Mittelschwaebische Nachrichten
Neue Medien, Naturheilkunde, Schwimmkurs
Sarah Müller stellt Stadträten ihre Arbeit und ihre Pläne vor
Ichenhausen Vernetzung, Beratung, Familienbildung – das sind die Schwerpunkte des Familienstützpunktes in Ichenhausen. Über die Arbeit im vergangenen Jahr berichtete Sozialpädagogin und Erzieherin Sarah Müller, die als pädagogische Fachkraft 15 Stunden pro Woche im Familienstützpunkt tätig ist, kürzlich den Ichenhauser Stadträten. Auch wenn viele Ratsuchende mit mehreren Themen zu ihr in die ehemalige Hausmeisterwohnung bei der Friedrich-jahn-halle kommen, so beziehen sich auffallend viele Fragen auf Behörden.
Sarah Müller kann nicht bei allen Themen selber helfen, aber sie vermittelt die Ratsuchenden an die passende Stelle oder Einrichtung. Deshalb ist es wichtig, dass sie gut vernetzt ist und mit Akteuren des sozialen Lebens vielfältigen Kontakt pflegt – ein Arbeitsschwerpunkt im Familienstützpunkt.
Als weiteren Schwerpunkt nannte Sarah Müller den Stadträten Beratung und Information. 33 Beratungen hat sie im vergangenen Jahr durchgeführt, davon waren 26 Erstkontakte, die oft mehrere Anliegen zur Beratung mitbrachten. Es ging unter anderem um Wohnraumproblematik, materielle Not, berufliche Schwierigkeiten und staatliche Existenzsicherung. Aber auch bei Fragen im Zusammenhang mit Migration, Kinderbetreuung oder Beratungsstellen suchten Menschen Rat beim Familienstützpunkt. In insgesamt 14 Fällen ging es auch um Behörden oder den Umgang mit Behörden.
Als dritten Schwerpunkt ihrer Arbeit stellte Sarah Müller den Ichenhauser Stadträten die Angebote zur Familienbildung vor. Unter den 378 Teilnehmern waren 233 Kinder. „Die Veranstaltung haben immer großen Anklang gefunden“, sagte Müller und nannte die Schwerpunkte, die sie bei der Familienbildung gesetzt hat. Den ersten Rang nehmen Freizeitangebote ein, dicht gefolgt von Informationsveranstaltungen zur kindlichen Entwicklung und zur Alltagskompetenz. Auch um Gesundheit, interkulturelle Kompetenz, Konfliktbewältigung und Erziehungsfragen ging es.
Zu einem Vortrag über „Erziehen ohne Stress“in arabischer Sprache, den der Familienstützpunkt zusammen mit der Traumaberatung der katholischen Jugendfürsorge organisiert hat, kamen elf Erwachsene. Gut angelaufen ist das Babycafé. Beim ersten Treffen waren vier Mütter mit fünf Kindern, beim dritten Treffen waren schon zwölf Mütter mit 14 Kindern.
Im laufenden Jahr will der Familienstützpunkt Ichenhausen sein niederschwelliges Angebot ausbauen. Auch die Aktion „Familie in Fahrt“(Fif) ist mit einigen Veranstaltungen in Ichenhausen zu Gast, dabei geht es unter anderem um den Umgang mit Neuen Medien und Internet und um Hausmittel aus der Naturheilkunde für kranke Kinder.
Außerdem startet im März ein zehnteiliger Schwimmkurs für Frauen und auch ein Sprachkurs für Migrantinnen ohne Vorkenntnisse in Deutsch soll angeboten werden. „Künste öffnen Welten“heißt es im nächsten Schuljahr bei einer gemeinsamen Aktion mit der Jugendsozialarbeit an Grund-und Mittelschule.