Mittelschwaebische Nachrichten
Dritter Kindergarten kommt auf den Schlossberg
Betreuung Thannhauser Stadtrat beschließt den Umbau des ehemaligen Schullandheims
Thannhausen Den dritten, dringend benötigten Thannhauser Kindergarten hat der Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung auf den Weg gebracht. Das ehemalige Schullandheim der Stadt Augsburg auf dem Schlossberg, das die Mindelstadt extra für diesen Zweck erworben hat, soll die Kindertagesstätte mit je zwei Kinderkrippen- und Kindergartengruppen beherbergen.
Nachdem die erste Kostenschätzung in der vorausgegangenen Sitzung für Aufregung gesorgt hatte
hatte der Stadtrat eine von drei vorgeschlagenen Umbauvarianten im Detail sowie die Kosten für Abriss und Neubau prüfen lassen. Die Zahlen, die das Ingenieurbüro Kling Consult jetzt präsentierte, lösten bei den Räten deutlich mehr Wohlgefallen aus als in der vergangenen Sitzung. Gerd Olbrich (SPD) sprach gar von einer „wundersamen Kostenverringerung wie im Märchen“. Der Planer von Kling Consult entschuldigte sich außerdem, dass er bei der ersten Kostenschätzung fälschlicherweise von Netto-Preisen gesprochen hatte. Trotzdem sind die ursprünglich geschätzten 4,1 Millionen Euro vom Tisch. Die aktuelle Kostenberechnung sieht nun Gesamtkosten in Höhe von rund 2,4 Millionen Euro vor.
genauere Kostenberechnung sei deshalb möglich, da sich der Stadtrat auf eine Umbauvariante geeinigt hatte, die Kling Consult nun anhand von vergleichbaren Objekten durchgerechnet habe. Diese Variante sieht eine komplette Ertüchtigung des Gebäudes mit einer Außentreppe als zweiten Fluchtweg vor. Dadurch ergeben sich im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss großzügige Spielflure. Insgesamt biete das Schullandheim her- vorragende Bedingungen für Kinder und Betreuer, wie Stadtbaumeister Stephan Martens-Weh eindrücklich betonte.
Die Räumlichkeiten, die weit über das geforderte MindestRaumprogramm hinausgingen, könnten für eventuell notwendige Erweiterungen in der Zukunft genutzt werden. Auch eine zusätzliche Gebäudenutzung könne angedacht werden, so Bürgermeister Georg Schwarz (CSU). Dieser ArDie gumentation folgten Stadträte und betonten den unschätzbaren Wert der Räumlichkeiten und die optimale Lage in direkter Nachbarschaft des neuen Baugebiets am Schlossberg. Lediglich Manfred Merk (CSU) befürchtete, trotz der aktuellen Kostenschätzung, eine massive Baukostensteigerung, wie man sie derzeit bei der Sanierung der Thannhauser Dreifachturnhalle erlebe. Er plädierte weiterhin für Abriss und Neubau. Dies würde mit 3,5 Millionen Euro zu Buche schlagen. Man habe dann allerdings ein Gebäude, das auf einem hohen energetischen Niveau niedrige Betriebskosten nach sich zöge, so Merk. Diesem Einwand widersprachen die Räte. Die Bausubstanz sei viel zu gut, um dieses Gebäude dem Erdboden gleich zu machen. Es wäre nicht nachvollziehbar, wenn die Stadt das Gebäude, das sie extra für diesen Zweck gekauft habe, abreißen würde, sagte Gerd Olbrich (SPD).
Letztendlich einigte sich der Stadtrat nach längerer Debatte und gegen die Stimme von Manfred Merk mehrheitlich auf den von Kling Consult vorgeschlagenen Umbau. Nach derzeitigem Stand kann die Stadt dafür mit Fördergeldern in Höhe von rund zwei Millionen Euro rechnen. Seite 27