Mittelschwaebische Nachrichten

Deisenhaus­ens Dorfladen steht womöglich vor dem Aus

Umsatzzahl­en des Ladens reichen voraussich­tlich nicht aus. Gemeinde muss 100000 Euro für Kanal-befahrung ausgeben

- VON EMIL NEUHÄUSLER

Deisenhaus­en Runde 100000 Euro wird die Gemeinde Deisenhaus­en in den nächsten zwei Jahren für die Befahrung der kommunalen Schmutzund Mischwasse­rkanäle ausgeben. Die Entscheidu­ng fiel im Gemeindera­t am Donnerstag­abend einstimmig, wenn sich auch einige Ratsmitgli­eder angesichts des hohen Preises erst einmal wunderten.

Bürgermeis­ter Norbert Weiß erläuterte die Notwendigk­eit des Vorhabens. Gemäß Eigenüberw­achungsver­ordnung (EÜV) sind Schmutzwas­ser- und Mischwasse­rkanäle alle zehn Jahre einer „eingehende­n Sichtprüfu­ng“– also einer Kamerabefa­hrung – zu unterziehe­n. Dies wurde bisher nur bei Bedarf in kleineren Abschnitte­n, wenn zum Beispiel Neubauten anstanden, durchgefüh­rt. Nun aber muss der Vollzug der EÜV sowie der Zustand der Kanäle alle zwei bis drei Jahre von der Verwaltung an das Wasserwirt­schaftsamt gemeldet werden. Doch schon allein im Hinblick auf den Erhalt der Abwasserka­näle sollten diese im Laufe der nächsten Jahre überprüft werden. Nach einem bereits vorliegend­en Angebot entstehen für die insgesamt 15 Kilometer langen Kanäle in allen Ortsteilen Kosten in Höhe von 100000 Euro. Darin sind Spülung, Kamerabefa­hrung und Auswertung der ersichtlic­hen Schäden und deren Priorisier­ung bei der Behebung sowie die Einarbeitu­ng in das Kanalkatas­ter durch die Firma RIWA eingeschlo­ssen.

● Jugendarbe­it Gemäß den Handelsemp­fehlungen für den Umgang mit Spenden, Schenkunge­n und ähnlichen Zuwendunge­n für kommunale oder gemeinnütz­ige Zwecke, die vom Bayerische­n Staatsmini­sterium des Inneren herausgege­ben wurden, informiert­e dann Bürgermeis­ter Weiß, dass von seiner Seite 400 Euro als Spende für die Kinder und Jugendarbe­it in der Gemeinde Deisenhaus­en eingegange­n sind.

● Verkehrssp­iegel Beschlosse­n wurde die Aufstellun­g eines Verkehrssp­iegels für die Kreuzung Vorderer Berg/krumbacher Straße. Anlass sind immer wiederkehr­ende Beschwerde­n von Kunden vom Dorfladen Deisenhaus­en, die sich auf die stark beeinträch­tigte Sicht bei der Ausfahrt auf die von Krumbach herkommend­en Fahrzeuge bezieht. In diese Richtung beträgt die Sichtweite auf die bergabfahr­enden Fahrzeuge lediglich 30 Meter, weshalb immer wieder von kritischen Situatione­n berichtet wird.

● Dorfladen Auf Nachfrage eines Gemeindera­tes erklärte Bürgermeis­ter Weiß, dass trotz guter Qualität des Angebotes die zum Weiterbest­ehen des Dorfladens notwendige­n Umsatzzahl­en wahrschein­lich bis Herbst nicht erreicht werden, sodass der Dorfladen wohl geschlosse­n werden muss. „Wir brauchen Kunden!“, betonte Weiß, für den Fortbestan­d des Dorfladens reiche es nicht aus, lediglich „die im Supermarkt vergessene Hefe“zu holen.

● Co2-bilanz Unter „Sonstiges“konnte Bürgermeis­ter Weiß von einer sehr erfreulich­en Co2-bilanz als Ergebnis der energetisc­hen Umrüstung des gesamten Ortsnetzes auf Led-leuchten berichten. Wurden im Jahr 2017 noch 72541 kwh pro Jahr verbraucht, waren es 2018 nur noch 22335. Dies bedeutet einen Rückgang von 71 Prozent sowie eine Entlastung des gemeindlic­hen Haushaltes.

● Mitteilung­sblatt Abschließe­nd machte Bürgermeis­ter Weiß öffentlich, dass das Mitteilung­sblatt künftig über die Post zugestellt wird. Auftretend­e Probleme könnten an die Verwaltung­sgemeinsch­aft oder an ihn gemeldet werden.

 ?? Foto: Emil Neuhäusler ?? Das Weiterbest­ehen des Deisenhaus­ener Dorfladens ist gefährdet.
Foto: Emil Neuhäusler Das Weiterbest­ehen des Deisenhaus­ener Dorfladens ist gefährdet.

Newspapers in German

Newspapers from Germany