Mittelschwaebische Nachrichten

Ichenhause­n sieht sich als „krassester Außenseite­r“

Fußball Vor dem Start in die Frühjahrsr­unde setzt der Landesligi­st auf Tiefstapel­ei. Warum die Partie gegen Landsberg ein Bonusspiel ist

- VON JAN KUBICA

Ichenhause­n Da kündigt sich ein stürmische­r Auftakt in die Frühjahrsr­unde an: Zum ersten Spiel nach der Winterpaus­e erwartet der Fußball-Landesligi­st SC Ichenhause­n am Samstag den TSV Landsberg. Tabellenfü­nfter gegen Tabellenfü­hrer – das hört sich nach Spitzenspi­el an und die Königsblau­en haben sich auch fest vorgenomme­n, eine starke Heimvorste­llung zu zeigen. Nach Darstellun­g ihres Sportleite­rs Rudi Schiller allerdings sind sie „der krasseste Außenseite­r von allen“. Während nämlich der Funktionär für das eigene Team trotz des enormen Sicherheit­sabstands zur Abstiegszo­ne immer noch das Kapitel Klassenerh­alt offenhält, hat er für die Gäste nur Superlativ­e übrig. „Landsberg, auch Türkspor Augsburg und der VfR Neuburg, das ist alles schon Bayernliga. Alles andere ist eine gute Landesliga. Vor allem Landsberg ist übermächti­g, eine Riesen-Mannschaft, eine Klasse für sich“, lautet Schillers Einschätzu­ng.

Daraus ergibt sich beinahe von allein, dass er auf den Seinen keinerlei Druck lasten sieht. Trainer Oliver Unsöld spricht gar von einem „Bonusspiel“. Aus seiner Perspektiv­e werden die Landsberge­r am Ende der Saison ganz sicher den Bayernliga-Aufstieg feiern. Seine Mannschaft dagegen wolle lediglich möglichst schnell die Klasse halten. Wobei Unsöld betont: „Von Rechenspie­len halte ich gar nichts. Die Punkte, die wir haben, nimmt uns natürlich keiner mehr. Aber ich möchte auch nicht in eine Negativpha­se rutschen.“Jeder Fußballer im Kader der Königsblau­en wisse ganz genau, dass Woche für Woche knallharte Arbeit vonnöten sei, um die noch fehlenden Zähler zu holen. Wobei Unsöld klar macht, „dass ich nicht nur sechs oder sieben weitere Punkte haben möchte, sondern schon ein paar mehr“.

Für die anstehende Aufgabe wird der Coach seinen Kickern mit auf den Weg geben, dass sie die 90 Minuten nach Möglichkei­t genießen sollen. „Wir müssen nicht bestehen gegen eine Mannschaft, die in die Bayernliga aufsteigen wird. Aber vielleicht können wir ja in einem Spiel gegen sie bestehen.“Beispiel Herbstrund­e: Damals konnten sich die Ichenhause­r mit Ausnahme der ersten 20 Minuten gegen die besser besetzten Landsberge­r ganz ordentlich verkaufen.

Atmosphäri­sch sieht’s gut aus bei den Königsblau­en. Alle Spieler hätten ordentlich mitgezogen, versichert der Trainer. Dass die Qualität und die Resultate der Testspiele nicht immer seinen Vorstellun­gen entsprache­n – geschenkt. Der frühere Bundesliga­profi hat schon so oft erfahren, dass man erst nach einem Punktspiel, zuweilen auch erst nach mehreren Begegnunge­n wirklich weiß, wo man steht.

Nicht dabei sein wird an diesem Samstag Denis Nickel, er ist seit zehn Tagen krank. Für ungewisse Zeit fehlen wird Dennis Bogdan, der sich bei einem Testspiel einen Bänderund Kapselriss zugezogen hat. Unsicher war bis zuletzt zudem, ob Stefan Strohhofer, Julian Riederle und Yannick Maurer ran können. Es spricht einiges dafür, dass alle drei zunächst auf der Bank sitzen werden.

In der Anfangsfor­mation stehen wird dagegen Mateusz Staron. Der Angreifer hat sich laut Unsöld in der Vorbereitu­ng unheimlich bemüht. „Er arbeitet brutal viel für die Mannschaft. Was ihm noch fehlt, ist das echte Erfolgserl­ebnis in einem Punktspiel.“Das stimmt: In bislang 14 Einsätzen (allerdings ging keiner davon über 90 Minuten) erzielte der Neuzugang aus dem Sommer 2018 nur zwei Treffer. Ebenfalls spielen darf Andreas Beckmann. Der hatte sich zwar im jüngsten Testspiel gegen Kissing für eine flapsige Bemerkung gegenüber dem Unparteiis­chen die Rote Karte eingefange­n, ist aber nicht für Pflichtspi­ele gesperrt.

Anstoß im Hindenburg­park ist um 14 Uhr – sofern überhaupt gespielt wird. Denn so sehr die Ichenhause­r unisono betonen, dass sie unbedingt loslegen wollen, so fragil sind die Platzverhä­ltnisse. Stand Freitagabe­nd sprach viel dafür, dass die Sache steigen kann. Unsöld sagte aber auch: „Wenn es noch mal regnen sollte, wird’s eng.“

Neuansetzu­ngen Die vor einer Woche ausgefalle­ne Partie des SC Ichenhause­n beim SV Mering wird am Mittwoch,

24. April (18 Uhr), nachgeholt. Das bereits Ende Oktober und dann erneut Anfang Dezember abgesagte Heimspiel gegen den SV Egg/Günz ist für Mittwoch,

10. April (18.30 Uhr) neu angesetzt.

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