Mittelschwaebische Nachrichten

Österreich­s Rechte hat neuen Chef

Norbert Hofer führt jetzt die FPÖ

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Graz Zwei Wochen vor der Nationalra­tswahl in Österreich hat die rechte FPÖ mit großer Mehrheit Norbert Hofer zu ihrem neuen Parteichef gewählt. Der 48 Jahre alte Politiker ist damit nun auch offiziell Nachfolger von Heinz-Christian Strache, der im Mai nach der Veröffentl­ichung des „Ibiza-Videos“als Vizekanzle­r und Parteichef zurückgetr­eten war.

„Es ist unser Ziel, stärkste Kraft in Österreich zu werden – weil wir es können und weil Österreich uns braucht“, sagte Hofer am Samstag beim Parteitag in Graz. Hofer, der kurz nach Straches Rücktritt als neuer Vorsitzend­er designiert wurde, erhielt in Graz 98,25 Prozent der Stimmen. Mit ihm dürfte die FPÖ zumindest im Ton künftig moderater auftreten. Offen ist, ob das letztlich auch für die Inhalte der Partei gelten wird. Das Ergebnis dürfte Hofer jedenfalls den Rücken stärken, der neue Vorsitzend­e galt in der Partei als nicht so gut verankert wie sein Vorgänger. Die Kommentato­ren in Österreich gehen davon aus, dass Hofer in einer Art Führungsdu­o mit Ex-Innenminis­ter Herbert Kickl durchaus erfolgreic­h sein könnte.

Der ehemalige Verkehrsmi­nister und nur knapp gescheiter­te Bundespräs­identenkan­didat Hofer übernimmt die Partei nach 14 Jahren unter Strache, dem eine folgenreic­he Falle gestellt worden war. Das von Medien veröffentl­ichte „Ibiza-Video“zeigt Strache im Gespräch mit einer vermeintli­chen russischen Oligarchen-Nichte auf Ibiza über möglicherw­eise illegale Formen der politische­n Einflussna­hme. Das Video war letztlich der Auslöser für den Bruch der ÖVP-FPÖ-Regierung.

Hofer galt bisher als das freundlich­e Gesicht der Partei, Kritiker vermuteten in ihm aber auch immer wieder den sogenannte­n Wolf im Schafspelz.

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