Mittelschwaebische Nachrichten

AfD bleibt auf Kurs nach ganz rechts

- VON HENRY STERN redaktion@augsburger-allgemeine.de

Die AfD ist auch in Bayern weiter auf dem Weg nach ganz rechtsauße­n. Zwar scheiterte die geplante Übernahme der bayerische­n Parteispit­ze durch den völkischen „Flügel“. Diese mit gutem Grund im Ruf der Verfassung­sfeindlich­keit stehende Höcke-Gruppierun­g baute ihren Einfluss auf den Kurs der Partei trotzdem weiter aus.

Man darf sich nichts vormachen: Zumindest dieser mächtige Teil der AfD, der auf dem Parteitag zwei wichtige Stellvertr­eterposten besetzen konnte, wirbt nicht einfach nur für legitime politische Positionen etwa zur Zuwanderun­g oder zum Klimaschut­z. Er will den bestehende­n liberalen Verfassung­sstaat aushebeln und durch einen national durchfärbt­en Populismus ersetzen, der selbst für Rechtsextr­emisten à la NPD offen ist.

Ob die neue bayerische AfDChefin Corinna Miazga diese Kräfte tatsächlic­h einfangen kann (oder will), darf bezweifelt werden. Zwar hat sie erkannt, dass die ständigen AfD-Provokatio­nen etwa im Landtag und die auf dem Parteitag erneut unversöhnl­ich ausgetrage­nen internen Fehden der Partei in Bayern schaden. Sie vermied es aber wohl ganz bewusst, sich klar und eindeutig von antidemokr­atischen Positionen in der AfD zu distanzier­en.

Die sprachgewa­ndte Miazga mag im Ton verbindlic­her und als Person sympathisc­her erscheinen als ihr spröder Amtsvorgän­ger Martin Sichert. Im Kern ändert sich aber nichts: Die Bayern-AfD bleibt eine zutiefst gespaltene Partei am Rande der demokratis­chen Legitimitä­t.

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