, sondern ihren Beruf in der Heimatregi­on, im Bürgerbüro des Bezirks oder vielleicht sogar im Homeoffice ausüben können, wäre nach Denzlers Meinung die Aussicht, qualifizie­rtes Personal zu gewinnen, deutlich besser.

Schließlic­h und endlich war auch der akute Mangel an Pflegekräf­ten das Thema. Das sei für ihre Fraktion, so Günzburgs CSU-Bezirksrät­in, Anlass gewesen, mit der Fraktion der FUW die Initiative für einen „Aktionspla­n zur Fachkräfte­sicherung“zu ergreifen.

Der neu gegründete Personalau­sschuss des Bezirks soll sich demnächst mit diesen Vorschläge­n befassen.

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