Mittelschwaebische Nachrichten
Eine gemischte Bilanz zu den tollen Tagen
Was Polizei, Rettungsdienst und Co. zur abgelaufenen Faschingssaison sagen
Landkreis Der Fasching ist in der vergangenen Saison ziemlich lang gewesen – somit gab es auch mehr Zeit zum Feiern. Wie sieht nun die Bilanz in Sachen Sicherheit aus? Wir haben uns umgehört:
● Polizei Burgau Die Umzüge im Bereich der Inspektion sind größtenteils ohne Probleme verlaufen, sagt VizeDienststellenleiter Peter Hirsch. Im Anschluss beim Faschingstreiben gab es aber „einen Haufen Körperverletzungen“, wobei sich die Menschen aufgrund von Alkohol nicht im Griff gehabt hätten. Gerade in Burgau gab es vermehrt Einsätze, aber auch bei anderen Terminen. Zumindest in Landensberg habe man die Streithähne schnell trennen können, da sie vor den Augen der Polizei aneinander gerieten.
Die Maske, die in Offingen gestohlen wurde, sei nicht mehr aufgetaucht, in Burgau wurde sogar eine Trompete gestohlen, worauf die Burgavia auf ihrer Facebook-Seite hinweist. Sonja Foag sagt, sie gehöre ihrem Sohn, und er habe sie nur ganz kurz vor der Kapuziner-Halle neben sich abgestellt, da sei sie auch schon weg gewesen. Die Ordner hätten sich nicht gekümmert, die Burgavia aber sei sehr bemüht. Ihr Sohn erstatte auf jeden Fall Anzeige, so ein Instrument habe ja auch einen Wert. Inzwischen sei die Trompete aber wieder aufgetaucht, eine Finderin habe sich gemeldet. Derweil berichtet die Polizei: Während sich ein Besucher am Rosenmontag nach dem Umzug in Burgau in einem Lokal aufhielt, wurden ihm und seiner Begleitung drei Jacken gestohlen. In einer befanden sich ein Autoschlüssel, Wohnungsschlüssel und ein Mobiltelefon.
Peter Hirsch beobachtet, dass mitunter ein Faschingsscherz darin gesehen werde, etwas wegzunehmen, in Burgau sei gar eine Absperrung weggetragen worden, was die Polizei verhinderte. Ein Phänomen sei, dass sich in Burgau und Offingen gut 50 Leute an Tankstellen zum Alkoholtrinken versammelt und vom Umzug nichts mehr mitbekommen hätten. ● Polizei Günzburg Dieter Blösch zieht eine positive Bilanz. In Kötz habe es eine Körperverletzung und Beleidigung gegeben, in Waldstetten eine Schlägerei. Gemessen an der Vielzahl von Besuchern und Mitwirkenden sei das vertretbar. Überhaupt habe es sich in den vergangenen zehn Jahren „drastisch verbessert“, die Auflagen hätten sich bewährt.
● Polizei Krumbach „Es war alles problemlos“, sagt Dienststellenleiterin Susanne Höppler. Sie sei sehr zufrieden, alle Beteiligten beim Umzug in Balzhausen mit dem anschließenden Faschingstreiben und beim Nachtumzug in Münsterhausen hätten sich auch gut vorbereitet. ● Feuerwehr In Burgau hätte der Sturm fast zur Absage des Umzugs geführt. Wegen des Wetters seien weniger Besucher gekommen, sagt Kommandant Hans-Peter Merz, auch deshalb sei es ruhig gewesen. Die Bürger zeigten mehr Verständnis für die Arbeit der Feuerwehr. Kreisbrandinspektor (KBI) Albert Müller, zuständig für den Bereich Günzburg, hat keine negative Rückmeldung bekommen. Erwin Schneider, KBI für die Region Burgau, hebt vor allem die Zerstörungswut beim Fasching in Haldenwang hervor, sogar einen Grillwagen-Anhänger habe man eine Böschung runterrollen lassen. Sonst gab es nur vereinzelt Einsätze. Der Kreisbrandinspektor für den Bereich Krumbach war nicht zu erreichen. ● Rettungs- und Sanitätsdienst Beim Rettungsdienst des BRK war es an Fasching „erstaunlich ruhig“, sagt Rettungsdienstleiter Christian Skibak; beim BRK-Ehrenamt spricht Jessica Baur von einem „durchschnittlichen“Einsatzaufkommen. Beim Umzug in Burgau waren die Johanniter mit dem Sanitätsdienst aktiv, sie hätten nur die Hälfte der Einsätze im Vergleich zum Vorjahr gehabt, sagt Bereitschaftsleiter Heiko Feist. Der Leiter der Johanniter-Wache in Kötz, Michael Schütz, spricht von einem friedlichen Fasching für den hauptamtlichen Rettungsdienst. ● Kliniken In der Notaufnahme der Günzburger Klinik war „überraschend wenig los“, nur als in Burgau der Umzug war, habe es mehr Betrieb wegen Stürzen und Schlägereien gegeben, sagt der Kaufmännische Direktor Helmut Sauler. In Krumbach wurden nicht mehr Fälle als sonst zu Fasching registriert, sagt der Ärztliche Direktor Dr. Siegfried Wagner. Es falle auf, dass nach dem Nachtumzug Münsterhausen wegen zu viel Alkohols „ganz junge Leute fast im Koma“eingeliefert würden.