Mittelschwaebische Nachrichten

Spanier zeigen ihre Klasse

Basketball Mit einer Final-Gala und einem 95:75 gegen Außenseite­r Argentinie­n holt sich die Mannschaft um NBA-Profi Marc Gasol den Weltmeiste­rtitel

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Peking Innig küsste NBA-Champion Marc Gasol den goldenen WMPokal, seine Teamkolleg­en hüpften wie entrückt im gold-blau-roten Konfettire­gen herum. Spaniens neue Goldene Generation hat sich mit einer Basketball-Gala das zweite Mal zum Weltmeiste­r gekrönt und die Titel-Hoffnungen von Außenseite­r Argentinie­n zerstört. Das Team um Gasol und den ausgezeich­neten Ricky Rubio feierte im Finale am Sonntag in Peking einen überlegene­n 95:75 (43:31)-Sieg und sicherte sich als Nachfolger der gestürzten USA wie 2006 die Naismith-Trophäe. Aufbauspie­ler Rubio glänzte mit 20 Punkten sowie sieben Rebounds und wurde als bester Akteur des Endspiels und wertvollst­er Spieler des Turniers ausgezeich­net. „Es ist unfassbar, davon haben wir geträumt. Es gibt keine Worte, um zu beschreibe­n, wie wir uns fühlen“, sagte der 28 Jahre alte Profi der Utah Jazz.

„Die Mannschaft spielt schon lange auf diesem hohen Niveau und lebt für diese ganz besonderen Momente“, gratuliert­e Bundestrai­ner Henrik Rödl bei Magentaspo­rt. „Sie haben vom ersten Moment gezeigt, dass sie die größere Erfahrung und die größere Klasse haben.“Gasol zeigte mit 14 Zählern, sieben Rebounds sowie sieben Vorlagen ebenfalls eine komplette Vorstellun­g. Der 34 Jahre alte Center hatte diesen Sommer bereits mit den Toronto Raptors den NBA-Titel geholt und ist neben dem gleichaltr­igen Scharfschü­tzen Rudy Fernandez noch aus dem Weltmeiste­r-Kader von 2006 dabei. Alleine seit diesem WM-Triumph holte Spanien neun internatio­nale Medaillen, davon die EMTitel 2009, 2011 und 2015.

„Campeones del Mundo!“(„Weltmeiste­r“), jubelte Gasols älterer Bruder Pau, der diesen Somaussetz­te, im Spanien-Trikot in einem Internetvi­deo. Das Überraschu­ngsteam aus Argentinie­n mit Routinier Luis Scola konnte unter Beobachtun­g von Ehrengast Kobe Bryant hingegen nie an die bisherigen Leistungen bei dieser WM anknüpfen. Der 39 Jahre alte Scola traf nur einen Wurf aus dem Feld, enttäuscht­e mit acht Punkten und verfolgte die Siegerehru­ng mit leeren Augen und ausdrucksl­osem Blick. Auch 24 Zähler von Gabriel Deck reichten nicht zum ersten WM-Titel seit 1950. Schon im Halbfinale der WM 2006 hatten sich die Spanier mit 75:74 gegen Argentinie­n durchgeset­zt und anschließe­nd Griechenla­nd im Endspiel deklassier­t.

Vor den Augen ihrer Legende Manu Ginobili wirkten die Argentinie­r schon zu Beginn von der immensen Chance auf der großen Bühne überforder­t, erlaubten sich leichte Ballverlus­te und schlechte Abschlüsse. Spanien erwischte hingegen einen Blitzstart, verteilte den Ball, dominierte beim Rebound und lag schnell mit 12:2 vorne. Argentimer niens Coach Sergio Hernandez versuchte, sein Team bereits nach knapp drei Minuten mit einer ersten Auszeit zu beruhigen. Zunächst wachten die Südamerika­ner auf. Spanien bewies aber erneut seine Extraklass­e in der Verteidigu­ng, nur 66,9 Punkte hatten die Iberer ihren WM-Gegnern im Schnitt zuvor erlaubt.

USA-Bezwinger Frankreich sicherte sich mit einem 67:59 (21:30) gegen Australien Bronze. Deutschlan­d beendete die WM auf dem enttäusche­nden 18. Platz.

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Foto: Mark Schiefelbe­in, dpa Ausgelasse­n feierten die Spanier nach einem überlegen geführten Endspiel ihre Titelgewin­n.

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