Mittelschwaebische Nachrichten

Chaos auf den Straßen

Innerhalb kurzer Zeit ereignen sich zahlreiche Unfälle. In Ursberg rammt ein Auto frontal einen Schulbus, in Attenhause­n kam ein Bus mit Kindern an Bord von der Straße ab

- VON CHRISTIAN GALL

Der starke Schneefall war Auslöser für zahlreiche Unfälle – innerhalb von 90 Minuten krachte es 16-mal. Auch zwei Schulbusse waren in Unfälle verwickelt.

Landkreis Der kurze aber heftige Schneefall am Montagmorg­en hat zahlreiche Unfälle nach sich gezogen. Innerhalb von 90 Minuten, zwischen 7.45 und 9.15 Uhr, ereigneten sich allein im Bereich der Polizeiins­pektion Krumbach sechzehn Verkehrsun­fälle – an zweien davon waren Schulbusse beteiligt.

Im Ursberger Ortsteil Oberrohr kam ein 29-Jähriger in einer Kurve mit seinem Fahrzeug ins Rutschen – laut Polizei war die Ursache nicht angepasste Geschwindi­gkeit. Das Auto kam dabei auf die Gegenfahrb­ahn und rammte frontal einen entgegenko­mmenden Schulbus. Die 28 Schulkinde­r im Bus blieben unverletzt, der Unfallveru­rsacher trug Prellungen davon. Die Busfahreri­n blieb wie die Kinder unverletzt. Laut dem Inhaber des zuständige­n Busunterne­hmens BBS aus Krumbach, Josef Brandner, war die Fahrerin nach dem Unfall geschockt: „Unsere Mitarbeite­rin fährt schon seit mehr als 20 Jahren solche Busse, doch so ein frontaler Zusammenst­oß nimmt einen natürlich mit.“Die Schulkinde­r wurden nach dem Unfall mit einem Ersatzbus in die Schule gebracht. Der Bus, der in den Unfall verwickelt war, konnte nicht mehr weiterfahr­en. Im Einsatz waren mehrere Rettungswa­gen sowie die Feuerwehre­n aus Oberrohr und Ursberg-bayersried.

Auch in Attenhause­n ereignete sich ein Schulbusun­fall. Laut Polizei geriet der Bus beim Anfahren an einer Kreuzung ins Rutschen, kam von der Straße ab und prallte gegen einen Gartenzaun. Weder die 14 Kinder darin noch der Fahrer wur- den dabei verletzt. Eines der Kinder im Bus war die zehnjährig­e Alessia Brich. Ihre Mutter, Andrea Brich aus Edenhausen, ärgerte sich nach dem Unfall über den Informatio­nsfluss: „Ich habe erst um zehn nach neun erfahren, wo meine Tochter ist und ob es ihr gut geht.“Bei dem zuständige­n Busunterne­hmen BBS aus Krumbach habe sie niemanden erreicht, auch in der Schule habe man ihr zunächst keine genauen Auskünfte erteilen können.

Der Schulleite­r der Krumbacher Grundschul­e, Wolfgang Fendt, erklärte, dass für die Schule die Situation zunächst unübersich­tlich war. „In dem Bus saßen nicht nur Kinder, die in die Grundschul­e gehen, sondern auch Realschüle­r.“Außerdem habe die Schule keine Informatio­nen darüber, welche Kinder mit dem Bus zur Schule kommen und welche von ihren Eltern mit dem Auto gebracht werden. Der Schul- versichert jedoch, dass um etwa 8.30 Uhr alle Kinder in der Schule waren. Busunterne­hmer Josef Brandner erklärte, dass die zuständige­n Bus-koordinato­ren in Thannhause­n möglichst schnell einen Ersatzbus für die Kinder organisier­t hatten, daher wurde die Schule nicht sofort verständig­t.

Doch nicht nur Schulbusse gerieten am Montag in Unfälle. Auf der Staatsstra­ße 2019 von Krumbach in Richtung Deisenhaus­en war die Fahrbahn völlig vereist, weshalb ein Lastwagen ins Rutschen geriet und leicht auf die Gegenfahrb­ahn kam. Ein entgegenko­mmendes Auto konnte rechtzeiti­g nach rechts ausweichen, prallte dabei aber gegen die Bordsteink­ante. Ein weiteres Auto rutschte gegen einen Leitpfoste­n. Eine 37-jährige Autofahrer­in geriet ins Schleudern, da sie auf der Vorderachs­e nur Sommerreif­en montiert hatte.

Am südlichen Ortsausgan­g von Balzhausen auf der Staatsstra­ße geriet ein Sattelzug auf die Gegenfahrb­ahn. Eine entgegenko­mmende 54-jährige Autofahrer­in konnte noch ausweichen, landete aber im Straßengra­ben. Der Fahrer des Sattelzuge­s entfernte sich unerlaubt von der Unfallstel­le. Hinweise zu dem flüchtigen Fahrzeug bitte an die Polizeiins­pektion Krumbach unter 08282/905-0.

Auch auf der B 300 kam es zu Unfällen – bei Ursberg etwa fuhren drei Fahrzeuge aufeinande­r auf, die Straße musste zeitweilig gesperrt werden. Bei den restlichen Verkehrsun­fällen handelte es sich um Auffahrund Streifunfä­lle sowie Abkommen von der Fahrbahn mit teilweise leicht verletzten Personen. Die Unfallursa­che war laut Polizei in den meisten Fällen die nicht angepasste Geschwindi­gkeit bei winterlich­en Verkehrsve­rhältnisse­n. Der Geleiter samtschade­n der Verkehrsun­fälle liegt bei schätzungs­weise 70000 Euro.

Wesentlich weniger Probleme bereitete dagegen der Sturm am vergangene­n Sonntag – der Landkreis Günzburg kam dabei glimpflich davon. Der Deutsche Wetterdien­st hatte für den Nachmittag und Abend vor orkanartig­en Böen gewarnt. Doch von größeren Unglücken blieb die Region verschont, sagte Kreisbrand­rat Robert Spiller: „Für die Feuerwehr blieb es verhältnis­mäßig ruhig.“

An mehreren Stellen im Landkreis musste die Feuerwehr ausrücken, um herabgestü­rzte Äste von der Straße zu entfernen. Derartige Fälle ereigneten sich in Burtenbach, Remshart, Reisensbur­g und Rechbergre­uthen. In Krumbach musste die Feuerwehr lediglich ausrücken, um ein Trampolin vor dem Wegfliegen zu sichern.

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Foto: Katrin Eschey In Attenhause­n kam ein Schulbus ins Rutschen und brach durch einen Gartenzaun. Verletzt wurde bei diesem Unfall niemand, die Kinder wurden mit einem Ersatzbus in die Schule gebracht.
 ?? Foto: Foto-weiss ?? In Oberrohr krachte ein Auto frontal in einen Schulbus. Der Autofahrer wurde dabei leicht verletzt. Die 28 Schulkinde­r, die sich im Bus befanden, kamen mit dem Schrecken davon.
Foto: Foto-weiss In Oberrohr krachte ein Auto frontal in einen Schulbus. Der Autofahrer wurde dabei leicht verletzt. Die 28 Schulkinde­r, die sich im Bus befanden, kamen mit dem Schrecken davon.

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