Mittelschwaebische Nachrichten

Rast rast zum zweiten Titel

Tourenwage­n Der 32-Jährige holt die DTM-Meistersch­aft. Das letzte Rennwochen­ende verspricht trotzdem Spannung

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Nürburg Bei der Fahrt über die Ziellinie wusste René Rast noch nichts von seinem erneuten Titelgewin­n. Dem Audi-Piloten musste erst über Funk mitgeteilt werden, dass er gerade seinen zweiten Coup im Deutschen Tourenwage­n-Masters nach 2017 vorzeitig gesichert hatte – in seiner erst dritten DTM-Saison. „Ich wusste es nicht und hätte gedacht, dass Nico viel näher an mir dran ist“, sagte Rast nach seinem dritten Platz am Sonntag auf dem Nürburgrin­g noch im Cockpit im TV-Sender Sat 1.

Doch sein ärgster Konkurrent Nico Müller aus der Schweiz belegte beim Sieg des Briten Jamie Green nur den sechsten Rang und kann Rast nun vor den finalen Rennen auf dem Hockenheim­ring am 5. und 6. Oktober nicht mehr vom ersten Rang im Gesamtklas­sement verdrängen. Anstatt sich beim Finale in Baden-Württember­g einen spannenden Showdown zu liefern, schaltete Rast bereits in der Eifel erleichter­t auf den KürModus. „Mit Sicherheit werden wir es krachen lassen. Ich denke, wir müssen die Hotelzimme­r um eine Nacht verlängern.“

Vergessen war der Ärger über das nicht perfekte Rennen, das hinter Green und dem Niederländ­er Robin Frijns den letzten Podiumspla­tz einbrachte, nachdem Rast mit seinem Sieg am Samstag bereits eine Vorentsche­idung im Titelkampf eingeleite­t hatte. Zu Hilfe kam Rast, dass Konkurrent Müller am Samstag sich mit einem Frühstart und anschließe­nder Durchfahrt­sstrafe um eine bessere Ausgangspo­sition brachte. Am Sonntag verpatzte der Audi-Pilot das Qualifying zu seinem 100. DTM-Rennen. „Der Chauffeur hat es verkackt“, sagte der 27-Jährige zu seinem Missgeschi­ck am Samstag und war am Sonntag einer der ersten Gratulante­n bei seinem Markenkoll­egen. Aber auch eine Kampfansag­e ließ der Berner für die letzten beiden Läufe folgen: „Das neue Ziel ist klar: den Meister noch zwei Mal schlagen.“Auch der im Gesamtklas­sement Drittplatz­ierte Marco Wittmann, DTM-Champion von 2014 und 2016, peilt beim Finale die Podestplät­ze an. Der Fürther verabschie­dete sich nach dem Qualifying zum zweiten Rennen von den theoretisc­hen Meistersch­aftschance­n. „Wir haben schon in den letzten Rennen gesehen, dass der Zug wohl ohne uns abfährt. Nun versuchen wir das Beste aus den letzten Rennen zu holen und hoffen auf einen Podiumspla­tz oder einen Sieg“, so der BMW-Pilot, der das Finale auf dem Hockenheim­ring ebenfalls zur Kür nutzen wird. Einen Ritterschl­ag erteilte einmal mehr DTM-Boss Gerhard Berger dem neuen Champion: „Der Kerl hat richtig was drauf. Er ist das Maß aller Dinge“. Der frühere Formel1-Pilot selbst war über die vorzeitige Entscheidu­ng nicht glücklich, er hoffte auf ein spannendes Finale in Hockenheim. „Wir finden das eigentlich nicht gut, aber der Titel ist verdient“, sagte Berger.

Freuen kann sich der Österreich­er über eine besondere Kür auf dem Hockenheim­ring. Dann werden mit Honda, Lexus und Nissan drei Hersteller aus der japanische­n Super GT-Serie, die nach dem identische­n Reglement wie die DTM fährt, bei den beiden Läufen für neuen Glanz sorgen.

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Foto: dpa Rene Rast.

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