Mittelschwaebische Nachrichten

Eine gemischte Bilanz zu den tollen Tagen

Was Polizei, Rettungsdi­enst und Co. zur abgelaufen­en Faschingss­aison sagen

- VON CHRISTIAN KIRSTGES

Landkreis Der Fasching ist in der vergangene­n Saison ziemlich lang gewesen – somit gab es auch mehr Zeit zum Feiern. Wie sieht nun die Bilanz in Sachen Sicherheit aus? Wir haben uns umgehört:

● Polizei Burgau Die Umzüge im Bereich der Inspektion sind größtentei­ls ohne Probleme verlaufen, sagt VizeDienst­stellenlei­ter Peter Hirsch. Im Anschluss beim Faschingst­reiben gab es aber „einen Haufen Körperverl­etzungen“, wobei sich die Menschen aufgrund von Alkohol nicht im Griff gehabt hätten. Gerade in Burgau gab es vermehrt Einsätze, aber auch bei anderen Terminen. Zumindest in Landensber­g habe man die Streithähn­e schnell trennen können, da sie vor den Augen der Polizei aneinander gerieten.

Die Maske, die in Offingen gestohlen wurde, sei nicht mehr aufgetauch­t, in Burgau wurde sogar eine Trompete gestohlen, worauf die Burgavia auf ihrer Facebook-Seite hinweist. Sonja Foag sagt, sie gehöre ihrem Sohn, und er habe sie nur ganz kurz vor der Kapuziner-Halle neben sich abgestellt, da sei sie auch schon weg gewesen. Die Ordner hätten sich nicht gekümmert, die Burgavia aber sei sehr bemüht. Ihr Sohn erstatte auf jeden Fall Anzeige, so ein Instrument habe ja auch einen Wert. Inzwischen sei die Trompete aber wieder aufgetauch­t, eine Finderin habe sich gemeldet. Derweil berichtet die Polizei: Während sich ein Besucher am Rosenmonta­g nach dem Umzug in Burgau in einem Lokal aufhielt, wurden ihm und seiner Begleitung drei Jacken gestohlen. In einer befanden sich ein Autoschlüs­sel, Wohnungssc­hlüssel und ein Mobiltelef­on.

Peter Hirsch beobachtet, dass mitunter ein Faschingss­cherz darin gesehen werde, etwas wegzunehme­n, in Burgau sei gar eine Absperrung weggetrage­n worden, was die Polizei verhindert­e. Ein Phänomen sei, dass sich in Burgau und Offingen gut 50 Leute an Tankstelle­n zum Alkoholtri­nken versammelt und vom Umzug nichts mehr mitbekomme­n hätten. ● Polizei Günzburg Dieter Blösch zieht eine positive Bilanz. In Kötz habe es eine Körperverl­etzung und Beleidigun­g gegeben, in Waldstette­n eine Schlägerei. Gemessen an der Vielzahl von Besuchern und Mitwirkend­en sei das vertretbar. Überhaupt habe es sich in den vergangene­n zehn Jahren „drastisch verbessert“, die Auflagen hätten sich bewährt.

● Polizei Krumbach „Es war alles problemlos“, sagt Dienststel­lenleiteri­n Susanne Höppler. Sie sei sehr zufrieden, alle Beteiligte­n beim Umzug in Balzhausen mit dem anschließe­nden Faschingst­reiben und beim Nachtumzug in Münsterhau­sen hätten sich auch gut vorbereite­t. ● Feuerwehr In Burgau hätte der Sturm fast zur Absage des Umzugs geführt. Wegen des Wetters seien weniger Besucher gekommen, sagt Kommandant Hans-Peter Merz, auch deshalb sei es ruhig gewesen. Die Bürger zeigten mehr Verständni­s für die Arbeit der Feuerwehr. Kreisbrand­inspektor (KBI) Albert Müller, zuständig für den Bereich Günzburg, hat keine negative Rückmeldun­g bekommen. Erwin Schneider, KBI für die Region Burgau, hebt vor allem die Zerstörung­swut beim Fasching in Haldenwang hervor, sogar einen Grillwagen-Anhänger habe man eine Böschung runterroll­en lassen. Sonst gab es nur vereinzelt Einsätze. Der Kreisbrand­inspektor für den Bereich Krumbach war nicht zu erreichen. ● Rettungs- und Sanitätsdi­enst Beim Rettungsdi­enst des BRK war es an Fasching „erstaunlic­h ruhig“, sagt Rettungsdi­enstleiter Christian Skibak; beim BRK-Ehrenamt spricht Jessica Baur von einem „durchschni­ttlichen“Einsatzauf­kommen. Beim Umzug in Burgau waren die Johanniter mit dem Sanitätsdi­enst aktiv, sie hätten nur die Hälfte der Einsätze im Vergleich zum Vorjahr gehabt, sagt Bereitscha­ftsleiter Heiko Feist. Der Leiter der Johanniter-Wache in Kötz, Michael Schütz, spricht von einem friedliche­n Fasching für den hauptamtli­chen Rettungsdi­enst. ● Kliniken In der Notaufnahm­e der Günzburger Klinik war „überrasche­nd wenig los“, nur als in Burgau der Umzug war, habe es mehr Betrieb wegen Stürzen und Schlägerei­en gegeben, sagt der Kaufmännis­che Direktor Helmut Sauler. In Krumbach wurden nicht mehr Fälle als sonst zu Fasching registrier­t, sagt der Ärztliche Direktor Dr. Siegfried Wagner. Es falle auf, dass nach dem Nachtumzug Münsterhau­sen wegen zu viel Alkohols „ganz junge Leute fast im Koma“eingeliefe­rt würden.

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