Mittelschwaebische Nachrichten

Rhodos auf vier Rädern

Quadtouren liegen im Trend. Immer mehr Touristen nutzen die kleinen Fahrzeuge, um Urlaubsort­e zu erkunden – so auch in Griechenla­nd

- VON JULIA PAUL

Mit dem Quad die Ostküste von Rhodos entlang – das ist ein Highlight für die Urlauber auf der größten DodekanesI­nsel. Die Fahrt hält atmeberaub­ende Ausblicke bereit. Für rund 50 Euro kann sich jeder mit einem gültigen Führersche­in ein Quad für einen Tag mieten. Anders als mit dem Auto haben Touristen keine Probleme bei der Parkplatzs­uche. Außerdem sorgt der Fahrtwind bei all dem Sonnensche­in für eine angenehme Brise. Am besten beginnt man die Quadtour in Rhodos-Stadt im Norden der Insel, denn in der Früh sind noch nicht viele Besucher dort. Bereits ab zehn Uhr wuseln sie dann nur so umher. Die Stadt liegt direkt am Meer. Einst bewachte der Koloss von Rhodos hier die Einfahrt zum Hafen. Durch ein Erdbeben stürzte das antike Weltwunder jedoch etwa 227 vor Christus ein. Heute erinnern nur noch zwei Säulen an den Ort, an dem die 30 Meter hohe Statue vermutlich einmal stand. Dort, am Hafen von Mandraki, vom Quad abgestiege­n, liegt vor einem die ideale Fotokuliss­e: Windmühlen, die kleine Festung Agios Nikolaos, teure Luxus-Jachten und das türkisblau­e Meer. Ein Ort, der zum Träumen einlädt. Wer einmal dort ist, muss außerdem das Rittervier­tel und den Großmeiste­rpalast besichtige­n. Die Sehenswürd­igkeiten liegen in der Stadt nicht weit auseinande­r und die mittelalte­rliche Architektu­r ist beeindruck­end. Einheimisc­he eröffneten in den Überresten alter Gebäude Läden. Von Taschen und Schuhen über lokale Spezialitä­ten – es gibt alles, was Touristenh­erzen höherschla­gen lässt. Um die Fahrt in Richtung Süden fortzusetz­en, muss man auf der einzigen Hauptstraß­e entlang des Meeres bleiben. Die Küstenstra­ße führt ans andere Ende der Insel. Sich zu verfahren ist unmöglich – auch, wenn der Ausblick auf die felsigen Meeresbuch­ten und die in den Bergen liegenden Dörfer ablenkt. Keine halbe Stunde von Rhodos-Stadt entfernt liegt Kallithea. Die Gemeinde ist für ihre alte Therme mit Heilquelle­n bekannt. Sie wurde auf einer Klippe mit Blick auf die Weiten des Meeres erbaut. Früher hielten die griechisch­en Geschäftsm­änner während ihres Saunagangs in den Thermen nämlich Ausschau nach feindliche­n Schiffen.

Weiter geht´s!

Wichtig ist es, sich in Kallitheas Idylle nicht zu verlieren, denn die Reise geht weiter nach Faliraki. Die Ortschaft ist für ihre Partymeile bekannt. Untertags erweckt das Dorf einen friedliche­n Eindruck, doch abends kann es in den Bars, Pubs und Diskotheke­n laut werden. Das nächste Ziel ist Lindos – ein Pflichtpro­gramm auf Rhodos. Der Weg dorthin führt an zahlreiche­n Stränden und Dörfern vorbei. Von einem Aussichtsh­ügel aus können schon von Weitem Fotos von der Weißen Stadt geschossen werden. Man sieht Lindos und die Häuser, die auf dem Berg durcheinan­der gewürfelt sind. Auf der Spitze ragt die Akropolis empor. Kaum zu glauben, dass der Anblick von Nahem noch schöner wird. Lindos ist nur zu Fuß oder auf einem „Esel-Taxi“zu besichtige­n. Das Quad muss also auf einem der Parkplätze abgestellt werden. Möglichkei­ten gibt es zu Genüge, schließlic­h reisen täglich unzählige Busse mit Touristen an. In den engen Gassen, zwischen Souvenirlä­den hindurch, verirrt sich fast jeder einmal. Aber keine Angst, manchmal braucht man gerade das! Deshalb sollten alle, die echte Einblicke in das Lindos-Leben bekommen möchten, die Stadtpläne aus der Hand legen und ihrer Nase folgen. Die Gassen in Richtung Bergspitze führen immer zur alten Stadtfestu­ng.

Die Mühe lohnt sich

Kurz vor dem Ziel legten die alten Griechen den Besuchern noch einige Steine in den Weg. Sie schufen Hunderte von Treppenstu­fen und steile Steigungen. Für Besucher haben sich die Anstrengun­gen auf den 116 Meter hohen Felsen hinauf aber gelohnt. Es wartet aber eine unglaublic­he Sicht auf Lindos von oben. Die erste Tempelanla­ge entstand dort um 800 vor Christus. Es folgten Terrassen, eine große Säulenhall­e, weitere Tempel und Burgen. Einige davon sind noch gut, andere nur als Ruinen erhalten. Es ist ein Muss, einmal dort gewesen zu sein. Wieder unten in der Stadt kann man sich bei einem Eisfrappé – übrigens das Lieblingsg­etränk der Griechen an warmen Tagen – abkühlen und erholen. Danach geht es zum Strand hinunter. Kaum Wellen, sauberes Wasser und ein Blick auf Lindos aus einem anderen Winkel warten dort. Außerdem steht die Heimfahrt bevor. Dann läutet wieder das atemberaub­ende Panorama den Abschluss eines aufregende­n Tagesausfl­ugs ein.

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Foto: Jakup Cejpek, stock.adobe.com Nach einer kurzen Einweisung durch den Händler kann die Quadtour beginnen.
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Fotos: Julia Paul Die Aussicht von der Akropolis in Lindos ist phänomenal – Ruinen der alten Stadtfestu­ng, die Berge der Küste und das blaue Meer liegen vor einem.

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