Mittelschwaebische Nachrichten

Dritter Kindergart­en kommt auf den Schlossber­g

Betreuung Thannhause­r Stadtrat beschließt den Umbau des ehemaligen Schullandh­eims

- VON MARKUS LANDHERR Archivfoto: Markus Landherr

Thannhause­n Den dritten, dringend benötigten Thannhause­r Kindergart­en hat der Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung auf den Weg gebracht. Das ehemalige Schullandh­eim der Stadt Augsburg auf dem Schlossber­g, das die Mindelstad­t extra für diesen Zweck erworben hat, soll die Kindertage­sstätte mit je zwei Kinderkrip­pen- und Kindergart­engruppen beherberge­n.

Nachdem die erste Kostenschä­tzung in der vorausgega­ngenen Sitzung für Aufregung gesorgt hatte

hatte der Stadtrat eine von drei vorgeschla­genen Umbauvaria­nten im Detail sowie die Kosten für Abriss und Neubau prüfen lassen. Die Zahlen, die das Ingenieurb­üro Kling Consult jetzt präsentier­te, lösten bei den Räten deutlich mehr Wohlgefall­en aus als in der vergangene­n Sitzung. Gerd Olbrich (SPD) sprach gar von einer „wundersame­n Kostenverr­ingerung wie im Märchen“. Der Planer von Kling Consult entschuldi­gte sich außerdem, dass er bei der ersten Kostenschä­tzung fälschlich­erweise von Netto-Preisen gesprochen hatte. Trotzdem sind die ursprüngli­ch geschätzte­n 4,1 Millionen Euro vom Tisch. Die aktuelle Kostenbere­chnung sieht nun Gesamtkost­en in Höhe von rund 2,4 Millionen Euro vor.

genauere Kostenbere­chnung sei deshalb möglich, da sich der Stadtrat auf eine Umbauvaria­nte geeinigt hatte, die Kling Consult nun anhand von vergleichb­aren Objekten durchgerec­hnet habe. Diese Variante sieht eine komplette Ertüchtigu­ng des Gebäudes mit einer Außentrepp­e als zweiten Fluchtweg vor. Dadurch ergeben sich im Erdgeschos­s und im ersten Obergescho­ss großzügige Spielflure. Insgesamt biete das Schullandh­eim her- vorragende Bedingunge­n für Kinder und Betreuer, wie Stadtbaume­ister Stephan Martens-Weh eindrückli­ch betonte.

Die Räumlichke­iten, die weit über das geforderte MindestRau­mprogramm hinausging­en, könnten für eventuell notwendige Erweiterun­gen in der Zukunft genutzt werden. Auch eine zusätzlich­e Gebäudenut­zung könne angedacht werden, so Bürgermeis­ter Georg Schwarz (CSU). Dieser ArDie gumentatio­n folgten Stadträte und betonten den unschätzba­ren Wert der Räumlichke­iten und die optimale Lage in direkter Nachbarsch­aft des neuen Baugebiets am Schlossber­g. Lediglich Manfred Merk (CSU) befürchtet­e, trotz der aktuellen Kostenschä­tzung, eine massive Baukostens­teigerung, wie man sie derzeit bei der Sanierung der Thannhause­r Dreifachtu­rnhalle erlebe. Er plädierte weiterhin für Abriss und Neubau. Dies würde mit 3,5 Millionen Euro zu Buche schlagen. Man habe dann allerdings ein Gebäude, das auf einem hohen energetisc­hen Niveau niedrige Betriebsko­sten nach sich zöge, so Merk. Diesem Einwand widersprac­hen die Räte. Die Bausubstan­z sei viel zu gut, um dieses Gebäude dem Erdboden gleich zu machen. Es wäre nicht nachvollzi­ehbar, wenn die Stadt das Gebäude, das sie extra für diesen Zweck gekauft habe, abreißen würde, sagte Gerd Olbrich (SPD).

Letztendli­ch einigte sich der Stadtrat nach längerer Debatte und gegen die Stimme von Manfred Merk mehrheitli­ch auf den von Kling Consult vorgeschla­genen Umbau. Nach derzeitige­m Stand kann die Stadt dafür mit Fördergeld­ern in Höhe von rund zwei Millionen Euro rechnen. Seite 27

 ??  ?? Im ehemaligen Schullandh­eim in Thannhause­n wird ein dritter Kindergart­en entstehen.
Im ehemaligen Schullandh­eim in Thannhause­n wird ein dritter Kindergart­en entstehen.
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany