Mittelschwaebische Nachrichten
Kita-Plätze – aber wie?
Viele Kommunen in der Region investieren Millionen Euro in KitaPlätze. Aber oft reicht das nicht aus, die Nachfrage nach Plätzen wird immer größer.
Das Gefühl, regelrecht „überrollt“zu werden: Das haben derzeit nicht wenige Kommunalpolitiker, wenn sie auf die Entwicklung bei den Kita-Plätzen blicken. Viele Kommunen haben in den vergangenen Jahren das Thema sehr ernst genommen, sie haben Millionenbeträge investiert. Auch mit dem Gefühl, dass damit die Versorgung mit Plätzen über Jahre hinaus gesichert ist. Doch dann kam es ganz anders. Entgegen der meisten Prognosen schrumpfen die heimischen Kommunen nicht, viele wachsen, die Zahl der Einwohner steigt. Aber damit auch die Nachfrage nach Kinderbetreuungsplätzen. Sie ist inzwischen so stark, dass die Kommunalpolitiker der Entwicklung in mancherlei Hinsicht nur noch „hinterherhecheln“können.
Sichtbar wird in dieser Entwicklung, mit welcher Rasanz sich auch auf dem Land die gesellschaftlichen und familiären Strukturen verändert haben. Doppelte Berufstätigkeit ist in den Familien längst zur Regel geworden und die Familien nutzen die Kinderbetreuungsmöglichkeiten, die ihnen der Staat anbietet, mit Nachdruck. Das heißt aber auch: In Sachen Kita-Plätze müssen die Kommunen „liefern“.
Mitunter können das auch unkonventionelle Lösungen sein. Der „spontane Einfall“des Aletshauser Bürgermeisters Georg Duscher steht dafür. Den Sitzungssaal des Gemeinderats für eine Kindergartengruppe zur Verfügung zu stellen? Das ist auch ganz einfach eine feine, schöne Geste, die schon jetzt sehr viel positive Resonanz gefunden hat. Duscher hat erklärt, dass dieses Beispiel nicht ohne Weiteres auf andere Kommunen übertragbar wäre. Aber es mag ein Ansporn für andere sein, der Fantasie mehr Freiraum zu lassen, wenn es um neue Kita-Plätze geht.