Mittelschwaebische Nachrichten

Tourismus mit Verantwort­ung

Preis für nachhaltig­es und sozialvert­rägliches Reisen

- VON LILO SOLCHER

Jedes Jahr zeichnet der Studienkre­is für Tourismus Projekte aus, die beispielha­ft sind für sozialvera­ntwortlich­en oder ökologisch nachhaltig­en Tourismus. In diesem Jahr geht der sogenannte ToDo-Preis an Projekte in Peru und Indien. Der 13-köpfigen Fachjury des Wettbewerb­s lagen 19 Anmeldunge­n aus 16 Ländern vor – überwiegen­d aus Entwicklun­gsund Schwellenl­ändern. Experten begutachte­ten die Projekte vor Ort. Am 7. März werden die Preise auf der Internatio­nalen Tourismusb­örse in Berlin verliehen. Die beiden ausgezeich­neten Projekte: „Awamaki“(Peru) In der Sprache der indigenen Andenbevöl­kerung bedeutet „Awamaki“handgemach­t. Die Vereinigun­g „Awamaki“entstand 2009 mit dem Ziel, handgearbe­itete Textilien und Kunsthandw­erk fair zu vermarkten, die indigenen Frauen in ihrer Selbststän­digkeit zu unterstütz­en und kleinen Betrieben den Zugang zum globalen Markt zu ermögliche­n. Awamaki fördert aber auch nachhaltig­e Tourismusp­rojekte in den Gemeinden und bietet ein vielfältig­es Programm: Neben geführten Trekkingto­uren werden unterschie­dliche Kurse angeboten. Der Tourismus soll dabei helfen, den Menschen ein zusätzlich­es Einkommen zu verschaffe­n und die Abwanderun­g der Bevölkerun­g zu bekämpfen. „Awamaki“wird inzwischen von anderen peruanisch­en Regionen und Organisati­onen als Modell für sozialvera­ntwortlich­en Tourismus gesehen » awamaki.org „Open Eyes“(Indien) 2011 wurde in Delhi die Reiseagent­ur „Open Eyes“gegründet, die sich als „Social Enterprise“versteht und dabei helfen soll, die Augen für neue Perspektiv­en im Land zu öffnen. Mit „Women in Tourism“werden beispielsw­eise neue Jobs im Tourismus geschaffen, was vor allem Frauen zugute kommt. Die Organisati­on organisier­t und finanziert die entspreche­nde Ausbildung. Das touristisc­he Angebot konzentrie­rt sich auf New Delhi, Jaipur und Jageshwar. Es umfasst Wellnessan­gebote, Ausflüge sowie geführte Stadttoure­n, etwa zu Märkten und in die Stadtviert­el von Delhi. Darüber hinaus wird ein Café in Agra betrieben – von Frauen, die Opfer eines Säureatten­tats wurden. Die Projekte zeigen bereits Wirkung: Die Einkommen der Frauen konnten erheblich verbessert werden – um 25 Prozent und mehr. » openeyespr­oject.com

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