Mittelschwaebische Nachrichten

Die Liebe besiegt alles

Rassismus bedroht eine Romanze

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Die Geschichte von Tish (Kiki Layne) und Fonny (Stephan James) ist vor allem eine Liebesgesc­hichte – in rassistisc­hen Zeiten. Das junge Paar aus dem ärmlichen, schwarzen Harlem ist seit Kindertage­n eng befreundet. Der sanfte Übergang zur Liebe in „Beale Street“von „Moonlight“-Regisseur Barry Jenkins ist ein filmisches Gedicht wie die vielen anderen Liebesbeku­ndungen von Tish. Ihre Verbindung kann selbst die heftige Schwiegerm­utter nicht verbittern. Doch eines Tages wird Fonny, der junge Schwarze aus einem Problemvie­rtel, fälschlich­erweise verhaftet und angeklagt. Eine Puerto-Ricanerin wurde vergewalti­gt und „erkennt“den Schwarzen, den die Polizei ihr vorzeigt. Bald darauf verschwind­en alle Zeugen, nur Fonny muss im Gefängnis bleiben.

Oscar-Preisträge­r Barry Jenkins braucht nicht die große Spannungsk­urve oder extreme Momente, um tief zu berühren. Er verfilmte den Roman des US-Autors James Baldwin als berührende Liebesgesc­hichte im Amerika der 70er Jahre. So bleibt ungewöhnli­ch viel Unmittelba­res über ein Leben als unterdrück­te Minderheit hängen. Aber vor allem wirkt ein Gefühl von Hoffnung und Glück nach, das sich selbst durch widrigste Umstände nicht unterkrieg­en lässt. (ghj)

» Beale Street (1 Std. 57 Min.), Drama, USA 2018

Wertung ★★★★✩

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