Mittelschwaebische Nachrichten
Kindergarten bekommt eine Million Euro
Betreuung Die Kindertagesstätte St. Wolfgang in Mickhausen profitiert vom neuen staatlichen Investitionsprogramm. Die Einrichtung erhält eine Extra-Förderung. Nun soll alles ganz schnell gehen
Mickhausen Das sei für die Gemeinde Mickhausen eine gute, ein sehr gute Nachricht. Bürgermeister Hans Biechele redet nicht lange herum. Der Freistaat unterstützt die Kommune bei Umbau und Erweiterung der Kindertagesstätte St. Wolfgang am Kirchberg mit einem stolzen Betrag. Insgesamt 1,03 Millionen Euro mache man für die Einrichtung locker, teilt die Staatsministerin für Familie, Arbeit und Soziales, Kerstin Schreyer, mit.
Der Zuschuss fällt so hoch aus, weil die Gemeinden aus Mitteln des Bundes einen Aufschlag von bis zu 35 Prozent auf die reguläre Förderung erhalten. Eingebettet ist dies in das vierte Investitionsprogramm zum Ausbau der Kinderbetreuung in Bayern und damit zur Schaffung neuer Kitaplätze. Wie die Familienministerin weiter aufmerksam macht, stehen so 178 Millionen Euro zusätzlich zur Verfügung.
Für Bürgermeister Biechele kommt der Geldsegen zur richtigen Zeit. „Wir warten schon lange auf die Förderung“, meint er im Gespräch mit unserer Zeitung. Alleine könne die Gemeinde nämlich solche Projekte nicht schultern.
Das Bauvorhaben ist mit rund 1,7 Millionen Euro veranschlagt. Geplant ist eine westliche Anbindung an drei zusätzliche fächerförmig angeordnete Gebäudeteile mit Verbindungsbaukörpern an den bestehenden Kindergarten. Das Raumprogramm beinhaltet drei Räume mit je circa 50 Quadratmetern. Zwischen Altbestand und Neubau wird ein Foyer mit einem dem Bestandsgruppenraum angegliederten Intensivraum errichtet. Das Erweiterungsgebäude erhält im Unterbau eine massive und im Oberbau eine hölzerne Bauweise. Derzeit sei bereits eine Planung wie die Elektroarbeit vergeben worden, sagt Biechele. Nun fasst er einen vorzeitigen Baubeginn ins Auge. Wenn alles klappe und das Landratsamt Augsburg grünes Licht gebe, könne der Startschuss im zweiten Jahresquartal erfolgen, gibt sich der Bürgermeister optimistisch. Bei der Bauzeit geht er von zwei Jahren aus.
Mit dem Projekt entstehen 40 neue Betreuungsplätze. Diese seien dringend notwendig, resümiert der Bürgermeister. Der Grund: Die Nachfrage nach Betreuungsplätzen ist höher als das Angebot. Immer mehr Geschwisterkinder seien einzugliedern, so Biechele. Zusätzlicher Bedarf rekrutiert sich zwangsläufig aus dem gemeindlichen Verkauf von Bauplätzen. Letztlich müssen auch 25 Kindergartenplätze neu geschaffen werden für die seit 2018 im Pfarrheim ausgelagerte Gruppe.
Nach der Fertigstellung umfasst die Kita insgesamt 105 Betreuungsmöglichkeiten: eine Kinderkrippengruppe (15 Plätze), drei Kindergartengruppen (jeweils mit bis zu 25 Teilnehmer) und ein altersgeöffneter Bereich (15 Plätze).
Besonders erfreut zeigt sich der Gemeindechef darüber, dass die komplette Kindertagesstätte als Inklusionseinrichtung geplant sei. Darin werden alle Kinder, unabhängig von Migrationshintergrund, Sprachschwierigkeiten, Entwicklungsauffälligkeiten gleichermaßen individuell betreut und gebildet werden. Das setzt unter anderem zur gleichen Zeit verschiedene Angebote voraus. Damit sei die Kita St. Wolfgang eine der ersten in der Region, so Hans Biechele stolz.