Mittelschwaebische Nachrichten
Chaos auf den Straßen
Innerhalb kurzer Zeit ereignen sich zahlreiche Unfälle. In Ursberg rammt ein Auto frontal einen Schulbus, in Attenhausen kam ein Bus mit Kindern an Bord von der Straße ab
Der starke Schneefall war Auslöser für zahlreiche Unfälle – innerhalb von 90 Minuten krachte es 16-mal. Auch zwei Schulbusse waren in Unfälle verwickelt.
Landkreis Der kurze aber heftige Schneefall am Montagmorgen hat zahlreiche Unfälle nach sich gezogen. Innerhalb von 90 Minuten, zwischen 7.45 und 9.15 Uhr, ereigneten sich allein im Bereich der Polizeiinspektion Krumbach sechzehn Verkehrsunfälle – an zweien davon waren Schulbusse beteiligt.
Im Ursberger Ortsteil Oberrohr kam ein 29-Jähriger in einer Kurve mit seinem Fahrzeug ins Rutschen – laut Polizei war die Ursache nicht angepasste Geschwindigkeit. Das Auto kam dabei auf die Gegenfahrbahn und rammte frontal einen entgegenkommenden Schulbus. Die 28 Schulkinder im Bus blieben unverletzt, der Unfallverursacher trug Prellungen davon. Die Busfahrerin blieb wie die Kinder unverletzt. Laut dem Inhaber des zuständigen Busunternehmens BBS aus Krumbach, Josef Brandner, war die Fahrerin nach dem Unfall geschockt: „Unsere Mitarbeiterin fährt schon seit mehr als 20 Jahren solche Busse, doch so ein frontaler Zusammenstoß nimmt einen natürlich mit.“Die Schulkinder wurden nach dem Unfall mit einem Ersatzbus in die Schule gebracht. Der Bus, der in den Unfall verwickelt war, konnte nicht mehr weiterfahren. Im Einsatz waren mehrere Rettungswagen sowie die Feuerwehren aus Oberrohr und Ursberg-bayersried.
Auch in Attenhausen ereignete sich ein Schulbusunfall. Laut Polizei geriet der Bus beim Anfahren an einer Kreuzung ins Rutschen, kam von der Straße ab und prallte gegen einen Gartenzaun. Weder die 14 Kinder darin noch der Fahrer wur- den dabei verletzt. Eines der Kinder im Bus war die zehnjährige Alessia Brich. Ihre Mutter, Andrea Brich aus Edenhausen, ärgerte sich nach dem Unfall über den Informationsfluss: „Ich habe erst um zehn nach neun erfahren, wo meine Tochter ist und ob es ihr gut geht.“Bei dem zuständigen Busunternehmen BBS aus Krumbach habe sie niemanden erreicht, auch in der Schule habe man ihr zunächst keine genauen Auskünfte erteilen können.
Der Schulleiter der Krumbacher Grundschule, Wolfgang Fendt, erklärte, dass für die Schule die Situation zunächst unübersichtlich war. „In dem Bus saßen nicht nur Kinder, die in die Grundschule gehen, sondern auch Realschüler.“Außerdem habe die Schule keine Informationen darüber, welche Kinder mit dem Bus zur Schule kommen und welche von ihren Eltern mit dem Auto gebracht werden. Der Schul- versichert jedoch, dass um etwa 8.30 Uhr alle Kinder in der Schule waren. Busunternehmer Josef Brandner erklärte, dass die zuständigen Bus-koordinatoren in Thannhausen möglichst schnell einen Ersatzbus für die Kinder organisiert hatten, daher wurde die Schule nicht sofort verständigt.
Doch nicht nur Schulbusse gerieten am Montag in Unfälle. Auf der Staatsstraße 2019 von Krumbach in Richtung Deisenhausen war die Fahrbahn völlig vereist, weshalb ein Lastwagen ins Rutschen geriet und leicht auf die Gegenfahrbahn kam. Ein entgegenkommendes Auto konnte rechtzeitig nach rechts ausweichen, prallte dabei aber gegen die Bordsteinkante. Ein weiteres Auto rutschte gegen einen Leitpfosten. Eine 37-jährige Autofahrerin geriet ins Schleudern, da sie auf der Vorderachse nur Sommerreifen montiert hatte.
Am südlichen Ortsausgang von Balzhausen auf der Staatsstraße geriet ein Sattelzug auf die Gegenfahrbahn. Eine entgegenkommende 54-jährige Autofahrerin konnte noch ausweichen, landete aber im Straßengraben. Der Fahrer des Sattelzuges entfernte sich unerlaubt von der Unfallstelle. Hinweise zu dem flüchtigen Fahrzeug bitte an die Polizeiinspektion Krumbach unter 08282/905-0.
Auch auf der B 300 kam es zu Unfällen – bei Ursberg etwa fuhren drei Fahrzeuge aufeinander auf, die Straße musste zeitweilig gesperrt werden. Bei den restlichen Verkehrsunfällen handelte es sich um Auffahrund Streifunfälle sowie Abkommen von der Fahrbahn mit teilweise leicht verletzten Personen. Die Unfallursache war laut Polizei in den meisten Fällen die nicht angepasste Geschwindigkeit bei winterlichen Verkehrsverhältnissen. Der Geleiter samtschaden der Verkehrsunfälle liegt bei schätzungsweise 70000 Euro.
Wesentlich weniger Probleme bereitete dagegen der Sturm am vergangenen Sonntag – der Landkreis Günzburg kam dabei glimpflich davon. Der Deutsche Wetterdienst hatte für den Nachmittag und Abend vor orkanartigen Böen gewarnt. Doch von größeren Unglücken blieb die Region verschont, sagte Kreisbrandrat Robert Spiller: „Für die Feuerwehr blieb es verhältnismäßig ruhig.“
An mehreren Stellen im Landkreis musste die Feuerwehr ausrücken, um herabgestürzte Äste von der Straße zu entfernen. Derartige Fälle ereigneten sich in Burtenbach, Remshart, Reisensburg und Rechbergreuthen. In Krumbach musste die Feuerwehr lediglich ausrücken, um ein Trampolin vor dem Wegfliegen zu sichern.