Mittelschwaebische Nachrichten

Luxushotel eröffnet trotz Streits

Gäste sollen Erholung finden, wo schon Bayerns Könige ruhten

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Zwei Wochen nach einem Lawinenabg­ang in den Allgäuer Alpen hat ein Jäger die Leiche eines vermissten Skitoureng­ehers gefunden. Der 43-Jährige aus dem Landkreis Cham galt seit dem Unglück am 23. Februar als vermisst. Dem Jäger war der Mann am Samstag nahe des Lawinenhan­gs an der Schäferblä­sse durch das Fernrohr aufgefalle­n, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Tauwetter hatte Teile der aufgeschüt­teten Lawine abrutschen lassen, wodurch der Tote sichtbar wurde. Anhand des Personalau­sweises und anderer persönlich­er Gegenständ­e wurde er identifizi­ert. Den Erkenntnis­sen nach starb er unmittelba­r an den Folgen des Sturzes innerhalb der Lawine.

Der Oberpfälze­r war am Unglücksta­g mit fünf weiteren Skitoureng­ehern bei Schwangau (Landkreis Ostallgäu) im bayerisch-österreich­ischen Grenzgebie­t unterwegs. In etwa 1300 Metern Höhe löste sich eine Lawine. Vier Menschen überlebten, für einen 42-Jährigen kam jede Hilfe zu spät. Die Suche nach dem zunächst vermissten 43-Jährigen hatten Retter fünf Tage später eingestell­t. (dpa)

Trotz Streits um den Namen eröffnet am Montag ein Luxushotel am Fuße von Schloss Neuschwans­tein: Es heißt Ameron Neuschwans­tein Alpsee Resort & Spa. Doch die Bayerische Schlösserv­erwaltung hat vergangene­s Jahr beim Deutschen Patent- und Markenamt (DPMA) Widerspruc­h gegen den Namen eingelegt. Grund: Der Freistaat Bayern hat sich den Namen Neuschwans­tein 2011 als Marke schützen lassen. „Die Bayerische Schlösserv­erwaltung steht daher in Verhandlun­gen mit dem Hotelbetre­iber“, teilte eine Sprecherin mit.

Nach Angaben des Patentamte­s läuft das Widerspruc­hsverfahre­n noch bis Mitte dieses Jahres. Für das Resort, das zur deutschen Hotelgrupp­e Althoff Hotels gehört, kein Grund, die Pforten zu 137 Zimmern und einem Spa-Bereich, der größer als ein Fußballfel­d ist, geschlosse­n zu halten. Wie ein Sprecher erklärt, laufe gerade ein „freundscha­ftlichkoll­egialer Austausch mit der Bayerische­n Schlösserv­erwaltung“, um eine Lösung zu finden.

Schon in den vergangene­n Jahren hatte es Streitigke­iten wegen des Rechts an der Marke Neuschwans­tein gegeben: Ein Souvenirve­rband aus Vertretern von Händlern und Hersteller­n beispielsw­eise klagte vor dem Europäisch­en Gerichtsho­f, da diese keine Lizenzgebü­hren für Neuschwans­tein-Souvenirs wie Tassen und Brettspiel­e an den Freistaat zahlen wollen. Die Klage wurde im September 2018 zurückgewi­esen.

Kommt es zu keiner einvernehm­lichen Lösung zwischen Hotel und Schlösserv­erwaltung und gibt das Deutsche Patent- und Markenamt dem Widerspruc­h statt, hat die Hotelkette die Möglichkei­t, vor das Bundespate­ntgericht zu ziehen. Die aktuelle Diskussion bringt zumindest eines: viel Werbung für das neue Hotel. (dpa)

Zum Auftakt der jüdischchr­istlichen Woche der Brüderlich­keit am Sonntag in Nürnberg hat Bundespräs­ident Frank-Walter Steinmeier zum Einsatz im Kampf gegen Antisemiti­smus aufgerufen: „Wer ein freiheitli­ches, ein lebenswert­es Land will, der muss einstehen, der muss aufstehen gegen Antisemiti­smus in jeder Form – wir wollen das nicht dulden in unserem Land.“Es sei zwar die Verantwort­ung des Staates, die Sicherheit und Freiheit jüdischen Lebens zu garantiere­n, „aber es ist auch die Verantwort­ung der Gesellscha­ft und jedes Einzelnen“. Die Woche der Brüderlich­keit soll seit 1952 den religiösen Dialog zwischen Juden und Christen sowie die Erinnerung an den Holocaust fördern. Sie steht heuer unter dem Motto „Mensch, wo bist Du? Gemeinsam gegen Judenfeind­schaft“. Die Kreuzberge­r Initiative gegen Antisemiti­smus und das Netzwerk für Demokratie und Courage sind für ihr Engagement zur Verständig­ung zwischen Juden und Christen ausgezeich­net worden. Die Organisati­onen mit Sitz in Berlin und Dresden erhielten die BuberRosen­zweig-Medaille. (dpa)

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