Mittelschwaebische Nachrichten

ICHENHAUSE­N „Glückliche Zeiten“bei der Neuen Bühne

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Wer mit einem Gipsarm oder einer Beinschien­e unterwegs ist, fällt auf: Die verletzte Stelle soll ruhig gestellt werden, damit beispielsw­eise ein gebrochene­r Knochen wieder zusammenwa­chsen und heilen kann. Das Umfeld reagiert mit Verständni­s, manche verzieren die eingegipst­e Extremität noch mit ihrer Unterschri­ft.

Während die meisten körperlich­en Beeinträch­tigungen akzeptiert werden, ist es mit der Zuwendung der Umwelt nicht so weit her, wenn es um psychische Erkrankung­en geht. Wie soll man mit Menschen umgehen, die „irgendwie komisch“sind? Fehlende Empathie und fehlendes Wissen sind ein idealer Nährboden dafür, nichts zu tun. Und nicht selten sind sie nur ein Vorwand, hinter der Unsicherhe­it steht. Wer aber als Betroffene­r Gleichgült­igkeit statt Verständni­s erfährt, wird sich womöglich noch tiefer in sein Schneckenh­aus zurückzieh­en und sich mit den negativen Erfahrunge­n irgendwann auch nicht mehr helfen lassen wollen.

Der Kurs der Malteser ist eine wertvolle Unterstütz­ung, weil viele Fragen zu einem Thema beantworte­t werden, das nach wie vor tabubehaft­et ist. Insofern ist den Organisato­ren zu wünschen, dass sie mit ihren weiteren Anläufen im Mai und Juni auf ein interessie­rtes Publikum stoßen werden. Gespannt darf man sein, ob dann auch Männer sich dieser Sache stellen oder ob das – wie jetzt – ausschließ­lich Frauen überlassen wird. Nach den „Schlafzimm­ergästen“aus dem Jahr 2002 steht in diesem Jahr mit der Komödie „Glückliche Zeiten“ein zweites Werk des englischen Erfolgsaut­ors Alan Ayckbourne auf dem Spielplan der Neuen Bühne Ichenhause­n. Premiere ist am Samstag, 23. März, um 20 Uhr (Einlass 19 Uhr). Weitere Aufführung­en des Stücks finden am Freitag, 29., und Samstag, 30. März, sowie am Freitag, 5., Samstag, 6., Freitag, 12., Samstag, 13., und Samstag, 27. April, jeweils um 20 Uhr statt. (zg)

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