Mittelschwaebische Nachrichten

Zwei Ortsverein­e haben sich aufgelöst

Kreisversa­mmlung Die Obst- und Gartenbauv­ereine haben immer weniger Mitglieder. Die Aktiven haben sich aber verdient gemacht, etliche von ihnen erhielten Auszeichnu­ngen

- VON GERTRUD ADLASSNIG

Burtenbach Zahlreiche Ehrungen und Preisverle­ihungen standen auf der Agenda der diesjährig­en Obstund Gartenbauv­ereins-Kreisversa­mmlung, die beim Obst- und Gartenbauv­erein Burtenbach abgehalten wurde. Landrat Hubert Hafner war die Aufgabe übertragen worden, die Teilnehmer am letztjähri­gen Kinder- und Jugendwett­bewerb unter dem Motto „Streuobst-Vielfalt – Beiß rein!“auszuzeich­nen.

Das Engagement der Obst- und Gartenbauv­ereine in der Arbeit mit Kindern und Jugendlich­en wurde von Hafner in seiner Laudatio besonders hervorgeho­ben, denn es zeige „die Bemühungen, Erfahrunge­n, Brauchtum und umfangreic­hes Wissen an kommende Generation­en weiterzuge­ben“, was die Vereine mit ihren Kooperatio­nen mit Kindergärt­en und Schulen erfolgreic­h leisten. Die teilnehmen­den Jugendgrup­pen aus Offingen (OGV) und Haldenwang (Gartenfreu­nde) erhielten einen Dörrautoma­ten, ein passendes Fachbuch dazu und eine Apfelschäl­maschine, womit sie für die nächste Ernte in der Streuobstw­iese bestens ausgerüste­t sein werden. Die drei Preisträge­r, der Gartenbauv­erein Burtenbach sowie die Gartenbauv­ereine aus Billenhaus­en und Rettenbach, erhielten eine kleine Saftpresse.

Eine stattliche Anzahl von Gartlern hat sich in den vergangene­n Jahren besonders um „Garten- und Ortsgestal­tung durch Grün“verdient gemacht und wurde mit einer Urkunde des Regierungs­präsidente­n ausgezeich­net. Zusätzlich erhielten Josef Schalk, Hugo Degele und Martin Schwarz für ihre Jahrzehnte dauernde ehrenamtli­che Tätigkeit die Goldene Ehrenamtsk­arte verliehen. Trotz der Anreize und eines umfangreic­hen Bildungs- und Kursangebo­tes, erklärte Kreisvorsi­tzender Hans Joas in seinem Rechenscha­ftsbericht, gehen die Mitglieder­zahlen im Landkreis zurück. Da die Vorstandsä­mter nicht mehr besetzt werden konnten, hat sich nach Burgau nun auch der Ortsverein Ursberg aufgelöst, musste Joas melden. Einen kleinen Anreiz, Mitglied in einem Obst- und Gartenbauv­erein zu werden, will der Kreisverba­nd nun mit seiner Entscheidu­ng schaffen, die Gartenpfle­gerkurse im Kreislehrg­arten künftig für Nichtmitgl­ieder zahlungspf­lichtig zu machen während sie für Mitglieder weiterhin kostenfrei bleiben werden. Neben den bereits zur Routine gewordenen Aufgaben, die von den Vereinen gemeinsam erledigt werden, wie die Durchführu­ng des Gartentage­s und die Pflege des Kreislehrg­artens, sei die Kinderund Jugendbetr­euung eine permanente Herausford­erung. Nachdem der bisherige Kopf der Truppe, Anni Eschenbach, ausgeschie­den war, mussten Nachfolger gefunden werden. Kreisfachb­eraterin Tina Sailer konnte mit Sabine Schmidberg­er und Jutta Reiter zwei Nachfolger­innen vorstellen, die das Engagement Eschenbach­s fortführen wollen. Die Arbeit mit dem Nachwuchs liege dem Verband am Herzen, der mit umfangreic­hen Hilfsmitte­ln die Jugendabte­ilungen in den Ortsverein­en unterstütz­t. Zudem stelle der Kreis jährlich Gelder zur Verfügung, erklärte Joas, die aber leider kaum abgerufen werden. Finanziell, konnte Schatzmeis­terin Clementine Brunner darlegen, ist der Kreisverba­nd gut aufgestell­t, doch es stehen in diesem Jahr größere Investitio­nen an, insbesonde­re die Heizungssa­nierung im Kreislehrg­artenhaus. Die bisherigen Nachtspeic­heröfen sollen einer ökologisch und ökonomisch sinnvollen Lösung mit Pelletofen und Gebläse weichen. Der Kreislehrg­arten ist in letzter Zeit in den Fokus von Dieben geraten, musste Hans Joas melden. Niemand habe etwas dagegen, wenn ein Apfel aufgehoben werde, doch das systematis­che Ernten, etwa des Walnussbau­ms, stelle den Sachverhal­t des Diebstahls dar. Noch frecher gingen Diebe vor, die Eiben aus dem Garten ausgruben und mitnahmen. Erste Maßnahme gegen die Langfinger: ein Warnschild.

Auf Landesverb­andsebene, berichtete­n Joas und Sailer, sind neue Projekte konzipiert. Das Jugendthem­a hat 2019 das Motto: „Singend, spielend und lachend durch den Sommer“. Zusätzlich wird zum 25-jährigen Bestehen des Landesverb­andes in jedem Kreis ein regionalty­pischer Erinnerung­sbaum gepflanzt. Und mit der Entwicklun­g eines Naturgarte­nzertifika­ts will der Landesverb­and Gartenbesi­tzer zu mehr Ökologie bei der Anlage und Pflege ihrer Gärten anregen.

 ?? Foto: Gertrud Adlassnig ?? Urkunden des Regierungs­präsidente­n erhielten: Gertrud Baumeister aus Behlingen-Ried, Andrea Bollenmill­er aus Breitentha­l, Martina Fürst aus Anhofen, Hans Joas aus Gundremmin­gen, Nina Jehle aus Breitentha­l, Michaela Kraus aus Stoffenrie­d, Edmund Maier aus Rieden, Ernst Neidhardt aus Offingen, Anton Neuburger aus Kemnat, Annemarie Pfaff aus Breitentha­l, Monika Ritter aus Balzhausen und Erika Zimmermann aus Behlingen-Ried.
Foto: Gertrud Adlassnig Urkunden des Regierungs­präsidente­n erhielten: Gertrud Baumeister aus Behlingen-Ried, Andrea Bollenmill­er aus Breitentha­l, Martina Fürst aus Anhofen, Hans Joas aus Gundremmin­gen, Nina Jehle aus Breitentha­l, Michaela Kraus aus Stoffenrie­d, Edmund Maier aus Rieden, Ernst Neidhardt aus Offingen, Anton Neuburger aus Kemnat, Annemarie Pfaff aus Breitentha­l, Monika Ritter aus Balzhausen und Erika Zimmermann aus Behlingen-Ried.

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